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9th Annual Symposium on the Role of Religion and Faith-Based Organizations in International Affairs

Pastor Dr. Liberato C. Bautista (3. v. r.), der stellvertretende Generalsekretär für die Vereinten Nationen und internationale Angelegenheiten, General Board of Church and Society der Evangelisch-Methodistischen Kirche (USA), war Vorsitzender des Planungsausschusses für das Symposium 2023. Auf diesem Bild, das während der Abschlussveranstaltung des Symposiums aufgenommen wurde, sind neben ihm zu sehen: Nika Saeedi (4. v. li.), globale Anlaufstelle für Religion, psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung, und Hetze beim UNDP, Jonathan Granoff (ganz links), Leitender Berater und Vertreter des Ständigen Sekretariats des Weltgipfels der Friedensnobelpreisträgerinnen und -träger bei den Vereinten Nationen, und Dr. Ganoune Diop, Direktor, Öffentliche Angelegenheiten und Religionsfreiheit, Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten. 

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Der Vorsitzende des ÖRK-Zentralausschusses, Bischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, der auf dem Symposium auch das Wort ergriff, wies darauf hin, dass Religion die Menschen nicht nur intellektuell abhole, sondern auch ihre Herzen berühre. „Deshalb spielen Religionsgemeinschaften bei Themen wie dem Wohlergehen der Menschen und der Zukunftsfähigkeit unseres Planeten eine so wichtige Rolle, denn sie sind eng verknüpft mit unseren inneren Haltungen und unserem Lebenswandel, und Veränderungen können nur erfolgreich umgesetzt werden, wenn politischer Wandel auch mit einem Sinneswandel einhergeht“, sagte er. „Wir Religionsgemeinschaften wollen alle das Wohlergehen der Menschen und die Zukunftsfähigkeit unseres Planeten sicherstellen.“

Aus ganz persönlicher Sicht sagte Bedford-Strohm, dass ihm diese Aufgabe noch mehr am Herzen liege, wenn er an seinen dreijährigen Enkel denke. „Ich liebe ihn sehr“, erzählte er. „Er wird 2081 so alt sein, wie ich es jetzt bin. Wie jeder Großvater wünsche ich mir, dass er ein mindestens so gutes Leben haben kann, wie ich es jetzt habe.“

Bedford-Strohm sagte, er sei überzeugt, dass Kirchen und Religionsgemeinschaften allgemein die idealen Botschafterinnen der globalen Zivilgesellschaft seien. „Sie sind fest verwurzelt in ihren Ortsgemeinden und gleichzeitig leben sie mit einem globalen Horizont, wenn sie ihren Glauben an einen Gott bekennen, der Himmel und Erde geschaffen hat“, erklärte er.

Viele Vertreterinnen und Vertreter der Vereinten Nationen und zivilgesellschaftliche Führungspersonen bekräftigten, dass Akteure, die aus dem Glauben heraus handeln, sehr wichtig seien.

Ulrika Modéer, stellvertretende UN-Generalsekretärin und Direktorin des Büros für Außenbeziehungen und Advocacy beim Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), berichtete, dass es große Überschneidungen bei Genderungerechtigkeit und menschlicher Unsicherheit gebe.

„Die Zunahme von Hetze, Radikalisierung, Ungleichheit und politischem Extremismus zählt zweifelsohne zu den größten Risiken für die Sicherheit der Menschen und sie wirft Entwicklungsgewinne um Jahrzehnte zurück, was schwerwiegende Auswirkungen für Frauen und Mädchen hat“, sagte sie. „Außerdem darf auch nicht vergessen werden, dass es beim derzeitigen Fortschrittstempo noch fast 300 Jahre dauern wird, bis wir eine tatsächliche Gleichberechtigung der Geschlechter erreicht haben.“

Religiöse Akteure seien äußerst wichtig, erklärte sie. „Viele Akteure, die aus dem Glauben heraus handeln, haben in der Vergangenheit in ihrem jeweiligen lokalen Kontext wichtige soziale Leistungen erbracht, wie zum Beispiel humanitäre Hilfe, Gesundheitsfürsorge und Bildung“, erläuterte Modéer. „In einigen Ländern sind sie sogar die größten zivilgesellschaftlichen Akteure.“

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9th Annual Symposium on the Role of Religion and Faith-Based Organizations in International Affairs

Einige Moderierende und Referierende haben aus einem Studio an dem Symposium teilgenommen, dass nur für diese Veranstaltung im „Church Center for the United Nations“ in New York City eingerichtet worden war. 

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Die Gespräche offenbarten eine Reihe existenzieller Bedrohungen für die Sicherheit der Menschen und des Planeten, so zum Beispiel die Gefahr, die von Atomwaffen ausgeht.

Botschafter Sergio Duarte, ein brasilianischer Botschafter außer Dienst und ehemaliger Hoher Beauftragter für Abrüstungsfragen, sprach über genau dieses Thema. „Es ist alltäglich geworden, den Klimawandel und die Existenz von Atomwaffen als die zwei größten existenziellen Bedrohungen für das Leben der Menschen und die Zivilisation auf unserem Planeten zu nennen“, sagte er. „Wir wissen, dass wir die kosmischen Kräfte nicht komplett kontrollieren können, die unser Klima bestimmen, aber wenn wir zusammenarbeiten, können wir die Katastrophe vielleicht noch abwenden. Abrüstung hingegen hängt ausschließlich davon ab, ob wir den dafür notwendigen politischen Willen aufbringen.“

Die Referierenden und Teilnehmenden unterstrichen des Weiteren verschiedene zentrale Erkenntnisse im Zusammenhang mit dem Engagement für die Sicherheit der Menschen und den Rollen, die die verschiedenen Akteure dabei spielen können. Konkret beschäftigte sich das Symposium mit den Fortschritten in Sachen Einheit, Solidarität, internationale Zusammenarbeit und global koordiniertes Engagement, das notwendig ist, um menschliche Sicherheit Wirklichkeit werden zu lassen.

Dr. Ganoune Diop, Direktor der Abteilung für öffentliche Angelegenheiten in der Weltzentrale der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und Generalsekretär der „International Religious Liberty Association“, versuchte in seinem Beitrag eine Vision von einer besseren Zukunft und vom Aufbau einer solchen zu zeichnen. „Fast alle Bereiche des menschlichen Lebens sind mit dem zugrundeliegenden Thema der menschlichen Sicherheit auf die eine oder andere Art und Weise verknüpft“, sagte Diop. „Angefangen bei den Gefahren für die persönliche Sicherheit über die kollektiven Probleme und die regionalen und nationalen Klüfte in Bezug auf die Solidarität unter den Menschen bis hin zu der eigentlich notwendigen globalen Sicherheit ist die Sicherheit der Menschen tatsächlich eine Art Brille, durch die wir die verschiedenen Aspekte des menschlichen Lebens betrachten müssen.“

Der ÖRK-Direktor für internationale Angelegenheiten, Peter Prove, hat persönlich an dem Symposium teilgenommen und angemerkt, dass „das Jährliche Symposium nach neun Jahren ein fester Punkt auf der Tagesordnung der religiösen Partner und UN-Partnerorganisationen in New York geworden ist“ und dass es außerdem zu einem „wichtigen Forum geworden ist, um gemeinsame Arbeitsschwerpunkte für die internationale Agenda zu formulieren und zu entwickeln“.

Die Mitwirkung des ÖRK an der Vorbereitung der Symposien ist im Ökumenischen Büro bei den Vereinten Nationen koordiniert worden, das als Anlaufstelle des ÖRK und der ACT Alliance für Advocacy-Initiativen im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York dient.

Informieren Sie sich über das 9. Jährliche Symposium zur Rolle von Religion und Organisationen, die aus dem Glauben heraus handeln, in internationalen Angelegenheiten

Schauen Sie sich die Aufzeichnung der Veranstaltung an (in englischer Sprache)

Das Ökumenische Büro bei den Vereinten Nationen