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Foto: Albin Hillert/ÖRK

Foto: Albin Hillert/ÖRK

Unter dem Motto „From our House to Yours“ (Von unserem Zuhause bis in Ihr Zuhause) machen die Mitarbeitenden des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) mit bei den 16 Aktionstagen gegen sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt und zeigen auf, wie ihre jeweilige Arbeit mit dem Engagement für die Überwindung dieser Arten von Gewalt in Verbindung steht.

Der heutige Beitrag zu den #16Days kommt aus dem ÖRK-Generalsekretariat und beleuchtet, welche wichtige Rolle Führungspersonen dabei spielen, Gleichberechtigung und Gerechtigkeit sichtbar werden zu lassen und festzuhalten, dass Gewalt nicht hinnehmbar ist.

Pastor Dr. Olav Fykse Tveit ist Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) und Botschafter der Kampagne „Donnerstags in Schwarz“.

Wenn Sie heute auf Ihre Zeit als ÖRK-Generalsekretär zurückblicken, was würden Sie sagen, inwiefern sich unser Bewusstsein für geschlechtsspezifische Gewalt und unsere Antwort auf diesen schlimmen Sachverhalt verändert hat seit Sie 2009 gewählt wurden?

Tveit: Als Kirchen müssen wir eine starke Gegenkraft sein und uns entschlossen allen entgegenstellen, die Vergewaltigung und geschlechtsspezifische Gewalt als normal hinnehmen. Gleichzeitig müssen wir aber auch herausfinden, wie wir derartigen Formen von Gewalt in unseren Kirchen verhindern können. Der Ökumenische Rat der Kirchen engagiert sich seit Langem für Gerechtigkeit im Allgemeinen und auch für Geschlechtergerechtigkeit. Aber in den letzten 10 Jahren haben wir einen größeren Schwerpunkt auf die Themen Vergewaltigung und geschlechtsspezifische Gewalt gelegt.

Was ist angesichts der Tatsache, dass Vergewaltigungen und Gewalt immer noch auf allen Ebenen der Gesellschaft vorkommen, Ihrer Meinung nach das Wichtigste, was Kirchen und ökumenische Organisationen unternehmen können?

Tveit: Eine der wichtigsten Aufgaben der Kirchen ist es, das Bewusstsein dafür zu stärken, dass Vergewaltigungen und Gewalt tatsächlich Realität sind. Zweitens muss die rechtliche Dimension davon hervorgehoben werden. Und drittens geht es schließlich auch darum, die Einstellungen der Menschen zu verändern, das Verhalten langfristig zu verändern, und dafür müssen die Kirchen unter den ersten sein, die dieses Thema nie aus den Augen verlieren, und wir müssen es auch in unserer Lehrtätigkeit im Konfirmationsunterricht und in der Kirche ganz allgemein thematisieren.

Hat die aktive Beteiligung an der Kampagne „Donnerstags in Schwarz“ für Sie persönlich etwas verändert?

Tveit: Es ist eine ganz einfache und praktische Möglichkeit, alle daran zu erinnern, dass Donnerstag ist, aber es ist eben auch „Donnerstags in Schwarz“ – es geht darum, wie du dich anziehst, wie du auftrittst, wie du dich selbst auf den Tag vorbereitest, dass du dich gedanklich mit dem Thema beschäftigst. Es ist ganz besonders wichtig, dass auch wir Männer da mitmachen, und insbesondere natürlich wir Männer in Führungspositionen; dass wir so zeigen, dass es unsere gemeinsame Verantwortung ist und dass es ganz besonders eine Verantwortung von uns Männern ist. Ich bin überzeugt, dass wir als Kirchen wirklich etwas bewegen können. Es geht darum, wie wir mit Würde zusammenleben und Gottes Schöpfung achten, denn wir alle sind nach dem Bilde Gottes geschaffen. Wer sollte sich darum bemühen, wenn nicht wir?

 

Wenn Sie weitere Informationen wünschen, schreiben Sie bitte an [email protected].

 

Video von Pfr. Dr. Olav Fykse Tveit als Donnerstag im Schwarzbotschafter (in englischer Sprache)

„16 Aktionstage gegen geschlechtsspezifische Gewalt. Von unserem Zuhause bis in Ihr Zuhause“

Botschafterinnen und Botschafter der Kampagne „Donnerstags in Schwarz“ (in englischer Sprache)