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WCC meets Ministrer of culture of Ukraine

Olena Bogdan, Leiterin des staatlichen Dienstes der Ukraine für ethnische Angelegenheiten und Gewissensfreiheit, und Oleksandr Tkachenko, Minister für Kultur und Informationspolitik der Ukraine, treffen am 4. August 2022 in Kiew mit der ÖRK-Delegation zusammen.

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„Wir sind hergekommen, um unsere Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zu bekunden und um sicherzustellen, dass auch die Stimme der Ukraine auf der anstehenden ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe zu hören sein wird“, sagte der geschäftsführende ÖRK-Generalsekretär Priester Prof. Dr. Ioan Sauca im Gespräch mit Olena Bohdan, der Leiterin des staatlichen Dienstes der Ukraine für ethnische Angelegenheiten und Gewissensfreiheit.

Der staatliche Dienst der Ukraine für ethnische Angelegenheiten und Gewissensfreiheit hat jüngst berichtet, dass zwischen dem 24. Februar und dem 23. Juli 2022 mindestens 183 religiöse Stätten in 14 Regionen der Ukraine durch den brutalen Angriff der Russischen Föderation vollkommen oder teilweise zerstört worden seien. Darunter seien Kirchen, Moscheen, Synagogen sowie Bildungseinrichtungen und Verwaltungsgebäude der ukrainischen Religionsgemeinschaften.

Die ÖRK-Delegation hat sich im Rahmen ihres Besuchs auch mit Oleksandr Tkatschenko, dem Minister der Ukraine für Kultur und Informationspolitik, getroffen. Dieser hat betont, dass der aktuelle Krieg ein Kampf gegen die ukrainische Identität sei, zu der alle Religionsgemeinschaften in der Ukraine zählten.

Tkatschenko hat darüber hinaus berichtet, dass das ukrainische Ministerium für Kultur und Informationspolitik 150 internationale Organisationen in der Welt aufgerufen habe, die Mitgliedschaft Russlands auszusetzen, solange der Angriffskrieg gegen die Ukraine anhalte, und fragte, ob auch der ÖRK das tun würde.

„Der Ökumenische Rat der Kirchen wurde gegründet, um den Dialog zwischen Kirchen zu fördern, die sich hier und da nicht einig sind“, erklärte Sauca bei dem Treffen. „Wir wollen daher niemanden ausschließen, sondern alle unsere Mitglieder auffordern, sich für Gerechtigkeit und Frieden einzusetzen.“ Der ÖRK-Zentralausschuss, das Leitungsgremium des ÖRK, das zuletzt im Juli dieses Jahres getagt hat, habe eingehend über den von einigen Kirchen eingebrachten Vorschlag einer Aussetzung der Mitgliedschaft diskutiert, aber einstimmig beschlossen, dass der ÖRK seiner Identität als offene Plattform treu bleiben solle, über die sich Kirchen begegnen und einander kritische Fragen stellen können und über die sie gemeinsam nach Möglichkeiten für Versöhnung und Heilung suchen können, die auf gerechtem Frieden aufbaut.

Nachdem Tkatschenko sich die Sichtweise und den Ansatz des ÖRK angehört hatte, rief er dazu auf, dass eine angemessene Anzahl Ukrainerinnen und Ukrainer als Teilnehmende zu der ÖRK-Vollversammlung würden kommen dürfen, damit sie persönlich über die aktuelle Lage und die Lebensrealitäten in der Ukraine heute berichten können.

Oleksiy Dniprov, der stellvertretende Leiter des Büros des Präsidenten der Ukraine, hat ebenfalls an dem Treffen mit der ÖRK-Delegation und dem Ukrainischen Rat von Kirchen und Religiösen Organisationen teilgenommen und dankte Sauca, auf den Aufruf von Olena Selenska, der First Lady der Ukraine, reagiert zu haben und für die vielen Erklärungen, in denen der ÖRK seine Unterstützung zum Ausdruck gebracht hat.

In einem Gespräch mit Dniprov bat Sauca das Büro des Präsidenten der Ukraine, die Teilnahme von Vertreterinnen und Vertretern der Ukraine an der 11. ÖRK-Vollversammlung zu unterstützen, indem den delegierten Teilnehmenden die Erlaubnis erteilt werde, die Ukraine für die Teilnahme an der Vollversammlung der weltweiten Kirchengemeinschaft in Karlsruhe verlassen zu dürfen.

In allen Treffen unterstrich Sauca, wie wichtig es sei, dass die ukrainischen Kirchen an der anstehenden 11. ÖRK-Vollversammlung teilnehmen können; diese sei eine Gelegenheit für die Menschen der Ukraine, sich an die weltweite ÖRK-Gemeinschaft zu richten, sich auszutauschen und gemeinsam für ein Ende des Krieges und die Wiederherstellung eines gerechten Friedens in der Ukraine zu beten.

Die ÖRK-Delegation war vom 1. bis 5. August zu Besuch in der Ukraine, um sich mit Vertreterinnen und Vertretern der Kirchen vor Ort und staatlichen Institutionen zu treffen und sicherzustellen, dass die ukrainischen Kirchen an der anstehenden ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe werden teilnehmen können. Begleitet wurde Sauca bei dem Besuch von Pastor Dr. Odair Pedroso Mateus, dem stellvertretenden Generalsekretär des ÖRK und Direktor der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung; und Ivars Kupcis, einem Mitarbeiter in der ÖRK-Kommunikationsabteilung.

Ukrainische Religionsgemeinschaften treffen Ökumenischen Rat der Kirchen und fordern Ende des Krieges(ÖRK-Pressemitteilung vom 8. August 2022)

ÖRK-Delegation besucht mitten im Krieg die Ukraine (ÖRK-Pressemitteilung vom 6. August 2022)

Fotos vom Besuch der ÖRK-Delegation in der Ukraine

Erklärung des ÖRK-Zentralausschusses zum Konflikt in der Ukraine