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“A History of the Desire for Christian Unity: Vol 1: Dawn of Ecumenism,” the first of three volumes on the history of ecumenism.
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Der Band wurde von Prof. Dr. Alberto Melloni, dem Direktor des Projekts, und Dr. Luca Ferracci, dem Herausgeber des Buches, von der Stiftung für religiöse Studien in Bologna, bei dem vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) während der Gebetswoche für christliche Einheit (18.-25. Januar) organisierten Webinar vorgestellt. 

Dieser erste Band zeichnet die langen Wurzeln der Ökumene vom 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts nach.



In seinen Begrüßungsworten zur Eröffnung des Webinars am 19. Januar sagte der geschäftsführende Generalsekretär P. Prof. Dr. Ioan Sauca, wie sehr er das Projekt schätze und willkommen heiße. 



“Ich durfte das Projekt kennenlernen, als ich letztes Jahr für das Interreligiöse G20-Forum in Bologna war, und ich bin dankbar für dieses Webinar, da es der Publikation erlauben wird, ein viel breiteres Publikum zu erreichen”, sagte Sauca. “Wir müssen unsere Vergangenheit kennen und verstehen, um in unsere Zukunft blicken zu können. Und dieser Band wird uns dabei helfen.”



Eine Bestandsaufnahme unserer Geschichte könne helfen, unsere heutigen und zukünftigen Aufgaben besser zu verstehen, fügte Sauca hinzu. “In der Einleitung zu der Ausgabe unterstreicht Professor Melloni, dass diese Geschichte nicht als eine institutionelle Geschichte zu verstehen ist - weder als eine Geschichte einer Institution, noch als eine Geschichte hervorgebracht von einer Institution”, sagte Sauca. “Ein Blick in das Inhaltsverzeichnis dieses ersten Bandes zeigt die Vielfältigkeit, mit der Frauen und Männer vom 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts ihr Bedürfnis nach Einheit in ihrem Leben und ihrem Zeugnis manifestiert haben.”



Sauca drückte auch seine besondere Freude darüber aus, dass das Buch im selben Jahr veröffentlicht werde, in dem die 11. ÖRK-Vollversammlung stattfinde. “Es erinnert uns an all jene, die uns vorangegangen sind, und an die Geschichte, auf die unsere Gegenwart und Zukunft gebaut sind”, sagte er. “Durch einen Rückblick auf den Weg der Kirchen und der ökumenischen Bewegung von unserer Gründungsversammlung in Amsterdam bis zu Busan wollten die Delegierten in Busan betonen, dass es bei der Ökumene, dem Bedürfnis nach Einheit, darum gehe, sich einander Schritt für Schritten anzunähern, jeden Tag in gegenseitiger Verantwortung zu wachsen, Vertrauen in einander aufzubauen, Beziehungen auf dem gemeinsamen Weg zu vertiefen und kreative Antworten auf alte und neue Herausforderungen zum Wohle aller zu finden.”



Pn. Laurence Mottier von der Protestantischen Kirche in Genf bot ebenfalls eine Eröffnungsreflexion zu christlicher Einheit. “Indem ich die Unannehmlichkeit und die Herausforderungen angenommen habe, war ich in der Lage, die Freude daran, gemeinsam mit Brüdern und Schwestern zu feiern, zu genießen”, sagte sie. “Ich habe die Suche nach christlicher Einheit ins Zentrum meines Dienstes in der Protestantischen Kirche in Genf gestellt.”



Melloni berichtete, wie viele Gelehrte und Beitragende - 128 an der Zahl - helfen, die Bände fertig zu stellen, und von den “Schwierigkeiten, Weltgeschichte zu schreiben”.



Die Komplexität und der Stellenwert des Themas der christlichen Einheit sei der Grund, warum das Werk drei Bände füllen werde, sagte Melloni. 

Ferracci gab einen Überblick über das gesamte Projekt und teilte mit, dass der dritte Band 2024 veröffentlicht werde. “Dort wird den s.g. neueren Kirchen und den konfessionslosen Initiativen sowie deren Einfluss auf die ökumenische Bewegung Raum gegeben”, sagte er. 



Das Webinar, das von Dr. Stephen Brown, dem Herausgeber des ÖRK-Journals “The Ecumenical Review”, moderiert wurde, erlaubte drei Diskussionsteilnehmern - Prof. Dr. Michael Quisinsky, Prof. Dr. Elisabeth Parmentier und Erzbischof Job von Telmessos -, ihre persönliche ökumenische Geschichte sowie ihre Reaktionen auf den Band zu teilen. 



Quisinsky teilte mit, warum Ökumene wichtig für ihn sei und warum er glaube, dass die Erforschung der Geschichte zu einem besseren Verständnis des Bedürfnisses nach christlicher Einheit führen werde. “Es umso nötiger zu sein, die Natur dieses Bedürfnisses zu klären”, sagte er. 



Parmentier, die bei Straßburg nahe der deutsch-französischen Grenze geboren wurde, berichtete, dass ihre eigene Familiengeschichte Wechsel in Kultur und Sprache beinhalte - so wie die Geschichte der Ökumene selbst. “Ich habe niemals die Schrift anders als so verstanden”, sagte sie. “Als Forscherin möchte ich dahingehend wirken.”



Erzbischof Job teilte eine persönliche ökumenische Geschichte, die sowohl Doktorarbeitsstudien, Lehre und Forschung an vielen renommierten Institutionen als auch seinen derzeitigen Dienst als Repräsentant des Ökumenischen Patriarchats beim ÖRK umfasst. “Dies war ein großes Abenteuer, und ich freue auf die nächsten Ereignisse in diesem ökumenischen Abenteuer”, teilte er mit. 



In der dreibändigen Geschichte werden Gelehrte verschiedener Kontinente und Disziplinen die Rolle von Individuen und Gruppen, Versammlungen, Dokumenten und Programmen, Theologien und Vorgehensweisen in der Ökumene und der ökumenischen Bewegung erkunden.

 

Das Webinar finden Sie auf dem ÖRK-YouTube-Kanal (in englischer Sprache)

Grüße an das Webinar vom geschäftsführenden ÖRK-Generalsekretär P. Dr. Ioan Sauca (in englischer Sprache)

Link zum Inhaltsverzeichnis des Buches (in englischer Sprache)

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