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Dr. Agnes Abuom, Vorsitzende des ÖRK-Zentralausschusses, sprach dem Ökumenischen Patriarchat sowie der weiteren ökumenischen Familie ihr Beileid aus. „Er war bekannt für seine seelsorgerische Begleitung, seine Kollegialität und sein spirituelles und ökumenisches Engagement“, sagte Abuom in ihrer Kondolenzbotschaft. „Er führte ein Leben, das auf Grundsätzen beruhte und der Förderung der Ökumene, der Einheit und der Entwicklung der ökumenischen Leitung gewidmet war“, fügte Abuom hinzu. „Ich arbeitete acht Jahre und acht Monate lang mit ihm zusammen, um den ÖRK zur nächsten Vollversammlung zu leiten und kann es noch kaum fassen, dass er in Karlsruhe nicht mit dabei sein wird.“
„Wenn wir ihn brauchten, war er stets da – bereit, der ökumenischen Bewegung zu dienen. Möge seine Seele in Frieden ruhen“, schloss Abuom.
Bischöfin Mary Ann Swenson, stellvertretende Vorsitzende des ÖRK-Zentralausschusses, sagte, Metropolit Gennadios von Sassima habe sie und ihren Ehemann von ihrer allerersten Zentralausschusstagung des ÖRK in Genf an würdevoll willkommen geheißen. „Er lehrte mich so viel, weil sein Wissen und seine Erfahrung beim ÖRK so reich und ausgeprägt waren“, sagte sie. „Als Leitung des Zentralausschusses konnten wir ausgezeichnet im Team arbeiten und die Gemeinschaft des ÖRK leben.“
Weiter sagte Swenson: „Ich kann mir nicht vorstellen, wie wir ohne seine physische Gegenwart weitergehen werden, wir wissen nur, dass er bei unserem Herrn ist, losgelöst vom Körper.“
Der geschäftsführende ÖRK-Generalsekretär, Priester Prof. Dr. Ioan Sauca, sprach dem Ökumenischen Patriarchat, seinen Freunden und seiner Familie, die ihn auf so viele Art und Weisen vermissen werden, sein Beileid aus. „Wir werden seine starke ökumenische Stimme vermissen sowie seinen Willen, stets zum Streben nach Einheit beizutragen“, sagte Sauca. „Für seine jahrelange harte Arbeit und seine starke Verpflichtung zum Konsensethos bei der Entscheidungsfindung sind wir zutiefst dankbar.“
Sauca sagte, er werde die zahlreichen gut formulierten Botschaften zur Unterstützung der ÖRK-Arbeit für die Einheit, die Gerechtigkeit und den Frieden von Metropolit Gennadios nie vergessen, die so weite Kreise ansprachen und zahlreiche Menschen berührten, insbesondere junge Generationen auf der ganzen Welt.
Metropolit Gennadios von Sassima war auch Vorsitzender des Planungsausschusses für die Vollversammlung sowie des Ständigen Ausschusses für Konsens und Zusammenarbeit. Während der 9. Vollversammlung in Porto Alegre und der 10. Vollversammlung in Busan arbeitete er als Vorsitzender des Gottesdienstausschusses.
Sein Leben in der Unterstützung des ÖRK begann er als Steward im Rahmen der 4. Vollversammlung des ÖRK in Uppsala 1968. Er schrieb über 400 theologische Studien, Bücher, Artikel und Arbeiten in verschiedenen Sprachen über orthodoxe Theologie und allgemeinere Inhalte, die in verschiedenen griechischen und ausländischen Zeitschriften veröffentlicht wurden.
Gennadios von Sassima war Professor für orthodoxe Theologie und Kirchenrecht in verschiedenen Universitäten und von 1998 bis 2006 stellvertretender Vorsitzender der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung des ÖRK. Er arbeitete als Ko-Präsident des Gemeinsamen internationalen orthodox-lutherischen theologischen Dialogs, als Ko-Sekretär und Mitglied der Gemeinsamen internationalen Kommission für den theologischen Dialog zwischen der orthodoxen und der römisch-katholischen Kirche und als Ko-Vorsitzender der orthodoxen, methodistischen und baptistischen theologischen Vorbereitungsausschüsse.
Metropolit Gennadios war zudem Mitglied im Präsidium und im Vorstand der Konferenz Europäischer Kirchen. Seit 2002 war er Mitglied des Exekutiv- und des Zentralausschusses des ÖRK. Von 1983 bis 1993 war er Mitarbeiter des Sekretariats für Glauben und Kirchenverfassung des ÖRK in Genf und ab 2015 stellvertretender Vorsitzender der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung.
2015 wurde ihm von der Universität von Athen, Griechenland, der Titel Doctor honoris causa verliehen. Die Entscheidung, Gennadios mit einem Ehrendoktorat zu würdigen, wurde auf Empfehlung der Theologieabteilung der theologischen Fakultät hin getroffen und von der Leitung der Nationale und Kapodistrias-Universität in Athen, der ältesten Institution für höhere Bildung des modernen Griechenlands, einstimmig gutgeheißen.
2012 wurde ihm von der Orthodoxen Akademie von Kreta in Anerkennung seiner Arbeit für den Frieden, den Dialog und das christliche Zeugnis die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Im Jahr 2010 verlieh ihm die Holy Cross Greek Orthodox School of Theology in Brookline, Massachusetts, USA, den Ehrendoktortitel.
Die Beisetzung wird in Griechenland stattfinden, gefolgt von Gedenkgottesdiensten, deren Daten noch zu bestimmen sind.
Während eines kürzlichen öffentlichen Auftritts sagte Metropolit Gennadios, die ÖRK-Mitgliedskirchen hätten positiv auf die Einladung reagiert, ihre Delegierten für die 11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe zu nominieren.
Er sagte, er hoffe, die Vollversammlung in Karlsruhe werde die Kirchen an ihre Verpflichtung erinnern, ihre Arbeit für die sichtbare Einheit und christliche Gemeinschaft weiterzuführen, als ein Pilgerweg, von dem niemand ausgeschlossen wird.
