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WCC delegation meets Patriarch Mor Ignatius Aphrem II

Der geschäftsführende ÖRK-Generalsekretär, Priester Prof. Dr. Ioan Sauca, der Generalsekretär von ACT Alliance, Rudelmar Bueno de Faria, und der Generalsekretär des Kirchenrats des Nahen Ostens, Dr. Michel Abs, bei einem Treffen mit Seiner Heiligkeit Patriarch Mor Ignatius Aphrem II, Patriarch von Antiochien und dem ganzen Osten und Oberhaupt der Universalen Syrisch-Orthodoxen Kirche.

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Ziel des Besuches war es, das Band der Einheit zwischen den ÖRK-Mitgliedskirchen zu festigen und sich die Anliegen ihrer Gemeindemitglieder unter den ganzen schwierigen Umständen, unter denen diese derzeit leben, anzuhören. Die Delegation wird die Nöte und Erwartungen der syrischen Bevölkerung sowie weitere Anliegen aus der Nahostregion von anderen ähnlichen Besuchen auf der vom 31. August bis 8. September 2022 in Karlsruhe, Deutschland stattfindenden 11. ÖRK-Vollversammlung ansprechen.

Begonnen hatte die Delegation ihre Reise in der Stadt Damaskus mit einem Besuch bei Seiner Seligkeit Patriarch Johannes X., dem griechisch-orthodoxen Patriarchen von Antiochien und dem ganzen Osten, in der patriarchalen Residenz, wo sich die Gespräche um die Lage der Kirche und ihre Mission und ihr Zeugnis inmitten der in der Region und vor allem im Libanon und in Syrien herrschenden Krise drehte. Es ging auch um die erforderliche Unterstützung von Menschen christlichen Glaubens, damit diese in ihren Heimatländern bleiben und dort als Mittler:innen der Wandlung in ihren Gesellschaften agieren können. Die Teilnehmenden betonten zudem, um die Herausforderungen zu meistern, die sich auf die christliche Präsenz in der Region auswirken könnten, sei es notwendig, sich kontinuierlich mit den Kirchen vor Ort abzustimmen.

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Rev. Prof. Dr Ioan Sauca meets His Beatitude Patriarch John X

Geschäftsführender ÖRK-Generalsekretär Priester Prof. Dr. Ioan Sauca trifft sich in Damaskus mit Seiner Seligkeit Patriarch Johannes X., dem griechisch-orthodoxen Patriarchen von Antiochien und dem ganzen Osten.

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Außerdem machte Seine Seligkeit auf das Unrecht aufmerksam, das der Bevölkerung durch die Sanktionen zugefügt werde. Die Sanktionen müssten aufgehoben werden, da sie das Leben der Menschen beeinträchtigten, die kaum in der Lage seien, ihren Grundbedarf zu decken.

Ebenfalls bei dem Treffen anwesend waren Seine Eminenz Bischof Moussa El-Khoury und Archimandrit Meletios Chattahi, Referatsleiter für ökumenische Beziehungen und Entwicklung im Patriarchat.

Die Delegation besuchte auch Seine Eminenz Bischof Armash Nalbandian, Primas der Armenisch-Orthodoxen Diözese von Damaskus, und sprach mit ihm über für die Region relevante Themen sowie über die Situation der dortigen Christinnen und Christen. Danach besuchte die Delegation Seine Heiligkeit Patriarch Mor Ignatius Aphrem II, Patriarch von Antiochien und dem ganzen Osten und Oberhaupt der Universalen Syrisch-Orthodoxen Kirche, der die aktuellen Umstände beleuchtete, die die Kirchen in Syrien gerade durchmachten. Auch äußerte er sein Bedauern über die Abwesenheit des ÖRK in der schweren Zeit, die Syrien und die Gläubigen aus den ÖRK-Mitgliedskirchen erlebt hatten. Vor allem letztere litten sehr unter der im Land herrschenden Krise. Seine Heiligkeit befasste sich außerdem mit der „Notwendigkeit, die illegalen und einseitigen Sanktionen aufzuheben, die den Menschen schaden und sie daran hindern, ihren Grundbedarf zu decken“.

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Meeting Bishop Armash Nalbandian in Damascus

ACT Alliance Generalsekretär Rudelmar Bueno de Faria und der geschäftsführende ÖRK-Generalsekretär Priester Prof. Dr. Ioan Sauca statteten Seiner Eminenz Bischof Armash Nalbandian, Primas der Armenisch-Orthodoxen Diözese von Damaskus, einen Besuch ab.

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Daneben informierte sich die Delegation über die vom Patriarchat geleistete Arbeit zur Unterstützung der Menschen in Syrien und über die Umsetzung von Entwicklungsprojekten zur Schaffung von Arbeitsplätzen und Hilfeleistung für die von den immer schlechter werdenden wirtschaftlichen Bedingungen betroffenen Familien.

Anschließend besuchte die Delegation Pfarrer Boutros Zaour, Pastor der Nationalen Evangelisch-Presbyterianischen Kirche in Damaskus, der ihnen Projekte vorstellte, die seine Kirche zur Begleitung sozial benachteiligter Menschen durchführt.

Am zweiten Besuchstag reiste die Delegation in die Stadt Aleppo und stattete erstmals Seiner Eminenz Bischof Ephreim Maalouli, griechisch-orthodoxer Metropolit von Aleppo, Alexandretta und den abhängigen Gebieten am Sitz der Diözese in Aleppo einen Besuch ab. Weitere Teilnehmer an dem Treffen waren Seine Eminenz Bischof Antoine Audo, chaldäischer Bischof von Aleppo, Pfarrer Ibrahim Nseir, Pastor der Arabisch-Evangelischen Kirche in Aleppo, Pfarrer Dr. Haroutiun Selimian, Oberhaupt der Armenisch-Evangelischen Gemeinde in Syrien, Seine Eminenz Bischof Georges Abou Khazen, Latein-Apostolisches Vikariat von Syrien, Seine Eminenz Bischof Boutros Kassis, Patriarchalassistent und syrisch-orthodoxer Patriarchaldelegat für die Erzeparchie Aleppo, Seine Eminenz Bischof Yousef Toubaji, maronitischer Erzbischof von Aleppo, Seine Eminenz Mor Dionysius Antoine Shahda, syrisch-katholischer Erzbischof von Aleppo, Archimandrit Georges Masri, Erzbischof der Melkitischen Griechisch-Katholischen Metropolie von Aleppo, Seleukia und Kyros und den abhängigen Gebieten, und Archimandrit Meletios Chattahi, Referatsleiter für ökumenische Beziehungen und Entwicklung im Griechisch-Orthodoxen Patriarchat von Antiochien und dem gesamten Osten.

Zu Beginn des Treffens begrüßte Seine Eminenz Bischof Ephreim Maalouli die Delegation und sagte, dass die Oberhäupter der Kirchen in Aleppo einen Kirchenrat bildeten, in ständigem Kontakt stünden und fortlaufend zusammenkämen.

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Meeting with Patriarch Mor Ignatius Aphrem II

Seine Heiligkeit Patriarch Mor Ignatius Aphrem II, Patriarch von Antiochien und dem ganzen Osten hieß die Delegation von ÖRK, ACT und KON herzlich in der syrisch-orthodoxen Kirche in Damaskus, Syrien willkommen.

Beim Treffen mit Seiner Eminenz Bischof Ephreim Maalouli betonte Sauca, wie wichtig die christliche Anwesenheit im Nahen Osten, insbesondere in Syrien, sei und erklärte, sein Besuch diene dem Zweck, sich über die Herausforderungen zu informieren, mit denen sich die Menschen christlichen Glaubens in Syrien auseinandersetzen müssten, und sich ihre Nöte anzuhören und diese der 11. ÖRK-Vollversammlung vorzulegen.

Sauca sagte: „Wir tragen die Kirchen des Nahen Ostens in unseren Herzen“ und merkte an, „der Kirchenrat des Nahen Ostens stellt den Schirm für Kirchen auf der Welt dar.“ Sauca äußerte sich erfreut über die Beziehung der Liebe und Brüderlichkeit, in der die verschiedenen christlichen Konfessionen in Syrien verbunden seien.

Dr. Michel Abs betonte seinerseits, es bedürfe einer Tagung von geistigen Oberhäuptern auf lokaler, diözesaner und pfarramtlicher Ebene, die zum Ziel habe, den Grad der Zusammenarbeit zwischen den Kirchen zu erhöhen und ihre Tätigkeiten zu koordinieren.

Außerdem befassten sich die Anwesenden bei dem Treffen mit der Notwendigkeit, die gegen Syrien verhängten wirtschaftlichen Sanktionen aufzuheben, die eine Belastung für die Bevölkerung darstellten, und mit dem Stellenwert, der der Hilfe für die in ihrem Heimatland verbliebenen Menschen christlichen Glaubens zukommt.

Im Anschluss an den Besuch begab sich die Delegation auf eine Besichtigungstour zu einigen wiederaufgebauten Kirchen und sozialen Einrichtungen in Aleppo, darunter auch die an die Armenisch-Orthodoxe Kirche angegliederte Private Syrische Mittelschule und das dem Syrisch-Orthodoxen Patriarchat angehörende Al Rahma Seniorenheim in Aleppo. Dabei erfuhren sie, dass der Kirchenrat des Nahen Ostens diesen Wiederaufbau in Zusammenarbeit mit der niederländischen Organisation Kerk in Actie im Rahmen des Programms „Sanierungsfonds für den Wiederaufbau von durch die Krise in Syrien beschädigter glaubensgestützter sozialer Dienste & religiöser Infrastruktur“ durchgeführt hatte.

Am dritten Tag kehrte die Delegation nach Damaskus zurück, wo Priester Prof. Dr. Sauca an der Göttlichen Liturgie teilnahm, die von Seiner Seligkeit Patriarch Johannes X. in der Kirche zum Heiligen Kreuz geleitet wurde.

In seiner Homilie sagte Sauca: „Wir sind hergekommen, um den Menschen Syriens unsere Liebe und unsere Unterstützung zu zeigen. Wir denken an euch, wir beten für euch, und wir stehen euch allen bei. Hier nahm das Christentum seinen Anfang, ihr seid die Wiege des Christentums und Zeugen von Christus und seiner Auferstehung vor vielen Jahrhunderten. Euer Zeugnis ist eine Ermutigung für uns. Wir sind hergekommen, um euch zuzuhören und eure Anliegen und eure Erwartungen zu den Mitgliedern der 11. ÖRK-Vollversammlung zu bringen, die unter dem Thema „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“ abgehalten wird."

Im Anschluss an die Heilige Liturgie traf sich die Delegation mit den Gemeindemitgliedern im Versammlungsraum der Kirche, wo ausführliche Gespräche über die Lage in Syrien und der Region und das Leiden der Menschen durch die Sanktionen stattfanden.

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Visiting "Helm" Center in Arbin

Im „Helm“-Zentrum in Arbin, das dem Referat für ökumenische Beziehungen und Entwicklung des orthodoxen Patriarchats von Antiochien angegliedert ist.

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Am vierten Tag reiste die Delegation in die Stadt Arbin im Hinterland von Damaskus und besuchte das dem Referat für ökumenische Beziehungen und Entwicklung im Griechisch-Orthodoxen Patriarchat von Antiochien angegliederte Resozialisierungszentrum. Außerdem besichtigte die Delegation die griechisch-orthodoxe St.-Georges-Kirche und die ihr angeschlossene Schule, die beide vom Griechisch-Orthodoxen Patriarchat von Antiochien und dem ganzen Osten restauriert wurden.

Anschließend besuchte die Delegation das Al Shams Sozialzentrum und das Freie Medizinische Klinikzentrum in Arbin, die dem Patriarchalen Entwicklungsausschuss von St. Ephrem angehören, und warfen einen Blick auf einige der laufenden Aktivitäten. Danach begab sich die Delegation zum „Helm“-Zentrum in Arbin, das dem Referat für ökumenische Beziehungen und Entwicklung angegliedert ist.

Die Delegation beendete ihre Rundreise mit einem Besuch im Zentrum der Orthodoxen Gesellschaft von St. Gregory für Waisen und Altenpflege in Damaskus.

ÖRK, ACT Alliance in einem Brief an Präsident Biden: Opfern Sie die Menschenwürde in Syrien nicht für politische Zwecke (ÖRK Pressemitteilung vom 15. Juli 2022)

ÖRK-Delegation erklärt sich beim Besuch in Syrien solidarisch mit Menschen, „die unerschütterlich in ihrem Land bleiben“ (ÖRK Pressemitteilung vom 13. Juli 2022)

Geschäftsführender ÖRK-Generalsekretär bei Besuch der Kirche zum Heiligen Kreuz in Damaskus: „Wir denken an euch, wir beten für euch, wir stehen euch bei“ (ÖRK Pressemitteilung 13. Juli 2022)

KNO Pressemitteilung vom 14. Juli 2022

Fotogallerie vom Syrien-Besuch des ÖRK, ACT und KNO