Für Rose-Marie Girschweiler von der Reformierten Kirche des Kantons Waadt sei das Wichtigste, was sie während des Kurses gelernt habe, die Vielfalt der theologischen Ansätze und der Ausdrucksformen des Glaubens, sowohl bei den Lehrkräften als auch bei den Teilnehmenden.
„Dieser Kurs hat mir die Augen für eine aufregende und interessante Welt geöffnet“, sagte sie. „Die interkulturelle Theologie hat sich im Laufe der Zeit als ein wunderbares Abenteuer erwiesen, das nicht von vornherein vollständig definiert war.“
Sie war auch dankbar für die kompetenten und fürsorglichen Lehrkräfte sowie für die aktiven Teilnehmenden.
„Ich konnte mein Bibelwissen sowohl spirituell als auch intellektuell umfassend festigen“, sagte sie.
Bella Adadzi von der Reformierten Kirche Genf sagte, der Kurs zeige, dass Interkulturalität nur dann wirksam sei, wenn Menschen zusammenlebten, wie es die Studierenden an den gemeinsamen Wochenenden in Bossey erlebt hätten.
„Interkulturalität kann man in Diskussionen, im Gespräch und im Austausch von manchmal widersprüchlichen Meinungen in einem Klima des Respekts, der Geselligkeit und der Aufgeschlossenheit erleben“, so Adadzi. „Sie schreibt keine typische Art und Weise vor, wie man den Glauben zu leben hat. Vielmehr wird anerkannt, dass der Glaube auf unterschiedliche Weise ausgedrückt werden kann und eine gewisse kulturelle Prägung aufweist.“
Für Adadzi sind es die Beziehungen, die vertrauten Gesichter, das Lächeln und die Freundlichkeit, die ihr als wertvollste Erinnerungen an den Kurs erhalten bleiben. „Wichtig ist auch die Erkenntnis, dass die Interkulturalität kein Konzept ist, das der Kirche vorbehalten ist, sondern auch die zwischenmenschlichen Beziehungen betrifft, und dass es in einer multikulturellen und mehrsprachigen Gesellschaft unerlässlich ist, bestimmte interkulturelle Kommunikationscodes zu kennen“, sagte Adadzi. „Dadurch können die Bedingungen für die Zusammenarbeit und Interaktion verbessert und anstelle von Spannungen ein Klima des Dialogs und des Verständnisses geschaffen werden.“
Pastor Dr. Benjamin Simon, Professor für ökumenische Sozialethik, sagte, der interkulturelle Theologiekurs werde am Ökumenischen Institut Bossey seit zwei Jahren angeboten. „Interkulturelles Einfühlungsvermögen und Verständnis sind für unseren gemeinsamen Weg unerlässlich“, sagte Simon. „Wenn wir lernen, die verschiedenen kulturellen Elemente besser zu verstehen und sie in ihrem Kontext zu betrachten, hilft uns dies, einander mit Respekt und Vertrauen zu begegnen.“
Etienne Irennée Mouliom der Evangelisch-reformierten Kirche Bern sagte, die wichtigsten Momente seien der Austausch mit den Professorinnen und Professoren und den Studierenden gewesen. „Das hat meine Denkweise wirklich verändert“, sagte Mouliom. „Mein nächster Schritt wird sein, Botschafter für interkulturelle Studien zu werden.“
Die „Formation en théologie interculturelle“ ist eine Partnerschaft zwischen dem Ökumenischen Institut Bossey des Ökumenischen Rates der Kirchen, dem OPF Neuenburg, der Bewegung Témoigner ensemble à Genève, DM in Lausanne, Défap Service missionnaire in Paris und dem Institut Protestant de théologie in Montpellier und Paris.