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Dr Agnes Aboum, Moderator of the WCC Central Committee

Dr Agnes Abuom, moderator of the World Council of Churches central committee

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„Unsere Tagung ist ein ganz spezieller Moment und eine Chance auf unserem gemeinsamen Weg, seit wir in Busan in dieses Gremium gewählt wurden“, sagte Abuom. „Viele haben sich danach gesehnt, wieder miteinander in Kontakt zu treten und uns über die Entwicklungen seit 2018 auszutauschen, gemeinsam zu beten, offene Angelegenheiten abzuschließen, unsere gegenseitige Wertschätzung auszudrücken und in Belangen, die sich verzögert haben, Entscheidungen zu treffen; noch wichtiger aber: uns voneinander zu verabschieden.“

Abuom erkannte an, dass die Zeichen in der Welt auf Wandel und Übergang stünden, was sich unzweifelhaft auch innerhalb des ÖRK und der weltweiten ökumenische Bewegung widerspiegle.

„Es ist oft gesagt worden, dass eine der wenigen Konstanten im Leben die stetige Veränderung ist“, sagte sie. „Die Unvermeidbarkeit des Wandels geht Hand in Hand mit einer Zeit des Übergangs.“

Vor dem Hintergrund extremer globaler Herausforderungen sowie des Verlusts von leitenden Kolleginnen und Kollegen in der ökumenischen Bewegung drängte Abuom den Zentralausschuss, sich daran zu erinnern, dass Gottes bleibende Gegenwart eine Konstante sei.

„Die ökumenische Bewegung steht vor der Herausforderung, unsere gemeinsame Vision der Einheit nach ehrlichen und realistischen Kriterien neu zu denken und den ÖRK in der globalen Arena als wichtigen glaubensgeleiteten Akteur angesichts fundamentaler globaler Trends zu positionieren“, sagte sie.

„Die Erneuerung unseres Geistes und unserer Herzen wird uns motivieren, damit wir in der Welt von morgen eine gegenkulturelle Kraft werden, die durch Solidarität mit den Schutzbedürftigsten und für das Überleben von Gottes Schöpfung angetrieben wird, für die sich so viele junge Menschen heute in Deutschland und in vielen Teilen der Welt mit Eifer einsetzen“, fügte sie mit Blick auf die bevorstehende 11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe hinzu.

Die Kirchen müssten sich eine Ökumene der Herzen zu eigen machen, drängte Abuom „Das ist eine Ökumene, in der wir andere Kirchen zuallererst mit den Augen der Gemeinschaft in der Liebe mit dem barmherzigen Jesus anschauen; mit den Augen einer gemeinsamen Verpflichtung auf Gottes Reich, und nur innerhalb des soliden Fundaments dieser Einheit in Christus darauf schauen, was uns von anderen Kirchen in Ethik- oder Glaubensfragen trennt“, sagte sie. „Als eine Gemeinschaft von Kirchen, die vereinbart hat, in unserer unvollkommenen Gemeinschaft zu wachsen, füreinander zu beten, einander zu unterstützen und uns gegenseitig zu ermahnen, sollte sich dies als notwendig erweisen, müssen wir auf der Vollversammlung innehalten und uns fragen, was wir gemeinsam über unser sichtbares Zeugnis für unsere Einheit, die uns in Christus zuteil geworden ist, sagen können.“

Die 11. Vollversammlung des ÖRK werde die umfassendste und inklusivste Veranstaltung der Weltchristenheit in unserer Zeit sein, schloss Abuom. „Eine Vollversammlung entfaltet ihr Thema durch gemeinsames Gebet, Bibelarbeit, thematische Plenarsitzungen und Reflexionen zu den wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit, die eindeutige gemeinsame Antworten aller Kirchen erfordern“, sagte sie. „Sie ist der Raum, in dem die Kirchen neue Richtungen für ihren gemeinsamen Weg hin zu Versöhnung und Einheit der gesamten Menschheit und Schöpfung festlegen.“

Der ÖRK-Zentralausschuss tagt vom 15. bis 18. Juni im Ökumenischen Zentrum in Genf.

Eröffnungsansprache von Dr. Agnes Abuom, Vorsitzende des ÖRK-Zentralausschusses, an der Tagung im Juni 2022

Rede der Vorsitzenden des Zentralausschusses, Juni 2022

Tagung des ÖRK-Zentralausschusses, Juni 2022