In einer am 6. Dezember veröffentlichten Stellungnahme drückte der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, tiefe Besorgnis aus angesichts der Bekanntgabe von Präsident Trump, dass die Vereinigten Staaten Jerusalem als Israels Hauptstadt anerkennen würden.
„Ein solcher Schritt bricht mit dem seit langem bestehenden internationalen Konsens und mit fast sieben Jahrzehnten etablierter amerikanischer Politik, den Status Jerusalems weiterhin ungeklärt zu belassen“, sagte Tveit. „Dieses Vorgehen nimmt auch für jegliches Friedensabkommen, das zwischen Israeli und Palästinensern selber erreicht werden muss, eine ausgehandelte Lösung für dieses extrem schwierige Problem vorweg.“
Die Stellungnahme des ÖRK umfasste und bekräftigte auch die Besorgnis, die Seine Majestät König Abdullah II des Haschemitischen Königreichs Jordanien ausgedrückt hatte. Er sagte, diese Maßnahme werde ernsthafte Konsequenzen für die Sicherheit und die Stabilität im Nahen Osten haben, sie werde die Anstrengungen der amerikanischen Regierung im Friedensprozess gefährden und die Spannungen zwischen Palästinensern, Muslimen und Christen gleicherweise schüren.
„Die Vereinigten Staaten müssen bei der Ermutigung und Unterstützung von konstruktiven Verhandlungen zwischen der Regierung Israels und der palästinensischen Autonomiebehörde eine zentrale Rolle spielen, wenn der festgefahrene Friedensprozess wiederbelebt werden soll“, erklärte Tveit. „Das Aufzwingen dieser Entscheidung zum Status von Jerusalem wird jedoch nur zu weiterer Ernüchterung, verstärkten Spannungen und verminderter Hoffnung führen.“
Lutherischer Weltbund: Der Nahe Osten und die Welt brauchen Frieden, nicht mehr Gewalt
ÖRK-Politik in Bezug auf Palästina und Israel 1948 – 2016 (in englischer Sprache)