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Rabat 2019, Foto: Amélé Ekué/ÖRK

Rabat 2019, Foto: Amélé Ekué/ÖRK

Das  ökumenische theologische Bildungsprogramm des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) hat zum zweiten Mal einen Beitrag zur Entwicklung ökumenischer Kapazitäten in Marokko geleistet. Der ÖRK hat sich im Ökumenischen Theologischen Institut Al Mowafaqa in Rabat an der Durchführung eines Kurses über kontextuelle Theologien in Afrika beteiligt.

Gegründet 2012, bietet das Institut theologische Bildungsprogramme für in Marokko lebende  Studierende in erster Linie aus Kirchen des französischsprachigen Afrikas südlich der Sahara. Das Institut leistet ebenfalls einen Beitrag zur Unterstützung des interreligiösen Dialogs in dem mehrheitlich muslimischen Land.

Vom 18. – 22. Februar haben 15 Studierende des Zertifikatprogramms für Theologie aus Burundi, Äthiopien, Frankreich, Gambia, Elfenbeinküste, Niger, Senegal, Tschad, Togo und der Demokratischen Republik Kongo, die in Marokko leben und sowohl römisch-katholische als auch protestantische Kirchentraditionen repräsentieren, an einem Kurs teilgenommen, der gemeinsam von Frère Didier Mupaya aus der Demokratischen Republik Kongo und Professorin Dr. Amélé Ekué als Vertreterin des ÖRK durchgeführt wurde.

Das ökumenische Studienmodul zur Geschichte, zur Entwicklung und zu Themen der kontextuellen und afrikanischen Theologien, konzipiert und vermittelt von einem römisch-katholischen Theologen und einer protestantischen Theologin, beinhaltete als Methode eine doppelte Kontextualisierung.  Auf der einen Seite inspirierten die Lerninhalte dazu, darüber nachzudenken, dass das Christentum immer wieder neu in unterschiedliche kulturelle Milieus zu übertragen ist und dass auf der anderen Seite die Universalität der Botschaft des Evangeliums wieder  aktualisiert werden muss.

Der Kurs vermittelte Einsichten darüber, wie die afrikanische Theologie Antworten auf den seit Beginn der Mission verinnerlichten Identitätskonflikt entwickelt hat, gleichzeitig Afrikaner und Christ zu sein, und untersuchte gemeinsam mit den Studierenden die Frage, wie die afrikanischen Theologien gangbare Wege für interkulturelle theologische Gespräche mit andern Weltregionen aufzeigen können. Die Wahl des Ökumenischen Instituts Al Mowafaqa in einem muslimischen Land gab diesem Kurs einen besonderen zusätzlichen Akzent. Der Lernprozess führte die Initiativen zusammen, Theologie in Afrika sowohl als Programm als auch als gelebte Wirklichkeit in der Nachbarschaft mit anderen Religionen zu begreifen. Die Studierenden sahen es als wichtige Erkenntnis an, dass afrikanische Theologien wie alle kontextuellen Theologien in ihrem vollen transformativen Potenzial für die Gesellschaft wahrgenommen werden müssen, in die sie eingebettet sind.

Weitere Informationen über die ökumenische theologische Ausbildung