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Präsident Maraea von der Evangelischen Kirche von Maohi stellt ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit im Abschlussgottesdienst der Synode vor. Foto: Katalina Tahaafe-Williams/ÖRK

Präsident Maraea von der Evangelischen Kirche von Maohi stellt ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit im Abschlussgottesdienst der Synode vor. Foto: Katalina Tahaafe-Williams/ÖRK

Der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, begann seine ökumenische Reise in die Pazifikregion am 29. Juli. Zunächst besuchte Tveit Maohi Nui (Französisch-Polynesien) und sprach vor der Synode der Evangelischen Kirche der Maohi. Die ÖRK-Delegation wird die Region vom 29. Juli bis 13. August bereisen.

In seiner Ansprache vor der Synode sagte Tveit: „Schon seit vielen Jahrzehnten gehören Sie der Gemeinschaft des ÖRK an. Ihre Beziehung zur weltweiten ökumenischen Bewegung ist mit der Entwicklung Ihrer relativen, wenn auch nicht vollständigen Unabhängigkeit im globalen Entkolonialisierungsprozess seit dem Zweiten Weltkrieg verknüpft.“

Er fügte hinzu: „Vor allem sind Sie im ÖRK für Ihren mutigen und konsequenten Einsatz für das Leben der gesamten Schöpfung in Ihrer Region und gegen Atomwaffentests bekannt, die Ihnen hier so viel Sorgen und Leid beschert haben.“

Tveit betonte: „Sie waren und sind im weltweiten ökumenischen Protest gegen die Entwicklung, den Test und den Einsatz von Atomwaffen führend.“

Weiterhin erklärte er: „Jetzt stellen Sie mutig die Frage nach Gerechtigkeit für die Opfer und die gesamte Bevölkerung hier, die über mehrere Generationen an den Krankheiten und anderen Auswirkungen der umfassenden Atomwaffentests vor einigen Jahrzehnten leiden. Dieses Risiko war schon vor Beginn der Tests bekannt; inzwischen gibt es zahlreiche Beweise dafür, dass sie Schaden verursacht haben und nach wie vor verursachen.“

Besonders hob Tveit den verstorbenen John Doom hervor, ein bekannter Vertreter der Ökumene und Menschenrechtsaktivist. „Papa John hat sich unermüdlich für eine atomwaffenfreie Welt eingesetzt und dient uns allen als leuchtendes Vorbild.“

Der ÖRK unterstützte entschieden den Prozess, der zu einer Entscheidung der Vereinten Nationen am 7. Juli führte, die Herstellung, den Besitz und den Einsatz von Atomwaffen zu verbieten und Wege zu ihrer langfristigen Abschaffung zu eröffnen.

Tveit forderte die Synode auf, ihm „von Ihren aktuellen Herausforderungen zu erzählen, und zwar insbesondere im Hinblick auf den Aufruf zur Einheit in Glauben, Hoffnung und Liebe, und etwas dazu zu sagen, was das heute für die Gemeinschaft des ÖRK und unser gemeinsames Zeugnis bedeutet“.

Tveit fügte hinzu: „Die Kirchen hier im Pazifik sind in der ganzen Welt für ihre Spiritualität und Ihren Gottesdienst bekannt. Wir befinden uns in einer weltweiten ökumenischen Gemeinschaft, in der die gegenseitige Rechenschaftspflicht durch Austausch und voneinander Lernen gefördert wird - aber auch durch die Offenheit für Kritik, die unser Leben und unsere eine Welt verbessern kann.“

Tveit schloss mit den Worten: „Der Pilgerweg ist auch eine gemeinsame Reise, um unser gemeinsames Selbstverständnis zu finden und zu erkennen, wie wir durch praktizierten christlichen Glauben, durch christliche Hoffnung und Liebe zu Gerechtigkeit und Frieden in der Welt beitragen. Wir sollten nicht unterschätzen, was wir zusammen erreichen können.“

ÖRK-Delegation

Begleitet wird ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit auf dieser Reise von der ÖRK-Präsidentin für die Pazifikregion, Pastorin Dr. Mele’ana Puloka, von Pastor Taaroanui Maraea, Mitglied des Exekutivausschusses für die Pazifikregion, sowie Pastorin Dr. Katalina Tahaafe Williams, Programmreferentin für Mission im ÖRK mit Zuständigkeit für die Beziehungen zu den Kirchen in der Pazifikregion.

Programm für den Besuch in der Region Pazifik

Nach einem Zwischenstopp in Auckland (Neuseeland), um sich mit Kirchenleitenden aus der Pazifikregion zu treffen, steht als Nächstes Tonga auf dem Reiseplan.

Dort sind ökumenische Begegnungen, Gottesdienste, eine Audienz mit dem König von Tonga, Treffen mit Abgeordneten und mit Frauen und Jugendlichen geplant. Gastgeberin in Tonga ist die ansässige ÖRK-Mitgliedskirche, die (methodistische) Freie Wesleyanische Kirche von Tonga.

Von Tonga geht es, nach einem Zwischenstopp in Wellington (Neuseeland), um den neuseeländischen nationalen Kirchenrat zu treffen, weiter nach Fidschi. Die Methodistische Kirche in Fidschi und Rotuma, die lokale ÖRK-Mitgliedskirche, wird dort die Delegation aufnehmen. Der Generalsekretär wird zur Eröffnung der jährlichen Kirchenkonferenz eintreffen und im Eröffnungsgottesdienst die Predigt halten. Geplant sind ein ökumenischer runder Tisch mit dem pazifischen ökumenischen Gremium, eine Tagung mit dem Vorsitz der UN-Klimakonferenz 2017 und mit Regierungsvertretern, darunter dem Präsidenten von Fidschi.

Präsentation von Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, ÖRK-Generalsekretär (auf Englisch)

Mitgliedskirchen in der Region Pazifik

Banning nuclear weapons, 122 governments take leadership where nuclear powers have failed. ÖRK-Pressemitteilung vom 8. Juli 2017 (auf Englisch)