Featureartikel
Das Thema Friedenskonsolidierung war dann auch eines der zentralen Themen in den Gesprächen der elf Teilnehmenden an der Sitzung, insbesondere da sich verschiedene Erklärungen im Vorfeld der Zentralausschusstagung mit Konflikten und Krieg beschäftigten und die Rufe nach Spaltung und die Verurteilungen anderer in der Welt derzeit stark zunehmen.
„Es kann kompliziert sein, den Dialog aufrechtzuerhalten, um noch irgendwie Einfluss nehmen zu können, und gleichzeitig prophetisch zu sein“, sagte Pastor Prof. Dr. Fernando Enns von der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland. „Wenn Verurteilungen und Spaltung die eine Möglichkeit sind, wo bleibt dann Versöhnung?“
„Aus Sicht meiner Kirche würden wir gerne mehr Kreativität im Engagement für Frieden sehen“, sagte er weiter. „Wir schreiben Briefe und leisten humanitäre Hilfe. Aber aus unserer Sicht muss eine Friedenskirche dorthin gehen, wo es brennt.“
„Wie können wir die Briefe, die wir bisher geschrieben haben, mit lebendigen Briefen stützen?“, fragte auch Pastor Dr. Jeffrey Carter, Kirche der Brüder, als die Gruppe den Umgang mit dem Krieg in der Ukraine erörterte. „Die Schaffung von Frieden braucht immer auch Kreativität.“
Scott betonte, dass es wichtig sei, sich in den anstehenden Sitzungen zu Wort zu melden. „Wir ermutigen jede und jeden, der die Möglichkeit dazu hat, mutig zu sein.“
Die Teilnehmenden nutzten die Gelegenheit auch, um sich gegenseitig aus ihren jeweiligen Kirchen zu berichten und über wichtige Themen – negative wie positive – zu informieren, mit denen sie sich jeweils derzeit beschäftigen. Eröffnet wurde die Sitzung mit einer stillen Andacht in der Tradition der Quäker und zum Abschluss wurde ein Gebet nach mennonitischer Tradition gesprochen.
Auch wenn die Zusammenkunft nur kurz war, waren alle Beteiligten dankbar für die Gelegenheit zum Austausch und Zusammensein.
„Ich habe jetzt nicht mehr das Gefühl, allein auf weiter Flur zu sein“, sagte Enns.
