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A father holding his child`s Gaza in bombarded Gaza

Photo: DSPR

Gesundheitsberater Dr. Bassam Abu Hamad berichtete über Menschen mit Kriegsverletzungen, aber auch über Menschen mit Krankheiten, die auf die Verschlechterung der Lebensbedingungen und besonders auf das Zusammenleben zu vieler Menschen auf zu engem Raum zurückzuführen sind.

„Sie werden sehen, dass hier mehr als 100 Menschen in einem Raum von der Größe eines Klassenzimmers zusammenleben“, sagte er. „Darüber hinaus erleben wir viele Krankheitsfälle, die auf Mangelernährung und Ernährungsunsicherheit zurückzuführen sind.“

Eine sichere Quelle für Nahrungsmittel zu finden, fügte Hamad hinzu, sei eine echte Herausforderung.

 

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A doctor vaccinating a baby in Gaza

Photo: DSPR

„Viele Menschen hier zeigen Symptome einer Anämie und Zeichen von Mangelernährung, dazu kommen stressbedingte Erkrankungen, z. B. chronischer Bluthochdruck“, sagte er. „Wer bereits unter diesen Krankheiten leidet, muss damit rechnen, dass sie außer Kontrolle geraten und sich weiter verschlimmern.“

Es gebe außerdem einen beträchtlichen Mangel an Arzneimitteln sowohl für körperliche als auch für psychische Erkrankungen, sagte Hamad.

„Wir haben kaum Medikamente für die Behandlung von Krebs, und es fehlt sogar an Antibiotika für die Kinder“, sagte er. „Was die medizinische Ausstattung angeht, ist es noch komplizierter, da das Gesundheitssystem nicht mehr existiert. Viele Ambulanzen sind vollständig zerstört worden.“

In dieser schwierigen Lage hat Hamad versucht, die Moral des medizinischen Personals aufrechtzuerhalten. „Sie nehmen einige Opfer auf sich, um Menschen zu helfen, die wirklich Hilfe brauchen“, sagte er. „Bitte beten Sie für uns, beten Sie für Frieden.“

Er wünsche sich ebenfalls Gebete für die Freiheit Palästinas. „Beten Sie dafür, dass die Waffenruhe endlich Realität wird“, sagte er. „Beten Sie dafür, dass kein Mensch auf dieser Welt unterdrückt wird.“ 

Lubna Yousif Sabbah, Koordinatorin für Gesundheit und psychosoziale Programme, hat die Verletzungen beschrieben, die durch Gewehrfeuer und Raketenfragmente verursacht werden.

„Für die gesundheitliche Versorgung brauchen wir hier dringend zusätzliche Nahrungsmittel und Nahrungsergänzungsmittel für Kinder unter fünf Jahren sowie für schwangere und stillende Frauen, die aufgrund der Ernährungsunsicherheit und des Hungers unter Mangelernährung leiden“, sagte Sabbah. „Wir brauchen Medikamente zur Behandlung von Patienten und Patientinnen, die an Infektionskrankheiten sowie an zahlreichen anderen Erkrankungen infolge der überbelegten Unterkünfte leiden.“

Es fehle, so Sabbah weiter, ebenfalls am Zugang zu sicherem und sauberem Wasser. 

„Wir brauchen Arzneimittel für Menschen mit chronischen Krankheiten, wir brauchen Multivitamine und Nahrungsergänzungsmittel für Patienten und Patientinnen, die unter Anämie und Mangelernährung leiden, und wir brauchen medizinische Ausstattungen und Verbrauchsartikel, um die Verletzten zu versorgen, zur Desinfektion und zur Prävention“, fügte Sabbah hinzu. „Treibstoff ist extrem wichtig für den Betrieb der medizinischen Stationen.“

Trotz des Mangels an Ressourcen, so Sabbah, hätten die Gesundheitsdienste die Hoffnung noch nicht aufgegeben. 

„Wir sprechen uns selbst Mut zu, damit wir den Menschen weiterhin helfen und den Notleidenden dienen können“, sagte Sabbah. „Sie können dafür beten, dass dieser Krieg und die Gewalt gegen unschuldige Menschen in Gaza enden. Beten sie, dass Frieden, Wohlstand und Gerechtigkeit einkehren.“

 

„ÖRK fordert dauerhaften Waffenstillstand und ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe in Gaza (ÖRK-Erklärung)

Abteilung für Soziale Dienste für Palästinensische Geflüchtete des Rates der Kirchen im Nahen Osten (DSPR-MECC)  (in englischer Sprache)