Als ÖRK-Generalsekretär Pastor Prof. Dr. Jerry Pillay Personal des Jerusalemer Verbindungsbüros begrüßte, bedankte er sich bei dem Team für dessen Arbeit in extrem schwierigen Umständen. „Sie als Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in diesem Büro stehen unter extremem Druck“, sagte Pillay. „Das war in diesem Umfeld auch noch nie anders.“
Dieses Treffen fand in Rahmen eines virtuellen Solidaritätsbesuchs im Heiligen Land am 7. und 8. August statt. Dieser Besuch bietet die Gelegenheit, Mitgliedskirchen und ökumenische Partner zu begleiten, ihre Ansichten und Meinungen zu hören, ihren Forderungen mehr Raum zu geben und die Welt daran zu erinnern, welche Voraussetzungen für einen Frieden in der Region erfüllt werden müssen.
Das ÖRK-Führungsteam sollte ursprünglich das Heilige Land und den Gazastreifen vom 5.–9. August in Begleitung der zwei humanitären Organisationen ACT Alliance und Caritas Internationalis persönlich besuchen. Der Besuch wurde jedoch aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Region aufgeschoben.
Der ÖRK-Vorsitzende Bischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm dankte für die Gelegenheit, sich mit dem Personal in Jerusalem und den ökumenischen Begleitpersonen online austauschen zu können.
„Ich hoffe wirklich, dass wir das vorgesehene Treffen nicht zu lange verschieben müssen und wir uns bald persönlich begegnen können“, sagte er.
In den Gesprächen ging es darum, wie die ökumenische ÖRK-Gemeinschaft mit ihrem Personal im Jerusalem und mit den ökumenischen Begleitpersonen vor Ort unterwegs sein kann.
Besonders seit dem 7. Oktober haben die ökumenischen Begleitpersonen mit einer verschärften Sicherheitslage zu tun, wobei ihre Präsenz wichtiger ist als jemals zuvor. Nachdem die Begleitpersonen im Oktober 2023 vorübergehend evakuiert werden mussten, sind sie jetzt wieder im Einsatz und haben eine große Zahl gewalttätiger Übergriffe der Siedler dokumentiert.
Yusef Daher, der im Jerusalemer Verbindungsbüro als Koordinator arbeitet, gab einen Überblick über die täglichen Probleme, mit denen das Personal aufgrund der Arbeit in unmittelbarer Nähe einer Konfliktzone konfrontiert wird, und berichtete darüber, wie das Team auch weiterhin koordinierend mit israelischen und palästinensischen Menschenrechtsorganisationen zusammenarbeitet.
Pillay sagte, er sei froh darüber, die Stimmen und Geschichten des Personals und der ökumenischen Begleitpersonen zu hören. „Wir wissen, dass es vor Ort nicht einfach ist, inmitten dieser Spannungen zu leben“, sagte er. „Wir vertrauen darauf, dass Sie ihre gute Arbeit inmitten dieser täglichen Herausforderungen auch in Zukunft leisten können.“
Pillay bedankte sich besonders bei den ökumenischen Begleitpersonen für ihre Augenzeugenberichte. „Ich danke Ihnen, dass Sie sich in Situationen begeben, in denen Ihre persönliche Anwesenheit von größter Bedeutung ist“, sagte er. „Alle diese Erfahrungen können in diesem Kontext schwierig und traumatisch sein. Sie leben in einem Klima der absoluten Ungewissheit und sind doch dazu bereit, als Augenzeugen Ihren Kirchen und der Welt zu berichten, was Sie jeden Tag sehen und hören.“
Pillay versicherte seinen Gesprächspartnern und -partnerinnen, dass der ÖRK auch weiterhin eine Beendigung des Krieges fordern wird.
„Ihre Anwesenheit dort bedeutet nicht nur, dass Ihre Kirche dort anwesend ist“, sagte er. „Ihre Anwesenheit dort bedeutet, dass die internationale christliche Gemeinschaft und auch der ÖRK dort anwesend sind. Danke, dass Sie Gottes Gegenwart an diesem Ort sind.“
Der seelsorgerische Solidaritätsbesuch in Heiligen Land findet online am 7. und 8. August 2024 statt. Zu der Delegation gehören der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen, Bischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, ÖRK-Generalsekretär Pastor Prof. Dr. Pillay, Dr. Audeh B. Quawas, Mitglied des ÖRK-Zentralausschusses und des Exekutivausschusses, der Generalsekretär des Rates der Kirchen im Nahen Osten, Dr. Michel Abs, der Vorsitzende der ACT Alliance Erik Lysén, Rudelmar Bueno de Faria als Generalsekretär der ACT Alliance und Caritas Internationalis-Generalsekretär Alistair Dutton.