„Wir versündigen uns alle am Heiligen Geist, wenn wir den Klimawandel ignorieren“, sagte Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), am ersten Tag der 24. Weltkonferenz von Pfingstkirchen, die am 7. September in São Paulo (Brasilien) begann.
„Wir müssen uns daran erinnern, dass der Heilige Geist Leben spendet und seit Beginn der Schöpfung bis heute in ihr wirkt. Jeden Tag erhält der Heilige Geist uns und alle Geschöpfe“, sagte er.
„Die Welt braucht dringend Menschen wie Sie, die an die verwandelnde Kraft des Heiligen Geistes glauben, um für unsere Kinder in die Zukunft der Welt zu investieren“, fügte er hinzu.
„Als Pfingstler, die an die Kraft des Heiligen Geistes glauben, lade ich Sie ein, die Einladung des Ökumenischen Patriarchen, von Papst Franziskus, des Generalsekretärs des ÖRK und anderer ökumenischer Vertreter anzunehmen, für Gottes Schöpfung zu beten und zu sorgen“, sagte Tveit bei einem Abendessen der Weltgemeinschaft von Pfingstkirchen, zu dem er von Pastor Dr. Prince Guneratnam, dem Vorsitzenden der Weltgemeinschaft, eingeladen worden war, um Grüße zu überbringen.
Vertreter des Globalen Christlichen Forums, der Weltweiten Evangelischen Allianz, des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen und des Lutherischen Weltbundes wandten sich auch an die weltweite Versammlung von Pfingstkirchen.
„Als Pfingstler predigen Sie mutig, dass das Evangelium Jesu Christi eine Botschaft der Verwandlung ist. Sie betonen sehr stark, dass unser Glaube auch bedeutet, auf mehr zu hoffen, als wir momentan sehen können“, bekräftigte der ÖRK-Generalsekretär.
Tveit drückte seine Dankbarkeit dafür aus, dass eine fruchtbare Kooperation in Christus zwischen dem ÖRK und der Weltgemeinschaft von Pfingstkirchen entstanden sei, „vor allem im Rahmen des Globalen Christlichen Forums, aber auch durch Ihre Teilnahme an unserer Versammlung in Busan“.
Wie die Weltgemeinschaft von Pfingstkirchen wurde auch der ÖRK in der Nachkriegszeit gegründet. Seit 15 Jahren unterhält der ÖRK nun einen Dialog mit Pfingstkirchen.
„Die gemeinsame Beratungsgruppe hat dazu beigetragen, dass wir in Christus weiter zusammenwachsen. Sie wird ihre Arbeit fortsetzen und untersuchen, wie der Heilige Geist in der Kirche wirkt, um Jüngerinnen und Jünger hervorzubringen, die die Welt verändern“, sagte Tveit.
Pastor Dr. Isak Burger, der ehemalige stellvertretende Vorsitzende der Weltgemeinschaft, betonte, dass „es in den letzten zehn Jahren zu mehr Offenheit und Anerkennung des größeren Wertes des Leibes Christi gekommen ist; dass wir als Pfingstbewegung nicht die Kirche, sondern Teil der Kirche sind“, sagte er.
Burger, der seit 1993 dem Beratungsausschuss der Weltgemeinschaft angehört, sagte auch: „Die Momente, die wir hier in São Paulo mit Vertretern der großen ökumenischen Organisationen erlebt haben, sind Teil eines andauernden Prozesses und ein wichtiger Schritt, den größeren Leib Christi anzuerkennen.“
In seiner Rede verwies Tveit auch auf „eine neue Ära gegenseitiger Anerkennung“ zwischen der Pfingst- und der ökumenischen Bewegung; beide seien durch den Glauben gezwungen, den Weg gemeinsam zu gehen, gemeinsam zu beten und gemeinsam zu dienen, wenn sie wirklich dem Gebet Christi „damit sie alle eins seien, damit die Welt glaube“ (Joh 17,21) Folge leisten wollten.
„Ich hoffe, wir hören in Zukunft gemeinsam darauf, wozu der Heilige Geist uns beruft. Die Kirchen der Welt müssen - wie Sie - unseren Glauben an den Heiligen Geist stärker betonen. Die Welt braucht unseren Glauben an den Heiligen Geist, um zu glauben, dass eine Veränderung zum Besseren möglich ist“, merkte Tveit an.
„Ich bitte Sie, jeder für sich und alle zusammen Ihr Herz und Ihren Verstand zu befragen: Wie können wir mit dem Heiligen Geist Partner sein und das Leben in Gottes Schöpfung und in der Kirche schaffen und erhalten?“ fragte Tveit.
Vollständige Rede von Pastor Dr. Olav Fykse Tveit (in englischer Sprache)
Weitere Informationen zur 24. Weltkonferenz der Pfingstkirchen (in englischer Sprache)
ÖRK: Bewahrung der Schöpfung und Klimagerechtigkeit