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Klimaaktivisten und -aktivistinnen haben sich versammelt, um während der 27. Konferenz der Vertragsstaaten (COP27) Klimagerechtigkeit zu fordern

Klimaaktivisten und -aktivistinnen haben sich versammelt, um während der 27. Konferenz der Vertragsstaaten (COP27) Klimagerechtigkeit zu fordern

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„Uns bleibt nur noch ein sich schnell schließendes Fenster der Möglichkeiten, um eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft für uns alle bewahren zu können“, heißt es in dem Bericht. „Es sind schnelle und tiefgreifende Veränderungen in allen Sektoren und Systemen erforderlich.“

Im Bericht wird ebenfalls darauf hingewiesen, dass unsere Entscheidungen und unser Handeln – oder Nichthandeln – in den kommenden Jahren „erhebliche Auswirkungen auf die Gegenwart und danach über Tausende von Jahren haben werden.“

Pillay betonte, dass der Klimanotstand integrierte und koordinierte Maßnahmen erfordere. „Im Bericht wird eindeutig nachgewiesen, dass der Klimawandel nicht nur ein die Umwelt betreffendes Phänomen ist, sondern auch profunde Auswirkungen auf Volkswirtschaften, Gesellschaften und die Gesundheit und Lebensgrundlagen besonders von jenen Menschen hat, die in Armut leben“, sagte er. „Das bedeutet, dass unsere Antwort auf den Klimanotstand eine integrierte und koordinierte Strategie erfordert und wir verstehen müssen, dass Maßnahmen gegen den Klimawandel und für die Folgenanpassung zwei Seiten derselben Medaille sind. Dabei müssen wir verstehen, wie wichtig Veränderungen auf institutioneller, wirtschaftlicher und sozialer Ebene sind, und dass wir weltweit zusammenarbeiten müssen, um unsere Kräfte zu vereinen.“

Die zweite Botschaft Pillays lautete, dass Gerechtigkeit der Weg zur Nachhaltigkeit sei. „Aus dem Bericht geht hervor, dass der Weg in die Zukunft nur eine klimaresiliente Entwicklung sein kann, die Maßnahmen zur Emissionsminderung mit Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel so zusammenführt, dass die Gesundheit und die Lebensgrundlagen der Menschen verbessert werden, während gleichzeitig Hunger, Armut und Ungleichheit verringert werden und saubere Energie, Wasser und Luft für alle Menschen zur Verfügung stehen“, sagt er und fügte als dritten Punkt hinzu: „Klimalösungen existieren. Was wir brauchen, ist politische Entscheidungskraft.“

Der Bericht weist auch darauf hin, dass das in Paris definierte Ziel einer Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5°C nach wie vor erreichbar ist, wenn die Emissionen innerhalb der nächsten sieben Jahre halbiert werden. „Das Zusammenwirken einer Reihe bewährter und erprobter politischer Optionen hilft uns, Emissionen deutlich zu verringern und klimaresiliente Gemeinschaften aufzubauen“, stellte Pillay fest. „Die Lösungen liegen auf dem Tisch. Was fehlt, ist der politische Wille.“

Allerdings, sagte er abschließend, sei es mit dem politischen Willen alleine nicht getan. „Die Verfolgung kurzfristiger finanzieller Vorteile durch aggressive Landnahme und blindwütigen Abbau natürlicher Ressourcen hat unermessliche Kosten für das Leben und die gesamte Schöpfung verursacht und wird unseren Kindern über Jahrtausende hinweg eine schwere Last aufbürden und ihre Zukunft gefährden", sagte er. „Als Christinnen und Christen glauben wir, dass das Leben in der Schöpfung eine heilige Gabe Gottes ist.“

Kommentar von ÖRK-Generalsekretär Pastor Prof. Dr. Jerry Pillay zum Sechsten Sachstandsbericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses der Vereinten Nationen für Klimaänderungen (in englischer Sprache)

Der Sechste IPCC-Sachstandsbericht (in englischer Sprache)