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„Die gesamte Kirche weint um das leidende Volk ... und sucht nach dem Licht der Auferstehung für die Menschen im Südsudan“ Foto: Albin Hillert/ÖRK

„Die gesamte Kirche weint um das leidende Volk ... und sucht nach dem Licht der Auferstehung für die Menschen im Südsudan“ Foto: Albin Hillert/ÖRK

Südsudanesische Kirchenleitende haben in ihrer Osterbotschaft erklärt, dass die Kirche weiterhin dem Prinzip Hoffnung verpflichtet sei und es ablehne, sich „der Angst und Gleichgültigkeit“ in ihrem krisengeschüttelten Land zu ergeben, in dem eine Beendigung des bitteren Konflikts wieder einmal in weite Ferne zu rücken scheint.

Der Südsudanesische Kirchenrat (SSCC) hat seine Osterbotschaft am 29. März verkündet und darin erklärt, er werde in diesem Binnenstaat „weiterhin mit einer prophetischen Stimme sprechen und sich gegen Krieg, Gewalt und Hunger stellen“.

Der SSCC ist eine ökumenische Einrichtung, die alle großen christlichen Traditionen des Landes einschließt. Der Vorsitzende Pastor Peter Gai Lual Marrow von der Presbyterianischen Kirche des Südsudan und des Sudan und Pater James Oyet-Latansio als ihr römisch-katholischer Generalsekretär erklärten, sie seien von einem unlängst erfolgten Besuch in Rom mit einer Solidaritätsbotschaft von Papst Franziskus zurückgekommen, für die sie ihm dankten.

„Die gesamte Kirche weint mit dem leidenden Volk, setzt sich mit seinen Weg zum Frieden auseinander und sucht nach dem Licht der Auferstehung für das Volk im Südsudan“, sagte der Südsudanesische Kirchenrat in seiner Botschaft.

Die Medien und Hilfeorganisationen berichteten zum rechten Zeitpunkt darüber, dass die Aussichten auf einen dauerhaften Frieden im Südsudan, der 2011 seine Unabhängigkeit vom Sudan erklärt hatte, nur gering seien, denn mit ihren Vorschlägen lägen die Regierung und die Opposition so weit auseinander wie kaum jemals zuvor.

Eine karge Fastenzeit

„Diese Fastenzeit verlangt dem Volk mehr ab als in früheren Jahren, da Millionen von Menschen im Südsudan immer noch nach einem Weg aus dem Konflikt suchen und die gesamte Kirche weiterhin den Kreuzweg erleidet.“

„Für diese von Menschen gemachte Katastrophe muss dringend eine Lösung gefunden werden, aber das setzt die Selbsterkenntnis voraus, wie menschliche Schwächen und menschliches Versagen zu dieser furchtbarsten aller Situationen geführt haben“, sagten die südsudanesischen Kirchenleitenden, die sich seit Jahren mit allen Kräften für die Befriedung ihres zerrissenen Landes einsetzen.

Der Bürgerkrieg, der seit 2014 die jüngste Nation Afrikas in den Abgrund zieht und mit einer ständig drohenden Hungerkatastrophe einhergeht, hindert die Menschen im Südsudan an einem menschenwürdigen Leben und hat sich zu einer der vier größten Friedensmissionen der Vereinten Nationen entwickelt.

Es gibt Schätzungen zufolge gegenwärtig mindestens 5,5 Millionen Menschen, deren Ernährung nicht gesichert ist. Mindestens 7,5 Millionen Menschen im Südsudan (fast zwei Drittel der Bevölkerung) sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Der SSCC zitierte aus dem Lukasevangelium (19: 42,44): „Wenn doch auch du erkenntest zu dieser deiner Zeit, was zu deinem Frieden dient! Aber nun ist's vor deinen Augen verborgen! Denn es wird die Zeit über dich kommen, dass deine Feinde werden um dich und deine Kinder mit dir eine Wagenburg schlagen, dich belagern und an allen Orten ängsten; und werden dich schleifen und keinen Stein auf dem andern lassen, darum dass du nicht erkannt hast die Zeit, darin du heimgesucht bist!“

Die Kirchenleitenden berichteten von ihrer Teilnahme am High-Level Revitalization Forum (HLRF) in Addis Abeba.

„Göttliche Warnung“ für die Verhandlungsparteien

Auf diesem Forum haben sie „den Verhandlungsparteien eine Warnung Gottes überbracht“ und nachdrücklich eine Beendigung der Kampfhandlungen, dafür aber Kompromisse zum Wohle der Menschen im Südsudan gefordert.

„Wir erkennen an, dass die kriegführenden Parteien die Kirche aufgefordert haben, zu vermitteln, und sehen dies als ein Zeichen des Vertrauens. Aus diesem Grund werden wir weiterhin beten, ihnen zuhören und sie auf den Weg des Friedens bringen“, erklärte der SSCC.

Den Kirchen geht es darum, „das moralische und spirituelle Grundgerüst ihres Landes, der jüngsten Nation der Welt, wiederherzustellen, das „bereits jetzt von den zahlreichen Leiden unserer Zeit heimgesucht wird.“

Paulus sagt: „Vergeltet niemandem Böses mit Bösem.  Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann. Ist's möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden.“ (Römer 12: 17-18). Dies fordert auch der SSCC ein.

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