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Peter Prove, Direktor der ÖRK-Kommission der Kirchen für internationale Angelegenheiten, spricht bei einer Nebenveranstaltung im Rahmen der 42. Tagung des UN-Menschenrechtsrats. Foto: Peter Kenny/ÖRK

Peter Prove, Direktor der ÖRK-Kommission der Kirchen für internationale Angelegenheiten, spricht bei einer Nebenveranstaltung im Rahmen der 42. Tagung des UN-Menschenrechtsrats. Foto: Peter Kenny/ÖRK

Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) unternehme aktuell Anstrengungen, von seinen Mitgliedskirchen und anderen Partnern etwas über die tatsächliche Situation in Bezug auf Rassismus, Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit in der ganzen Welt zu erfahren, berichtete der ÖRK-Direktor für internationale Angelegenheiten, Peter Prove, im Rahmen einer Tagung bei den Vereinten Nationen in Genf.

Prove, der Direktor der ÖRK-Kommission der Kirchen für internationale Angelegenheiten ist, war am 17. September einer der Referenten bei einer Nebenveranstaltung im Rahmen der 42. Tagung des UN-Menschenrechtsrats, die vom 9. bis 27. September im Palais des Nations in Genf stattfindet.

Die Nebenveranstaltung zum Thema „Das Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt“ war von den Ständigen Vertretungen der Vereinigten Arabischen Emirate, Ägyptens und des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen organisiert worden und war eine Reaktion auf den historischen Besuch von Papst Franziskus in den Vereinigten Arabischen Emiraten im Februar.

Prove sprach dort im Namen von ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, der zeitgleich bei einer internationalen Tagung der Gemeinschaft Sant’Egidio in Madrid war. Das Thema der Tagung in Madrid sei das gleiche wie jenes in Genf und müsse in die Öffentlichkeit getragen und diskutiert werden und es müsse darauf reagiert werden.

„Wie in jeder Familie gibt es natürlich Meinungsverschiedenheiten und Schwierigkeiten und oftmals sind die Schwierigkeiten darauf zurückzuführen, wie wir mit den Meinungsverschiedenheiten umgehen“, erklärte Prove.

„Aber wie in jeder Familie gibt es etwas – oder sollte es etwas geben –, das uns zusammenhält und uns dabei hilft, die Probleme und Versäumnisse zu überwinden. Und dieses wichtige Etwas ist Liebe. Wenn Liebe herrscht, ist das Leben als Familie ein Segen.“

Im Rahmen seines Treffens in den Vereinigten Arabischen Emiraten hatte Papst Franziskus zusammen mit Scheich Ahmed Al-Tayyib, dem Großimam der Al-Azhar-Moschee, eine Erklärung unterzeichnet, die nach Aussage des Botschafters der Vereinigten Arabischen Emirate muslimische und christliche Gläubige näher zusammengebracht und die Zusammenarbeit zwischen Völkern und Menschen verbessert habe.

Den Vorsitz bei der Nebenveranstaltung führte der Botschafter der Vereinigten Arabischen Emirate bei den Vereinten Nationen in Genf, Obaid Salem Said Al Zaabi. Aber auch die Gesandten aus Ägypten, dem Oman, Saudi-Arabien, dem Iran und eine Person aus dem Jemen beteiligten sich rege. Aus dem Publikum meldete sich zudem ein Vertreter der Bahai-Religion zu Wort sowie Arigatou International und Studentinnen von der Zayed-Universität in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Al Zaabi berichtete, in den Vereinigten Arabischen Emiraten sei ein Ausschuss eingerichtet worden, der einen Aktionsplan für das Dokument und die Umsetzung dessen, was Papst Franziskus als „ein neues Kapitel in den Beziehungen zwischen Christentum und Islam“ bezeichnet hatte, erarbeiten soll.

Erzbischof Ivan Jurkovič, der Leiter der Ständigen Vertretung des Heiligen Stuhls am Sitz der Vereinten Nationen in Genf, verlas eine Botschaft des Präsidenten des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, des jüngst ernannten Kardinals Miguel Ángel Ayuso Guixot.

Er erklärte, das Dokument sei „ein Meilenstein im interreligiösen Dialog“. Und weiter: „Und es ist auch ein guter Ausgangspunkt für das tagtägliche Engagement für das Wohl der Allgemeinheit und das Heilen unserer verwundeten Welt.“

Jurkovič zitierte Worte von Papst Franziskus, die dieser in den Vereinigte Arabischen Emiraten gesagt hatte: „Entweder wir bauen die Zukunft gemeinsam oder es gibt keine Zukunft.“

 

Papst Franziskus eröffnet mit seiner Reise in die Vereinigten Emirate ein neues Kapitel des Dialogs zwischen Christentum und Islam (ÖRK-Pressemitteilung vom 7. Februar 2019)

Globale Konferenz zur Friedensförderung setzt sich für „die eine Menschheitsfamilie“ ein (ÖRK-Pressemitteilung vom 21. Mai 2019)