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Dieser Artikel ist auch auf Russisch verfügbar.

Die Oberhäupter der orthodoxen Kirchen haben an einer Tagung unter Leitung des Erzbischofs von Konstantinopel, dem neuen Rom und ökumenischen Patriarchen, Bartholomäus, in Chambésy bei Genf (Schweiz) teilgenommen und für eine größere orthodoxe Versammlung, das Große und Heilige Konzil der orthodoxen Kirche, einen Termin im Juni festgelegt.

Der ökumenische Patriarch Bartholomäus hatte eine Synaxis der Primaten der autokephalen orthodoxen Kirchen im Orthodoxen Zentrum des ökumenischen Patricharchen in Chambésy bei Genf vom 21. bis 28. Januar 2016 einberufen.

Mit wenigen Ausnahmen nahmen alle Oberhäupter der orthodoxen Kirchen an der Synaxis teil.

Patriarch Johannes X. von Antiochien und Metropolit Sawa von Polen mussten ihre Teilnahme aus gesundheitlichen Gründen absagen, Erzbischof Hieronymus von Athen und ganz Griechenland war aus persönlichen Gründen verhindert. Alle drei wurden von offiziellen Abgesandten vertreten.

Am Sonntag, den 24. Januar, wurde eine Göttliche Liturgie in der Pauluskirche des Orthodoxen Zentrums gefeiert.

Gemeinsam mit dem ökumenischen Patriarchen konzelebrierten die Leiter der Delegationen der orthodoxen Kirchen die Liturgie, mit Ausnahme des Leiters der Delegation des Patriarchats von Antiochien.

Die Sitzungen der Synaxis fanden im apostolischen Geist unter der Devise „in Liebe die Wahrheit sagen“ (Eph 4,15) statt und waren von einer Atmosphäre der Harmonie und des gegenseitigen Verständnisses geprägt. Die Primaten bestätigten ihre Entscheidung, das Heilige und Große Konzil einzuberufen.

Das Konzil wird vom 16. bis 27. Juni 2016 in der Orthodoxen Akademie Kreta stattfinden.

„Dazu erbitten die Primaten demütig die Gnade und den Segen der Heiligen Dreifaltigkeit und rufen die gesamte Kirche, Geistliche wie Laien, dringend zum Gebet für den Zeitraum vor und während des Heiligen und Großen Konzils auf”, ließen sie in einem Kommuniqué verlauten, das am Ende der Synaxis veröffentlicht wurde.

„Folgende Themen wurden als Tagesordnungspunkte des Heiligen und Großen Konzils gebilligt: Der Auftrag der orthodoxen Kirche in der heutigen Welt, die orthodoxe Diaspora, ihre Autonomie und die Art und Weise ihrer Ausrufung, das Sakrament der Ehe und ihre Hindernisse, die Bedeutung des Fastens und seine Praxis heute, die Beziehung der orthodoxen Kirche zu den anderen christlichen Kirchen der Welt.”

Die Primaten beschlossen außerdem die Schaffung eines panorthodoxen Sekretariats, die Auswahl der Konzilsverordnungen, die Teilnahme nichtorthodoxer Beobachter an der Eröffnungs- und Schlusssitzung sowie den Haushalt des Konzils.

„Darüber hinaus sicherten die Primaten ihre Unterstützung für die verfolgten Christen im Nahen Osten zu und brachten ihre anhaltende Sorge um die beiden entführten Metropoliten, Paul Yazigi vom Patriarchat von Antiochia und Gregorios Yohanna Ibrahim aus der syrisch-orthodoxen Erzdiözese, zum Ausdruck.”

Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), empfing die Oberhäupter der orthodoxen Kirchen zum Abendessen im Ökumenischen Institut im Château de Bossey. Sie wurden an die Rolle des Instituts bei der ökumenischen, theologischen Ausbildung von Kirchenleitenden seit seiner Gründung im Jahr 1946 erinnert.

Patriarch Bartholomäus hatte vor 50 Jahren in Bossey studiert und Patriarch Daniel von der Rumänisch-Orthodoxen Kirche war viele Jahre lang Dozent in Bossey gewesen, während Erzbischof Anastasios von Tirana und ganz Albanien von 2004-2013 Präsident des ÖRK gewesen ist.

Hier lesen Sie das gesamte Kommuniqué (in englischer Sprache)

Website des Ökumenischen Patriarchats (in englischer Sprache)