Image
a screenshoot of an online press conference
Foto:

Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat von seiner Zentrale aus am 28. April eine Pressekonferenz einberufen.  Prof. Dr. Isabel Apawo Phiri, stellvertretende ÖRK-Generalsekretärin, Erzbischof Emeritus Dr. Anders Wejryd, ÖRK-Präsident für die Region Europa, und Dr. Mwai Makoka,  ÖRK-Programmreferent für Gesundheit und Heilung, informierten die Journalisten und Journalistinnen über die ÖRK-Kampagne zur Weltimpfwoche.

„Für den ÖRK und für die Kirchen sind dieses Engagement und die damit einhergehende Verpflichtung eine gute Sache“, sagte Wejryd, der als „ÖRK-Vaccine Champion“ eingeführt wurde.

„Hier bietet es sich an, mit einer grundlegenden ethischen Aussage zu beginnen: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch“ und „Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu“, sagte Wejryd.

„Ich möchte nicht angesteckt werden“

„Ich möchte nicht mit COVID-19 angesteckt werden. Und ich möchte auf keinen Fall die Person sein, die einen anderen Menschen mit dieser Krankheit infiziert. Ich bin der Meinung, dass es um diese grundlegenden Aussagen geht, und dass vor allem Solidarität zählt.“

Natürlich, so sagte Wejryd, seien mit Impfungen auch Risiken verbunden.

„Diese Risiken sind jedoch vernachlässigbar gering im Vergleich zu den Risiken, die mit einer Infektion mit dieser offensichtlich neuen und schwer zu behandelnden Krankheit einhergehen.“

Phiri berichtete über die Arbeit des ÖRK im Gesundheitsbereich.  „Ein Teil unserer Mission besteht darin, Heilung zu fördern. Gesundheit und Heilung waren seit seiner Gründung immer wichtige Aspekte der Arbeit des Ökumenischen Rates der Kirchen.

Das hat seine Begründung in der Heilsmission Jesu Christi“, sagte sie. „Ein Teil unserer Mission besteht deshalb darin, Heilung zu fördern.“

Sie fügte hinzu: „Der ÖRK hat die Gründung christlicher Gesundheitsorganisationen auf nationaler Ebene in mehreren Ländern und besonders in Afrika begleitet und unterstützt und damit die ökumenische Zusammenarbeit in der Gesundheitsversorgung unter Beteiligung verschiedener Kirchen gefördert.“

Der Heilungsdienst der Kirche

Makoka erklärte, dass ein wichtiges Ergebnis einer ÖRK-Konsultation im Jahre 1964 die Erkenntnis gewesen sei, dass „der Heilungsdienst Aufgabe der gesamten Kirche ist, und dass besondere Programme wie kircheneigene Spitäler und Kliniken sinnvollerweise in das Leben und Zeugnis der Kirche integriert werden müssen.“

Makoka beschrieb vier Maßnahmen.

„Die erste Aufgabe ist die Gesundheitserziehung. Kirchen und örtliche Kirchengemeinden können Orte der Gesundheitserziehung sein. Die zweite Aufgabe besteht in praktischen Maßnahmen. Drittens ist zu nennen die Advocacy-Arbeit für den Erhalt der Schöpfung. Und dann ist noch der Bereich des öffentlichen Zeugnisses zu nennen, in dem wir Stellung zu wichtigen Themen beziehen, jeweils im eigenen Einflussbereich.“

Makoka sagte, es stehe jetzt eine vom ÖRK produzierte Handreichung für Kirchen zur Verfügung, die nachhaltige Dienste für die Gesundheitsförderung einrichten und betreiben wollen. Es gibt ebenfalls Materialsammlungen für Kirchen, die sich mit „Engpässen“ beim Umgang mit COVID-19-Problemen auseinandersetzen müssen.

Einige Fragen der teilnehmenden Journalisten und Journalistinnen bezogen sich auf die Art und Weise, wie der ÖRK die globale Kampagne für eine gerechte Verteilung von Impfstoffen unterstützt. Dabei geht es auch um die teilweise Aufhebung der Regelungen zum Schutz geistigen Eigentums, um eine schnellere Produktion und gerechtere Verteilung von Impfstoffen zu erreichen.

Während der Weltimpfwoche der UNICEF vom 24. bis zum 30. April hat der ÖRK diese Unterstützung intensiviert. Eine Maßnahme bestand in der Ernennung einflussreicher Mitglieder aus der Gemeinschaft zur Verstärkung der bereits tätigen 300 „Vaccination Champions“, die der langjährige Kinderrechtspartner UNICEF für eine weltweite Immunisierung einspannt.

Das Ziel besteht darin, über Blogs in sozialen Medien und andere Kanäle über die entscheidende Bedeutung aufzuklären, die die Immunisierung mit Hilfe von Vakzinen für die Rettung von Menschenleben hat.

Der geschäftsführende ÖRK-Generalsekretär, Priester Prof. Dr. Ioan Sauca, fordert religiöse Autoritäten in allen Kontexten auf, sich persönlich für die Impfprogramme einzusetzen: „Wir müssen alles tun, was wir können, um Menschen vor COVID-19 und anderen potenziell tödlichen Krankheiten zu schützen. Es ist unsere Pflicht, über die Kanzeln unserer örtlichen Kirchen hinaus all unseren Einfluss geltend zu machen, den wir haben.“

„Vaccination Champions“ stehen bereit  – ÖRK-Pressemitteilung vom 23. April 2021

ÖRK veröffentlicht erstes Handbuch für Kirchen als Handreichung für die Förderung einer guten Gesundheit – ÖRK-Pressemitteilung vom 28. April 2021 (auf EN)

Health-Promoting Churches Volume II