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Refugees and migrants--including entire families--walk through the Hungarian town of Hegyeshalom on their way to the border where they will cross into Austria (2015). Hundreds of thousands of refugees and migrants from Syria, Iraq and other countries flowed through Hungary on their way to western Europe.

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„In dieser Zeit, gleichermaßen geprägt durch Ungewissheit und Hoffnung, ruft der ÖRK seine Mitgliedskirchen und ökumenische Partner auf, gemeinsam mit den Kirchen und den Menschen in Syrien zu beten und ihnen in christlicher Solidarität auf ihrem Weg durch diese Zeitenwende zur Seite zu stehen“, sagte Pillay. „Das syrische Volk hat mehr als ein Jahrzehnt Krieg, Vertreibungen und Verluste infolge des verheerenden bewaffneten Konfliktes ertragen müssen, der auf die brutale Unterdrückung friedlicher Proteste im Jahre 2011 folgte.“

In den darauffolgenden Jahren, stellte Pillay fest, seien mehr als 580.000 Menschen ums Leben gekommen, 13 Millionen Syrer und Syrerinnen seien vertrieben worden, und 154.000 Personen seien willkürlich eingesperrt oder einfach spurlos verschwunden, darunter der syrisch-orthodoxe Erzbischof von Aleppo, Gregorios Johanna Ibrahim, und der griechisch-orthodoxe Erzbischof von Aleppo, Bulos Jasidschi, die im April 2013 von bewaffneten Wegelagerern entführt wurden. 

„Dies zeigt, welchen immensen humanitären Preis dieser Konflikt fordert, und dass unsere erste Aufgabe darin bestehen muss, für die Wiederherstellung von Gerechtigkeit und für Versöhnung zu sorgen“, sagte Pillay. „Angesichts der mit dieser Zeitenwende verbundenen Herausforderungen rufen wir alle Mitglieder der Staatengemeinschaft und alle ÖRK-Mitgliedskirchen und die ökumenischen und interreligiösen Partner auf, alle vertriebenen und hilfsbedürftigen Syrer und Syrerinnen zu unterstützen und ihnen zur Seite zu stehen.“ 

Pillay appellierte ebenfalls an ausländische Mächte, nicht mit bewaffneten Truppen oder auf andere Weise in dem Land zu intervenieren, die das syrische Volk der Chance berauben würden, seine Hoffnung auf einen gerechten, nachhaltigen und demokratischen Frieden für alle in ihrer eigenen Nation zu verwirklichen. Pillay fügte hinzu: „Jetzt ist es an der Zeit, Syrien zu helfen, Stabilität und Frieden zu erlangen, anstatt die Situation für eigene Ziele auszunutzen.“

Pillay forderte die sofortige Beendigung aller Sanktionen, die in der syrischen Bevölkerung so viel Leid verursacht haben. 

„Möge der Gott des Friedens uns bei unserer Arbeit für eine in Liebe und Gerechtigkeit begründete Zukunft inspirieren und leiten“, sagte er.

Der ÖRK hat das syrische Volk in den vergangenen zehn Jahren auf seiner Suche nach Veränderung, demokratischem Wandel und Vielfalt mit dem Projekt „Twenty principles for living together“(„Zwanzig Grundsätze für das Zusammenleben“) als Orientierung für die Demokratie begleitet.

ÖRK-Erklärung zu den Entwicklungen in Syrien (in englischer Sprache)