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„Beim Lesen Ihres Briefes konnte ich die Schreie und das Weinen der ukrainischen Mütter hören, die ihre Kinder verloren haben, und der Familien, die ihre Liebsten beklagen. Ich konnte die Verzweiflung der Menschen in den Ruinen von bombardierten Häusern fühlen und die Hoffnungslosigkeit der durstenden und hungernden Menschen, die nicht fliehen können, weil die Kriegswirren keine sicheren humanitären Korridore zulassen“, schrieb Sauca. „Doch höre ich auch den Schmerz und das Leid von russischen Müttern, Ehefrauen, Kindern und Eltern, deren Liebsten in einem Sarg aus diesem widersinnigen Bruderkrieg zurückkehren.“
Sauca bemerkte, dass auf beiden Seiten Leid und Verzweiflung herrsche.
“In der Zeit der zunehmenden Spannungen in Bezug auf die Ukraine und nach Konfliktbeginn am 24. Februar engagierte ich mich zusammen mit den ÖRK-Leitungsgremien intensiv, um so gut wie möglich mit der Situation umzugehen“, schrieb er weiter. „Die meisten dieser Bestrebungen konnten nicht in Echtzeit in irgendeiner Form öffentlich oder halböffentlich gemacht werden.“
Sauca informierte danach über die Initiativen des ÖRK und seinen Partnern. „In Bezug auf die Reaktionen der Kirchen auf die humanitäre Situation in der Ukraine und in den benachbarten Ländern aufgrund des Krieges steht der ÖRK in engem Kontakt mit ACT Alliance“, schrieb er. „Wir haben die Auswirkungen des Konflikts in den Gesichtern der Flüchtlinge gesehen, die in diesen Nachbarländern eintreffen, und sind uns des Elends und der Gefahren für all die Zivilpersonen, die immer noch eingeschlossen sind und nicht flüchten können, bewusst. Wir weisen deshalb nachdrücklich auf das dringende Bedürfnis für effiziente und sichere humanitäre Korridore hin, um der zivilen Bevölkerung zu ermöglichen, vor den Kämpfen zu fliehen.“
Sauca drängte die russischen und ukrainischen Streitkräfte sowie die politische Führung beider Länder, sich abzusprechen, um zu gewährleisten, dass solche Korridore eingerichtet und aufrechterhalten werden, bis alle Menschen, die dies wünschen, das Gebiet verlassen haben.
„Alle, die Angriffe auf Zivilpersonen vorbereiten, fordere ich außerdem auf, sich ihrer moralischen und rechtlichen Verantwortung zum Schutz von Zivilpersonen sowie ihrer Rechenschaftspflicht vor Gott für alle unschuldigen verlorenen Leben zu erinnern“, schrieb Sauca. „Wir könnten eine weitere Erklärung veröffentlichen, doch schien mir dies nicht sehr hilfreich.“
Nachdem er den Brief der ukrainischen First Lady Selenska gelesen hatte, entschied Sauca, die Präsidenten der Russischen Föderation und der Ukraine zu kontaktieren und sie zu bitten, sich um einen Dialog zu bemühen und das Blutvergießen und die Zerstörung der Ukraine zu stoppen.
Darüber hinaus nehme er ihre Einladung an, gemeinsam mit anderen religiösen Leitungspersonen nach Kiew zu reisen.
„Ich bete zu Gott, dass noch vor dem großen Osterfest Frieden einkehre und der Krieg enden möge, dass ich nach Kiew kommen kann, um gemeinsam das frohe Fest von Ostern zu feiern, und dass wir nicht nur die Auferstehung Christi gemeinsam verkündigen, sondern auch eine freie, erneuerte und auferstandene Ukraine“, schloss er.
Voller Wortlaut des Briefes des geschäftsführenden ÖRK-Generalsekretärs an Olena Selenska, First Lady der Ukraine (auf Englisch)
Kirchen reagieren an vorderster Front auf Ankunft von 10 Millionen ukrainischen Flüchtlingen, berichten ÖRK und ACT Alliance (ÖRK-Pressemitteilung, 23. März 2022)
Junge Menschen weltweit beten für die Menschen in der Ukraine (ÖRK-Pressemitteilung, 23. März 2022, auf Englisch)
Bilder des Solidaritätsbesuchs von ACT Alliance und dem ÖRK
Reaktion der Kirchen auf ankommende Flüchtlinge: „Ich sehe das Bild Gottes in dir“ (ÖRK-Pressemitteilung, 22. März 2022)
ACT Alliance/ÖRK-Delegation besucht Ungarn, die Ukraine und Rumänien, mit Schwerpunkt auf humanitäre Bedürfnisse und die Antwort der Kirchen (ÖRK-Pressemitteilung, 18. März 2022)
Reaktion der Kirchen auf die zunehmenden humanitären Bedürfnisse in der Ukraine und in den angrenzenden Ländern (ÖRK-Pressemitteilung, 11. März 2022)
ÖRK entsetzt über die eskalierenden Auswirkungen des Krieges auf die Zivilbevölkerung in der Ukraine (ÖRK-Pressemitteilung, 11. März 2022)
Geschäftsführender ÖRK-Generalsekretär an Patriarch Kyrill von Moskau: „Erheben Sie Ihre Stimme, damit der Krieg beendet werden kann“ (ÖRK-Pressemitteilung, 2. März 2022)
ÖRK fordert Präsident Putin nachdrücklich auf, den Krieg zu beenden und den Frieden in der Ukraine wiederherzustellen (ÖRK-Pressemitteilung vom 25. Februar 2022)
Weitere Informationen über ACT Alliance (auf Englisch)
