Wir befinden uns in einer Zeit finanzieller Turbulenzen, und wie so viele andere Organisationen bemüht sich auch der ÖRK, einen ausgeglichenen Haushalt für 2023 vorzulegen. Für seine Arbeit rechnet der ÖRK mit Einnahmen aus Beiträgen, die um etwa CHF 1,8 Millionen tiefer liegen, als sie 2022 budgetiert wurden. Diese Situation ist vor allem den schwankenden Wechselkursen zuzuschreiben. Als Antwort darauf billigte der Exekutivausschuss im November einen Übertrag von CHF 700 000 von den allgemeinen Rücklagen in die Programmittel.
Der ÖRK-Vorsitzende, Bischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, dachte darüber nach, wie sich der ÖRK in einer Zeit finanzieller Herausforderungen verhält, um den Weg für eine nachhaltige Zukunft zu ebnen. „Die Situation ist hauptsächlich auf die schwankenden Wechselkurse zurückzuführen“, sagte er. „Die Mitgliedskirchen und die Partner des ÖRK haben ihre Beiträge treu bezahlt, wofür wir sehr dankbar sind, und sie sind bereit, ihre finanziellen Versprechen auch 2023 zu halten.“ Weiter betonte Bedford-Strohm, wie der ÖRK zu den nötigen weltweiten Veränderungen beitragen kann: „Wir werden gebraucht, wenn die Welt damit ringt, eine klare Antwort auf den Klimawandel zu geben. Wir ermutigen alle Kirchen der Welt, sich an zivilgesellschaftlichen Handlungen zu beteiligen, damit jedes Land die nötigen Maßnahmen trifft, um den Klimawandel effektiv zu bekämpfen. Ich bin zuversichtlich, dass wir als Kirchen für diesen nötigen Wandel eine wichtige Rolle spielen können. Angesichts so zahlreicher Probleme, die nur auf globaler Ebene lösbar sind, ist die Welt mehr denn je auf Anregungen der weltweiten Zivilgesellschaft angewiesen. Als ÖRK verfügen wir über das einmalige Potenzial, Botschafterinnen und Botschafter einer solchen globalen Zivilgesellschaft zu sein, weil wir in lokalen Gemeinschaften auf der ganzen Welt verwurzelt sind und gleichzeitig global miteinander verbunden und durch unseren universellen Horizont vereint sind.“
Die Beiträge von den ÖRK-Mitgliedskirchen und Partnern blieben stabil und erlaubten dem ÖRK, Mittel in gleichbleibender Höhe aufzubringen, doch die Wechselkurse verursachten einen Nettorückgang. Zwar sind die Mittel und die Rücklagen des ÖRK in den drei vergangenen Jahren ununterbrochen angestiegen, doch ist der ÖRK aufgrund der ungünstigen Wechselkurse trotzdem unter Druck.
Pastor Prof. Dr. Neal D. Presa, Vorsitzender des Finanzunterausschusses des ÖRK-Exekutivausschusses sagte, der Exekutivausschuss habe im Advent – der Zeit der Hoffnung – den Haushalt für 2023 umsichtig gutgeheißen und Programmpläne gebilligt, im Streben danach, mit den finanziellen Ressourcen des ÖRK weise umzugehen. Weiter habe der Exekutivausschuss seine überzeugte Unterstützung für die antretende Leitung durch den gewählten Generalsekretär Pastor Prof. Dr. Jerry Pillay und sein Leitungsteam ausgedrückt und eine solide Grundlage für die Strategieplanung 2024-2027 gelegt.
„Diese Handlungen sind auch eine Art, unseren 352 Mitgliedskirchen, Partnerorganisationen und Freundinnen und Freunden für ihre Unterstützung und für unser gemeinsam wahrgenommenes Amt zu danken“, sagte Presa. „Gemeinsam müssen wir auch mit den Herausforderungen in einer Zeit von COVID-19 umgehen, in einer Zeit des Kriegs in der Ukraine, einer Klimakrise und unzähliger existenzieller Bedrohungen, die enorme und sehr volatile Marktschwankungen zur Folge haben und unsere Wechselkurse negativ beeinflussen.“
Der Exekutivausschuss hieß die Zusammensetzung der Beratungsgruppe des Verbindungsbüros in Jerusalem gut. Die Gruppe wird nun ein neues Mandat antreten. „Dies ist meine letzte Tagung mit dem Leitungsgremium und wir mussten in Bezug auf die Planung und den Haushalt viele schwierige Entscheidungen treffen“, sagte der geschäftsführende ÖRK-Generalsekretär Priester Prof. Dr. Ioan Sauca. „Ich bin dankbar, dass wir die Arbeit zur Umstrukturierung und Stärkung des Verbindungsbüros in Jerusalem abschließen und die entsprechende Beratungsgruppe aufstellen konnten.“
Die Beratungsgruppe setzt sich aus fünf Vertretenden von lokalen Kirchen, je einer Vertreterin oder einem Vertreter des Kirchenrates des Nahen Ostens, der internationalen Referenzgruppe des Ökumenischen Begleitprogramms in Palästina und Israel und der Referenzgruppe des Ökumenischen Forums für Israel/Palästina, zwei Vertretenden von lokalen christlichen Organisationen sowie dem Programmreferenten oder der Programmreferentin des ÖRK für die Region Naher Osten (von Amtes wegen) zusammen.
Zur Gruppe gehören Erzbischof Husam Naoum (Vorsitzender), Bischof William Shomali (Ko-Vorsitzender), Dr. Audeh B. Quawas, Bischof Ibrahim Azar, Priester Koryoun Baghdasaryan, Fuad Giacaman, Mayada Tarazi und Carla Khijoyan.
Schließlich dankte der Vorsitzende des ÖRK dem geschäftsführenden Generalsekretär, Priester Prof. Dr. Ioan Sauca, herzlich für all seine Arbeit für den ÖRK in den zahlreichen Jahren sowie für den Segen, der seine Arbeit für viele Menschen darstellte. „Möge er in seinem Herzen die Liebe und die Dankbarkeit der gesamten ÖRK-Gemeinschaft spüren.“