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ÖRK-Generalsekretär Olav Fykse Tveit und Präsident Moon Jae-in. Foto: Peter Prove/ ÖRK

ÖRK-Generalsekretär Olav Fykse Tveit und Präsident Moon Jae-in. Foto: Peter Prove/ ÖRK

Am 30. Mai 2017 hat sich eine Delegation unter der Leitung von ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit mit dem Präsidenten der Republik Korea, Moon Jae-in getroffen, der seit dem 10. Mai 2017 im Amt ist.

Moon hat als Menschenrechtsanwalt gearbeitet und war früher Mitglied des Busan Chapters für Menschenrechte des Nationalen Kirchenrates von Korea (NCCK).

„Dass Präsident Moon uns so schnell nach seiner Amtsübernahme empfangen hat, ist für uns ein Zeichen, dass er die Bedeutung der Kirchen in Korea und des ÖRK für die Friedensarbeit auf der koreanischen Halbinsel zu würdigen weiß", sagte Tveit.

Präsident Moon hat die Delegation - ÖRK-Generalsekretär Tveit, Dr. Sang Chang (ÖRK-Präsidentin für die Region Asien), Peter Prove (Direktor der Kommission des ÖRK für internationale Angelegenheiten), Metropolit Ambrose-Aristotle Zographos (Orthodoxe Kirche in Korea und Präsident des NCCK), Pastor Dr. Kim Young Ju (NCCK-Generalsekretär) und Pastor Shin Seung-min (NCCK-Programmreferent) - in seinem Amtssitz  „Blue House" in Seoul empfangen.

Präsident Moon bekräftigte seine Wertschätzung für die Arbeit des ÖRK und der ökumenischen Bewegung, die sich seit mehr als 45 Jahren für Demokratisierung, Menschenrechte, Frieden und  Versöhnung in Korea einsetzen. Der Präsident bestätigte, dass ein solcher Austausch auf religiöser und zivilgesellschaftlicher Ebene einen wichtigen Beitrag leiste, wenn es um den Abbau von Spannungen und die Normalisierung von Beziehungen gehe. Er machte deutlich, dass seine Regierung viel Wert auf einen Dialog mit Nordkorea lege, dass die wiederholten Raketentests des Nordens diese Initiativen jedoch nachhaltig gefährdeten. Er rief Nordkorea auf, diese Tests zu beenden und so die Voraussetzungen für einen Dialog zwischen Nord- und Südkorea herzustellen.

Präsident Moon wies darauf hin, dass die Ausgestaltung eines „Friedensregimes" und die nukleare Abrüstung auf der koreanischen Halbinsel Prioritäten für seine Regierung seien. Er verband damit die Hoffnung, dass sich der ÖRK und der NCCK auch weiterhin für dieses Ziel einsetzten.

Eine internationale Konferenz, einberufen vom ÖRK in Hongkong im November 2016 mit Teilnehmenden aus Nord- und Südkorea und aus 11 anderen Ländern, hat weitere ökumenische Initiativen gefordert, die konsequent und gezielt auf einen Friedensvertrag für die koreanische Halbinsel hinsteuern und somit das Waffenstillstandsabkommen ersetzen, das den Koreakrieg 1953 beendete.

„Wenn ich heute auf Reisen bin", so berichtete der Generalsekretär, „werde ich besonders in diesen Zeiten zunehmender geopolitischer Spannungen nach der Lage in Südkorea gefragt und wie es dem ÖRK und den Kirchen in Korea gelingen könnte, mehr für die Entspannung und für die Förderung des Friedens und der Versöhnung in dieser Region zu unternehmen. Wir haben eine lange Geschichte der Begegnungen und des Dialogs zwischen Menschen christlichen Glaubens aus Nord- und Südkorea, und wir sehen es als unsere Pflicht an, uns hier noch stärker zu engagieren.

„Wir und unsere Mitgliedskirchen hoffen, dass unter Ihrer Führung der Friedensprozess zum Wohle des geteilten koreanischen Volkes wieder mit neuem Leben erfüllt wird, und wir beten für Sie, dass Sie in diesen wichtigen Zeiten ihr hohes Amt zum Wohle Ihrer Nation und der ganzen Welt nutzen werden", gab Tveit dem neuen Präsidenten mit auf den Weg.

Aktuelle Erklärung des ÖRK und des NCCK zum Friedensprozess auf der Halbinsel

Informationen zur Arbeit des Nationalrates der Kirchen von Korea

ÖRK-Mitgliedskirchen in Korea