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ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit auf dem UN-Klimagipfel in Paris. © Sean Hawkey/ÖRK

ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit auf dem UN-Klimagipfel in Paris. © Sean Hawkey/ÖRK

„Wir glauben, dass Sie der Welt einen Dienst erweisen werden, indem Sie das Beste an menschlicher Kreativität und menschlichen Fähigkeiten zur Entfaltung bringen“, sagte Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), am 8. Dezember während seiner Rede an das High Level Segment auf dem Weltklimagipfel COP 21 in Paris.

Tveit sprach im Namen von mehr als 150 Führungspersönlichkeiten unterschiedlicher religiöser Traditionen aus allen bewohnten Kontinenten. Diese hatten im Oktober eine Erklärung unterzeichnet, die sie jetzt der Generalsekretärin des Sekretariats der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC), Christiana Figueres, überreicht haben.

Der ÖRK-Generalsekretär wies darauf hin, dass COP 21 „der richtige Moment für eine echte und visionäre Führung ist. Es ist eine unbestreitbare moralische Pflicht aller Staaten, sich auf konkrete und messbare Schritte im Interesse einer globalen Klimagerechtigkeit zu einigen und Partnerschaften für Klimaresistenz einzugehen.“

Die Erklärung von Religions- und Glaubensvertretern gegenüber dem High Level Segment von COP 21, die Tveit erwähnt hat, war vorher vom UNFCCC allen Verhandlungsparteien in Paris ausgehändigt worden.

Die Unterzeichner der Erklärung fordern eine faire, ambitionierte und verbindliche globale Vereinbarung, die für alle Länder gilt und die zu einer schrittweisen Reduzierung von Treibhausgasemissionen und der 100 %-igen Nutzung erneuerbarer Energien bis Mitte des Jahrhunderts führen soll, um die Erwärmung auf 1,5-2°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.

„COP 21 kommt gerade rechtzeitig, um einen bisher noch nie erreichten individuellen und strukturellen Transformationsprozess in Gang zu setzen“, fügte Tveit hinzu, und sprach über die Hoffnung und den „Moment der Wahrheit“, für den COP 21 stehe.

„Die Menschen überall auf der Welt, die heute unter den Folgen des Klimawandels leiden und auch morgen noch darunter leiden werden, haben die Hoffnung und das Recht auf die Hoffnung, dass Sie signifikante Beiträge zur Reduzierung der weltweiten CO2-Emissionen leisten werden“, sagte er.

Tveits Botschaft der Hoffnung enthielt auch die Anerkennung der Veränderungen, die bereits weltweit erreicht werden.

„Viele Menschen ändern gerade ihre Prioritäten und ihren Lebensstil, um die Welt zu schützen. So viele stehen uns konkret oder symbolisch auf unserem Pilgerweg der Klimagerechtigkeit und des Friedens zur Seite“, sagte er.

Tveit ging weiterhin darauf ein, dass viele Akteure in der Finanz- und Geschäftswelt ihr Investitionsverhalten und ihre Praktiken änderten und auf fossile Energieträger verzichten wollen, sich mit erneuerbaren Energien auseinandersetzten und sich mit neuen Produktions- und Transportmethoden befassten.

„Die Wende hin zu grünen Technologien findet bereits statt. Wir müssen diesem Beispiel folgen, denn die nächsten Generationen sind von uns abhängig“, erklärte Tveit abschließend.

Am selben Tag hatte Tveit vorher am 7. Sustainable Innovation Forum im Stade de France teilgenommen, gefördert vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP). Er war einer der Redner eines Rundtischgesprächs und sprach über die Rolle der Ethik und des Glaubens im Kontext von Klimalösungen. Er traf sich ebenfalls privat mit Umweltaktivisten und - aktivistinnen und dem früheren US‑Vizepräsidenten und Nobelpreisträger Al Gore.

Den vollständigen englischen Wortlaut der Ansprache des Generalsekretärs vor dem High Level Segment von COP 21 lesen Sie hier

Erklärung von Religions- und Glaubensvertretern zur bevorstehenden Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen im Dezember 2015 in Paris

Religionsverantwortliche fordern ein Abkommen über eine emissionsfreie, klimaresistente und gerechte Zukunft (ÖRK-Pressemitteilung vom 20. Oktober in englischer Sprache)