„Seit Beginn von Israels Zerstörung des Gazastreifens im Oktober 2023 nach den Angriffen durch Hamas-Kämpfer im Süden Israels hat das Ausmaß der Zerstörung von Leben und Gemeinden in Gaza eine unsagbare Intensität erreicht“, lautet der Protokollpunkt.
Weiter steht darin, für die Menschen im Gazastreifen habe diese Katastrophe tiefere Wurzeln als die letzten zweieinhalb Jahre brutaler bewaffneter Gewalt. „Die nun offen bekundete Absicht, den Gazastreifen wieder zu besetzen und die palästinensische Bevölkerung, einschließlich der Flüchtlinge von 1948, dauerhaft zu vertreiben, kommt einer Politik der ethnischen Säuberung gleich, die von allen Mitgliedern der internationalen Gemeinschaft, die sich dem Völkerrecht und der Moral verpflichtet haben, entschieden verurteilt werden muss“, so der Protokollpunkt.
Der Exekutivausschuss prangert die aktive oder passive Komplizenschaft anderer Staaten an, deren Handeln oder Untätigkeit die anhaltende Brutalität ermöglicht.
„Der Ökumenische Rat der Kirchen bekräftigt sein unerschütterliches Bekenntnis zu den Grundsätzen des Völkerrechts und der Gerechtigkeit, ohne Diskriminierung, sowohl in diesem als auch in allen anderen Zusammenhängen“, lautet der Protokollpunkt.
Zum Schluss ist zu lesen, die Kirchen aus der ganzen Welt dürften angesichts einer solch entsetzlichen Unmenschlichkeit nicht schweigen. Außerdem fordert der ÖRK-Exekutivausschuss einen sofortigen Waffenstillstand, ein Ende der Blockade, den Zugang für humanitäre Hilfe und koordinierte internationale Maßnahmen.
Der Exekutivausschuss des ÖRK tagt vom 12. bis 16. Mai per Videokonferenz.
Vollständiger Wortlaut des Protokollpunkts zum Gazastreifen
ÖRK-Zentralausschussvorsitzender: „Wir sind aufgerufen, Zeugnis abzulegen für Christus und seine radikale Nächstenliebe“ (ÖRK-Pressemitteilung, 12. Mai 2025)