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Prayer in the Chapel of the Ecumenical Centre

Eröffnungsandacht in der Kapelle des Ökumenischen Zentrums in Genf, Schweiz, wo der ÖRK-Zentralausschuss vom 15. bis 18. Juni 2022 zu einer Präsenz-Tagung zusammengekommen ist.

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Mit Gebeten, Liedern und bewegenden Worten haben die Zentralausschussmitglieder – die seit vier Jahren das erste Mal zu einer Präsenz-Tagung zusammengekommen sind – ihrer Trauer über den Verlust von Mitgliedern der weltweiten ökumenischen Familie Ausdruck verliehen.

In einer feierlichen Hommage wurden die Namen der Verstorbenen verlesen und der verstorbene Metropolit Prof. Dr. Gennadios von Sassima besonders gewürdigt.

Erzbischof Dr. Vicken Aykazian (Armenische Kirche von Amerika), bekundete seine Trauer, dass Metropolit Gennadios nicht mehr unter uns weile. „Er war wirklich eine Ikone. Er war einer der größten Ökumeniker, die ich je gekannt habe“, sagte er. „Eigentlich hat er, würde ich sagen, gewissermaßen den Ökumenischen Rat der Kirchen verkörpert.“

Weiterhin sprach Erzbischof Aykazian über die große Bedeutung und das Verständnis von Barmherzigkeit.

Bischöfin Mary Ann Swenson, stellvertretende Vorsitzende des ÖRK-Zentralausschusses, würdigte Metropolit Gennadios mit einem Rückblick auf seine Zeit im aktuellen Zentralausschuss. „Möge er uns ein Vorbild sein und mögen wir etwas daraus lernen, wer er war und wie er sich unter uns verhalten hat. Und lassen Sie uns sein christliches Zeugnis in unserem eigenen Leben in der Art und Weise fortsetzt, wie wir auf diesem Planeten leben und unseren Dienst tun, bis wir alle im neuen Jerusalem wieder zusammenkommen können, wo es keine Tränen mehr gibt und das Licht Christi für uns alle erstrahlt“, sagte sie.

Miriam Jane Weibye (Kirche von Schottland), versuchte Trost zu spenden. „Man könnte ihn gewissermaßen als einen Elder Statesman der Ökumene bezeichnen; aber er hat nie seine eigene Zeit als Jugenddelegierter beim ÖRK vergessen und hat junge Ökumenikerinnen und Ökumeniker immer als vollwertige Mitglieder des Zentralausschusses wahrgenommen, hat immer auf unsere Kompetenzen und Fähigkeiten vertraut und hatte immer ein offenes Ohr für unsere Sichtweisen“, sagte sie. „Wir alle wissen, dass es nicht einfach ist, eine Gruppe von Menschen mit gegensätzlichen Auffassungen in einer Debatte zusammenzuhalten; aber er konnte das und hat dafür gesorgt, dass wir den Raum immer als Freundinnen und Freunde verlassen haben.“

Pastorin Dr. Henriette Hutabarat Lebang (Kirche von Toraja, Indonesien) brachte ihre tiefe Trauer zum Ausdruck. „Er hat seinen Weg in der weltweiten Ökumene im Alter von 17 Jahren begonnen, als er 1968 als Steward an der Vierten ÖRK-Vollversammlung teilgenommen hat, und hat damals den Geist des orthodoxen christlichen Glaubens zu den jungen Menschen getragen“, sagte sie. „Er hatte sich und sein Leben der Förderung und Weiterentwicklung der Ökumene verschrieben und sich dabei besonders für Einheit, Gerechtigkeit und Frieden eingesetzt.“

Teny Pirri-Simonian (Armenische Apostolische Kirche, Heiliger Stuhl von Kilikien), erinnerte sich an ihr erstes Zusammentreffen mit Metropolit Gennadios, als sie ihre Stelle beim ÖRK antrat. „Gleich von Anfang hat er mich als orthodoxe Frau aus dem Nahen Osten immer sehr zu aktiver Teilhabe ermutigt“, sagte sie. „Während der schwierigen Jahre, in denen die Sowjetunion zerfiel, und als Armenien 1988 von einem schweren Erdbeben erschüttert wurde, waren er als Vorsitzender und ich als Sekretärin der orthodoxen Arbeitsgruppe zusammen mit allen anderen im ÖRK sehr bemüht, die orthodoxen Kirchen zu einer aktiven Teilhabe an den ÖRK-Programmen zuzurüsten und ihre ökumenischen Beziehungen auf allen Ebenen zu stärken.“

Fotos von der ÖRK-Zentralausschusstagung, Juni 2022

Die ÖRK-Zentralausschusstagung im Juni 2022

Video: Eröffnungsandacht der ÖRK-Zentralausschusstagung

Nachruf: ÖRK in tiefer Trauer um Vorbild Metropolit Gennadios von Sassima