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Pillay, der vorher als Dekan der Fakultät für Theologie und Religion an der Universität Pretoria tätig war, gehört der Presbyterianischen Unionskirche im südlichen Afrika an.
Gebete, Gesang und eine Predigt von Pillay selbst gehörten ebenso zur Andacht wie die Übermittlung besonderer Grüße von Kirchen und Partnerorganisationen.
In seiner Predigt mit dem Titel „Die Kirche am Scheideweg“ erinnerte Pillay daran, dass der Zweck der Kirche darin bestehe, der Welt die rettende Liebe und die Gnade Christi zu verkünden. „Das tut sie, indem sie in die Welt hinausgeht, um den Gläubigen zu predigen, sie zu lehren, zu taufen und zu Anhängern Christi zu machen”, sagte er. „Die Kirche sollte dafür leben, Gottes Zweck zu erfüllen.“
Und doch, so klagte Pillay, scheine die Kirche heute ihren wahren Zweck in der Welt zu vergessen. „Stattdessen möchten wir unseren Weg gehen, unsere eigene Agenda verfolgen und versuchen, uns selbst zufriedenzustellen“, sagte er. „Damit müssen wir aufhören und uns fragen: Was möchte der Herr? Wie können wir Gottes Zweck erfüllen?”
Die Kirche müsse sich den Herausforderungen und den sich ändernden Zeiten stellen, fügte er hinzu. „Wir müssen dort stehen, wo Gott an der Seite der Armen, Elenden, Vernachlässigten und Leidenden in der Welt steht”, sagte er. „Die Frage an uns als Mitgliedskirchen lautet: Wo werdet Ihr stehen?”
Zu den geladenen Gästen gehörten Kirchenleitende aus der Schweiz, führende Personen der Genfer Zivilgesellschaft sowie Vertreterinnen und Vertreter zahlreicher Partner des ÖRK aus den Reihen der UN und verschiedener Regierungen mit Sitz in Genf. Ebenfalls anwesend waren Kirchenleitende der Presbyterianischen Unionskirche im südlichen Afrika und des Südafrikanischen Kirchenrates sowie Mitglieder der Familie und des Freundeskreises des Generalsekretärs.
An der Veranstaltung nahmen außerdem ÖRK-Führungspersonal, Delegierte von ÖRK-Mitgliedskirchen und Mitglieder anderer Glaubensrichtungen, Studierende aus Bossey und Gäste im Ruhestand teil.
Die Medien waren sowohl online als auch direkt vor Ort vertreten und bekundeten damit das weltweite Interesse an dem neuen Generalsekretär des ÖRK.
Alle TeilnehmerInnen und BeobachterInnen beteten gemeinsam und bekräftigten zum Abschluss des Gottesdienstes ihr Gefühl der Einheit. „Wir sind zuversichtlich, dass Gott uns aufruft, unseren Weg gemeinsam weiterzugehen,” sagten sie. „Wir gehen gemeinsam auf einem Pilgerweg der Gerechtigkeit, Versöhnung und Einheit als Menschen, die ihre Hoffnung in der Auferstehung finden.“
In seiner Einladung schrieb Bischof Heinrich Bedford-Strohm, Vorsitzender des ÖRK-Zentralausschusses: „Diese Feierlichkeit gibt uns die Gelegenheit, Gottes Segen für ein neues Kapitel an der Spitze des ÖRK zu erbitten und den ÖRK-Mitgliedskirchen für ihr beständiges Zeugnis für Gerechtigkeit, Versöhnung und Einheit zu danken.“
Kirche am Scheideweg, Predigt von Pastor Prof. Dr. Jerry Pillay
Über Pastor Prof. Dr. Jerry Pillay
