Benedikt war außerdem der erste Papst, der einer Kommission des Ökumenischen Rats der Kirchen angehörte, und zwar als eines der katholischen Mitglieder der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung.
Kurz nachdem Benedikt dann Papst geworden war, wurde eine langjährige Meinungsverschiedenheit beiseite geräumt, die Sitzungen der katholisch-orthodoxen Dialog-Kommission verhindert hatte.
Bis 2007 hatte die Kommission die „Ravenna-Erklärung“ als ersten Schritt zur Überwindung der seit tausend Jahren schwelenden Unstimmigkeit über die Rolle des Papsttums aufgesetzt.
Interessanterweise waren mehrere der an diesem Prozess beteiligten Schlüsselfiguren allesamt Mitglieder der ÖRK-Kommission für Glauben und Kirchenverfassung.
„Sowohl in seiner Führungsposition als auch in seinen Schriften und seinen Verkündigungen bewies er Mut“, sagte Sauca.
Sauca fügte hinzu: „In der einen ökumenischen Bewegung bejahte er stets die enge Einbindung der römisch-katholischen Kirche in die Ökumene, vor allem wenn es um eine Reaktion auf die herausfordernden Themen für die Kirche in der Welt ging.“
Auch ÖRK Zentralausschuss-Vorsitzender Bischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm bekundete sein Beileid und betonte:
„Ich teile meine von Herzen kommende Anteilnahme am Tod des emeritierten Papstes Benedikt XVI. mit Papst Franziskus und seiner gesamten Kirche. Wenn ich sein Leben verfolgte, dachte ich oft an die Worte, die er an seinem 85. Geburtstag am 16. April 2012 in der Paulinischen Kapelle im Vatikan sprach. Zusammen mit einer bayerischen Delegation hatte ich die besondere Ehre, an diesem kleinen und sehr persönlichen Gottesdienst teilzunehmen.“
Damals sagte der emeritierte Papst Benedikt XVI.: „Ich stehe vor der letzten Wegstrecke meines Lebens und weiß nicht, was mir verhängt sein wird. Aber ich weiß, daß das Licht Gottes da ist, daß er auferstanden ist, daß sein Licht stärker ist als alles Dunkel; daß Gottes Güte stärker ist als alles Böse dieser Welt.“
Über diese Worte sann Bedford-Strohm nach: „Er hätte damals vermutlich nicht gedacht, der er noch ganze weitere zehn Jahre leben würde. Ich bin jedoch sicher, dass er nun die Wahrheit dieser damals gesprochenen Worte erfährt.“
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