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Teilnehmende kommen an der Orthodoxen Akademie von Kreta zusammen. ©Louk Andrianos/ÖRK

Teilnehmende kommen an der Orthodoxen Akademie von Kreta zusammen. ©Louk Andrianos/ÖRK

Die vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) organisierte 5. Internationale Konferenz über ökologische Theologie und Umweltethik (ECOTHEE-17) vereinte Menschen aus verschiedenen Ländern und Glaubenstraditionen zur Reflexion über die „Oikos“-Theologie und indigene Spiritualität.

Der Anlass fand vom 23. - 27. Oktober an der Orthodoxen Akademie von Kreta in Kolymbari statt.

Die Teilnehmenden legten dar, wie Drohungen weiterhin die Biodiversität gefährden, wie uneingeschränkte Gier zum Schwund von natürlichen Ressourcen und zu Armut führt, wie weiterhin Arten aussterben und wie zunehmende Heftigkeit und Häufigkeit von Dürren, Überschwemmungen, Hurrikanen sowie der weltweite durchschnittliche Temperaturanstieg und der CO2-Ausstoss die Realität des Klimawandels widerspiegeln.

„Um eine Ökotheologie und eine Umweltethik zu entwickeln, werden parallel zur interreligiösen Zusammenarbeit auch fachübergreifende Ansätze nötig, die Natur- und Sozialwissenschaften, Psychologie, Philosophie und Religionswissenschaften einschließen“, sagte Dr. Louk Andrianos, Koordinator des Anlasses und ÖRK-Berater für die Bewahrung der Schöpfung.

Anhand verschiedener Präsentationen über orthodoxe sowie östlich-christliche Theologie wurden die ökologischen Überlegungen der frühen Kirchenväter dargestellt, insbesondere des Heiligen Johannes von Damaskus, der Begriffe wie „Oikos“ und „Ikone“ auslegte und sie mit Konzepten wie der Menschwerdung, dem Kosmos, der Friedensförderung oder der Nachhaltigkeit in Verbindung brachte.

Traditionelle und indigene Anschauungen und Spiritualitäten wurden anhand einer Studie von künstlerischen Ausdrücken von First Nations-Angehörigen aus einer ethnisch-ästhetischen Perspektive angesprochen; sie vermittelten eine Botschaft der Hoffnung.

Vorträge von muslimischen und jüdischen Teilnehmenden zeigten auf, wie die Interpretation des Koran und der Hebräischen Bibel das Verständnis christlicher Ökotheologie vertiefen kann und wie die interreligiöse Zusammenarbeit in der Welt der ökologischen Gerechtigkeit erforderlich ist.

Für Andrianos steht ökologische Gerechtigkeit im Zentrum von Nachhaltigkeit und der Arbeit für die Ziele für nachhaltige Entwicklung. „Die Ziele können nur erreicht werden, wenn es ein klares Verständnis der Bedeutung des gemeinsamen ,Haushalts‘ gibt und damit einhergehend eine friedliche Zusammenarbeit aller Beteiligten: Glaubensgemeinschaften, Wissenschaft, Politik und Führungspersonen indigener Völker“, sagte er.

Zu Beginn der Konferenz informierte Dr. Guillermo Kerber, ÖRK-Berater und früherer Programmreferent für Ökonomische und ökologische Gerechtigkeit, dass ECOTHEE-17 zu einer Serie von Konferenzen gehöre, die seit 2008 alle zwei Jahre stattfinden, um die interreligiöse und interdisziplinäre Suche nach Lösungen zu wichtigen umweltbezogenen Problemen unserer Zeit zu fördern.

Im Rahmen der Konferenz wurde ebenfalls eine Kunstausstellung von Kindern zum Thema „Die Zukunft unseres gemeinsamen Hauses – Oikos“ organisiert.

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