KAICIID ist eine staatenübergreifende Organisation, die religiöse Führungspersonen, politische Entscheidungsträgerinnen und -träger sowie Expertinnen und Experten zusammenbringt, um gemeinsame Lösungen für gemeinsame Probleme zu finden.
Beim ersten Globalen Dialogforum sprach Seine Allheiligkeit, der Ökumenische Patriarch Bartholomäus darüber, dass ökologische Nachhaltigkeit und die Bewahrung der Schöpfung im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit und Schutzbemühungen sein sollten. „Wir möchten uns heute besonders auf diesen letzten Aspekt unseres Dienstes und Engagements konzentrieren“, sagte er. „Die Umwelt beschäftigt uns, weil wir überzeugt sind, dass die Klimakrise in unserer Welt keine nebensächliche oder unbedeutende Herausforderung ist.“
Er sprach darüber, wie die Bewahrung von Gottes Schöpfung eine heilige und spirituelle Berufung und Pflicht sei. „Tatsächlich geht es bei der Bewahrung der Natur und der Ressourcen unseres Planeten weder um Öffentlichkeitsarbeit noch um eine zeitgeistige Aussage“, sagte er. „Schließlich bemühten wir uns schon lange, bevor Ökologie populär und attraktiv wurde, darum, Kirchengemeinden und Glaubensgemeinschaften zum Thema Nachhaltigkeit zu mobilisieren.“
Es gäbe keine Gründe oder Ausreden für unsere Gleichgültigkeit oder Untätigkeit, meinte der Patriarch. „Wir sind uns heutzutage nur zu bewusst darüber, wie die Umweltkrise mit den globalen Problemen von Armut, Migration und Konflikten eng verknüpft ist“, sagte er. „Wir als religiöse Führungspersonen können gar nicht anders, als uns das Wohlergehen der Weltbevölkerung zum Ziel zu setzen.“
Der Patriarch sprach auch darüber, wie verwundbar wir Menschen seien und wie instabil unsere Umwelt sei, wenn wir nicht zusammenarbeiteten. „Unser Gesellschaftssystem ist angespannt und wir stehen vor der Tatsache, dass wir nicht alles kontrollieren können“, sagte er. „Wir müssen uns eingestehen, dass die Art und Weise, wie wir Geld verwenden und unsere Gesellschaft organisieren, nicht allen dient.“
Der Patriarch drängte dazu, die Menschheit als Familie zu sehen und gemeinsam auf eine Zukunft, in der das Gemeinwohl im Zentrum steht, hinzuarbeiten.
„Das allerdings, liebe Freunde, hat zur Folge, dass wir Veränderungen vornehmen müssen – auch radikale oder sogar schwierige Veränderungen“, sagte er. „Doch darin liegt wahre Transformation.“
Der Patriarch schloss mit den Worten: „Das ist der einzige Weg in Richtung Kooperation und Inklusion. Als religiöse Leitpersonen müssen wir das Bewusstsein für die Art und Weise, wie wir unsere Ressourcen nutzen, stärken.“
Nach den Worten des Patriarchen sprach Peter Prove, Direktor der Kommission der Kirchen für internationale Angelegenheiten des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) während der Sitzung zum Thema „Heilige Ökologie“.
In der Sitzung wurde die einmalige Rolle von religiösen und Glaubensgemeinschaften besprochen – wie sie an Probleme herangehen und sich dabei auf heilige Werte stützen. Der Fokus der Sitzung lag auf dem Klimawandel, dem Verlust der Biodiversität und dem Umweltschutz. Es entstand ein Dialog darüber, wie spirituelle und politische Beiträge ökologische Nachhaltigkeit unterstützen können.
Peter Prove, Direktor der Kommission der Kirchen für Internationale Angelegenheiten des ÖRK, war einer der Sprecher in der Sitzung zum Thema „Heilige Ökologie“, in der die einmalige Rolle von religiösen Gemeinschaften und Glaubensgemeinschaften und ihre auf heilige Werte gestützte Herangehensweise an Probleme besprochen wurde.
Keynote-Rede Seiner Allheiligkeit, des Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus: (in englischer Sprache)