Image
Teilnehmende des Seminars „Entwicklung von Personal und Führungskräften für Diakonie und Entwicklung“ in Chiang Mai, Thailand. Foto: CCA

Teilnehmende des Seminars „Entwicklung von Personal und Führungskräften für Diakonie und Entwicklung“ in Chiang Mai, Thailand. Foto: CCA

Mehr als 40 Kirchenleitende und Fachleute für Diakonie aus 15 asiatischen Ländern haben an einem Seminar über ökumenische Diakonie und Entwicklung teilgenommen, das der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) vom 4.–7. Dezember in Chiang Mai, Thailand durchgeführt hat.

Das Seminar „Entwicklung von Personal und Führungskräften für Diakonie und Entwicklung“ ist ein gemeinsames Projekt des ÖRK und der Asiatischen Christlichen Konferenz (CCA) und fand in der Geschäftsstelle der CCA statt.

Zu den Themen des Seminars gehörten Diakonie als prophetisches Zeugnis, die ökumenische Antwort auf die UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung, Rechte von Frauen und Kindern, Entwicklung von Führungskräften, Organisations- und Personalmanagement und strategische Planung.

Präsentationen über die Teilnahme an der Entwicklungsarbeit erfolgten seitens der Church Agency for Rural Development der Mar-Thoma-Kirche in Indien, der Social Empowerment Vision in Action der Kirche von Südindien und des Social Health and Education Development Boards der Bangladesh Baptist Church Sangha. Die ÖRK-Kampagne Donnerstags in Schwarz für eine Welt ohne  Gewalt und Vergewaltigungen wurde als Vorbildprojekt vorgestellt.

Dies war dieses Jahr das vierte vom ÖRK initiierte Seminar über Kapazitätsaufbau für Diakonie und Entwicklung. Die ersten drei Seminare fanden in Benin, Kenia und Mosambik in Verbindung mit der Gesamtafrikanischen Kirchenkonferenz statt.

„Dieses Seminar über Kapazitätsaufbau ist im Kontext unseres Pilgerwegs der Gerechtigkeit und des Friedens zu sehen, dessen Schwerpunkt dieses Jahr Asien ist“, sagte Pastor Matthew Ross, ÖRK-Programmreferent für Diakonie und Kapazitätsaufbau. „Die Botschaft Christi über das Leben in Fülle (Johannes 10,10) war das eigentliche Thema des Seminars, besonders im Kontext des Christentums als Minderheitsreligion in fast allen Teilen Asiens.“

Als Gemeinschaftsprojekt des ÖRK und der Asiatischen Christlichen Konferenz bot das Seminar eine wichtige Gelegenheit, die Teilnehmenden in ökumenischer Diakonie und Entwicklung im asiatischen und globalen Kontext zu unterweisen“, ergänzte Ross. „Freundschaften und Möglichkeiten für eine ökumenische Zusammenarbeit sind entstanden, und es fand ein reger Austausch wichtiger Kenntnisse statt, um die Arbeit im Bereich Entwicklung und Diakonie zu fördern.“

Dr. Mathews George Chunakara, Generalsekretär der Asiatischen Christlichen Konferenz, erklärte die ökumenischen Sicht auf die diakonische Arbeit. Er führte aus, dass die eigentliche Aufgabe von Diakonie immer darin bestanden habe, anstelle des vom Wohltätigkeitsgedanken bestimmten Handlungsansatzes das Prinzip Gerechtigkeit zu setzen und sich über nationale und ökumenische Grenzen hinweg lokaler und globaler Themen anzunehmen und als prophetische und transformative Partner in Gottes Mission unterwegs zu sein.

„In Asien mit all seinen unterschiedlichen Kontexten erleben wir die Vertiefung wirtschaftlicher und sozialer Gräben und ein immer weniger nachhaltiges Wirtschaftswachstum. Das ohnehin fragile ökologische Gleichgewicht ist zunehmend gefährdet, und die Kirchen brauchen Rüstzeug für das wahre Zeugnis der Diakonie“, sagte Chunakara. „Die Kirchen müssen sich umfassend engagieren, von der Anwaltschaft und Betreuung der am Rande der Gesellschaft stehenden Menschen bis hin zur solidarischen Beteiligung an Kämpfen für Gerechtigkeit und eine verantwortungsvolle Haushalterschaft über Gottes Schöpfung.“

Christian Conference of Asia (Christliche Konferenz in Asien)