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Youth protest for climate

2. September 2022, Karlsruhe, Deutschland: Aktivistinnen und Aktivisten machen während eines Protests bei der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe, Deutschland, auf den Klimawandel aufmerksam. Die Vollversammlung findet vom 31. August bis 8. September unter dem Thema „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“ statt.

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Die Geschichte von Pharaohs Träumen in Genesis 41 erzählt, dass Joseph die göttliche Gabe der Prophezeiung gegeben wird, um die Menschen darauf vorzubereiten, mit der anstehenden Krise umzugehen, sagte Pn. Dr. Neddy Astudillo in der Bibelstudie der Eröffnungsandacht zum Beginn des Workshops „Klimagerechtigkeit aus einer multireligiösen, postkolonialen und basisdemokratischen Perspektive“.

Astudillo, ist eine venezolanische Ökotheologin und Pastorin in der Presbyterianischen Kirche (USA). Sie lebt in den USA und ist GreenFaiths Koordinatorin für die Organisation und Ausbildung von Latinx und Lateinamerika. Sie sagte, dass Gott uns zu Zeiten Josephs und des Pharaohs spirituelle Gaben gab, welche es uns ermöglichen, uns, unsere Gemeinschaften und unsere Gesellschaft zu verändern, um den Planeten zu schützen und eine liebende und gerechte Welt zu schaffen.

Der Workshop in Karlsruhe wurde von GreenFaith abgehalten. Die 1992 gegründete Organisation ist eine der ältesten religiösen Umweltbewegungen der Welt. Sie arbeitet auf den Gebieten Bildung und Ausbildung, lokale Organisation und Durchführung von Kampagnen und hat Leitungsrollen in den größten Klimawandel-Mobilmachungen der Welt und der Bewegung für Divestment von fossilen Brennstoffen gespielt.

Meryne Warah (Kenia) und Martin Kopp (Frankreich) sprachen über die gemeinsamen Bemühungen von GreenFaith, die Investitionsentscheidung der französischen Ölfirma Total für die Ostafrikanische Rohöl Pipeline (EACOP) anzuprangern. Anders als von der Firma behauptet, werden 100.000 Menschen und dutzende empfindliche Ökosysteme in Uganda und Tansania unter den Auswirkungen der Pipeline zu leiden haben.

GreenFaith half dabei, ein Treffen von christlichen Delegationen aus Uganda und Tansania  mit Spitzenmanagern von Total in Paris zu organisieren, um ihren Bedenken zu überbringen, dass die EACOP-Pipeline, die bereits jetzt ernsthafte Menschenrechtsverletzungen  verursacht, Klimachaos und den Verlust von Artenvielfalt bedeuten würde.

Jocabed Reina Solano, Direktorin des Indigenen Gedächtnisses des Kuna Dule-Volkes (Übersetzung aus dem Englischen: „Indigenous Memory of the Kuna Dule people“) in Panama, erzählte, wie in ihrer Kultur nach einer Geburt die Plazenta, die Nabelschnur und die Saat eines Baumes miteinander vernäht werden. Wenn das Kind heranwächst, weiß es, dass es nicht nur zu einer Gemeinschaft gehört, sondern auch mit der Erde und in besonderer Weise mit diesem Baum verbunden ist.

„Die Rituale der indigenen Bevölkerungen sind die Quelle unserer Spiritualität. Auch wenn die Herausforderungen für indigene Gemeinschaften auf der ganzen Welt unterschiedlich sind, werden wir doch von der Nabelschnur des Lebens zusammengehalten“, sagte Solano.

Wie die Kämpfe für Bürgerrechte in den USA und gegen Apartheid in Südafrika zeigen, bewirkt die Mobilisierung von gläubigen und religiösen Menschen Veränderung, sagte P. Fletcher Harper, ein episkopaler Priester und Geschäftsführer von GreenFaith.

Im Umgang mit der Klimakrise sei es hilfreich, sich an folgendes irische Sprichwort zu erinnern: „Ist das hier ein privater Kampf oder kann jeder mitmachen?“, sagte P. Harper. „Wir haben Menschen aus der ganzen Welt und von verschiedenen Glaubensgemeinschaften gefunden, die aufgewacht sind und sagen, dass jede und jeder am Kampf zur Rettung unseres Planeten teilnehmen muss.“

Livestream der 11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe, Deutschland

Fotos von der 11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe, Deutschland

11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe, Deutschland