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Das Dorf Yoboi am Sentani-See nahe Jayapura in der Provinz Papua. Foto: Norman Voss/ÖRK

Das Dorf Yoboi am Sentani-See nahe Jayapura in der Provinz Papua. Foto: Norman Voss/ÖRK

Der Exekutivausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) gab am 23. Mai eine Erklärung ab, in der er seine Sorge um und Solidarität mit der Bevölkerung von Westpapua zum Ausdruck brachte, die mit Gewalt und Menschenrechtsverletzungen konfrontiert ist.

Im Februar besuchten 23 Mitglieder eines ökumenischen Pilgerteams vier verschiedene Orte in Westpapua. Dies war vermutlich das erste Mal seit der Eingliederung Westpapuas in das Land Indonesien im Jahr 1969, dass eine so große und vielfältige internationale Delegation das Gebiet bereiste. Das Pilgerteam beobachtete in Westpapua ein anhaltend hohes Maß an Gewalt und Menschenrechtsverletzungen, einschließlich vor kurzem in der Nduga- Region, was zur Vertreibung vieler Menschen aus abgelegenen Gemeinden in diesem Hochlandgebiet führte.

„Das Pilgerteam hob die strengen militärischen Sicherheitsmaßnahmen der indonesischen Behörden in der Region und deren Folgen in Bezug auf Konflikte und damit verbundene Menschenrechtsverletzungen hervor“, heißt es in der Erklärung des Exekutivausschusses. „Wir sind auch zutiefst besorgt über Berichte über die zunehmende Entwaldung und Umweltzerstörung in Westpapua, insbesondere angesichts der Bedeutung, die diese Waldgebiete für die traditionellen Lebensgrundlagen und die Kultur der indigenen Bevölkerung Papuas haben, und ihrer globalen Bedeutung im Hinblick auf die Herausforderungen des Klimawandels und des Artensterbens.”

Insgesamt deuten die vom Pilgerteam erhaltenen Berichte und Beobachtungen darauf hin, dass „die gegenwärtige Situation in Westpapua klare Merkmale einer systematischen Marginalisierung aufweist – auch durch Transmigration und demographische Verschiebungen – sowie der Diskriminierung der indigenen papuanischen Bevölkerung und ihrer Ausgrenzung aus dem Entwicklungsprozess, der derzeit auf ihrem eigenen Territorium stattfindet und der in jedem Fall nicht nachhaltig ist und sowohl die Umwelt als auch die traditionellen Lebensgrundlagen zerstört”, heißt es weiter in der Erklärung.

Der Exekutivausschuss „drängt die indonesische Regierung, nationalen und internationalen humanitären Organisationen unverzüglich den Zugang zur Nduga-Region zu eröffnen, um Lebensmittel und Gesundheitsdienste für die betroffenen indigenen Gemeinschaften und Binnenvertriebene in den benachbarten Regionen bereitzustellen.“

Der ÖRK-Exekutivausschuss tagte vom 22. bis 28. Mai in Bossey (Schweiz).

 

Erklärung des Exekutivausschusses zu Westpapua

Vorsitzende und Generalsekretär des ÖRK setzen Schwerpunkt auf Rechte von Kindern, ÖRK-Pressemitteilung vom 22. Mai 2019

ÖRK gedenkt verstorbener Mitarbeiter/innen, ÖRK-Pressemitteilung vom 24. Mai 2019

ÖRK-Exekutivausschuss tagt im Ökumenischen Institut Bossey, ÖRK-Pressemitteilung vom 21. Mai 2019

Dorfgemeinschaft in Papua spricht mit ÖRK-Pilgerteam über ihre Wunden, ÖRK-Pressemitteilung vom 14. März 2019