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Interfaith dialogue COP27

6. November 2022, Sharm El-Sheikh, Ägypten: Religiöse Oberhäupter und Delegierte ökumenischer Organisationen haben sich am Vorabend der COP27 im Ägypten zu einem Talanoa-Dialog versammelt. Diese Gesprächsrunde versucht zu ergründen, wie glaubensgeleitete Gemeinschaften einen Beitrag zur Bekämpfung des immer bedrohlicher werdenden Klimatnotstandes leisten können. Im Jahre 2022 findet dieser Dialog in Qesm Sharm Ash Sheikh in der Himmlischen Kathedrale im Sharm El-Sheikh in Ägypten statt, dem Versammlungsort der Gemeinschaftsmitglieder der Koptisch-Orthodoxen Kirche.

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Dieser Dialog wurde vom religionsübergreifenden Netzwerk „Interfaith Liaison Committee“ organisiert, das auch vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) geleitet wird und über das zahlreiche Partner während der Gespräche über den Klimawandel mit dem Sekretariat der UN-Klimarahmenkonvention im Dialog stehen können.

Diese Veranstaltung im Vorfeld der COP27 begann mit Grüßen von Fr. Andrawes Samir von der Koptisch-Orthodoxen Kirche. „Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen ein erfolgreiches Treffen zum Wohle der Menschheit und zum Wohle der Welt und zum Erhalt der Schätze des Universums. Mein Friede und mein Segen seien mit euch allen.“

Pfarrer Henrik Grape, Leiter der ÖRK-Delegation auf der COP27, gab einen Überblick über das Programm, das der Methodik des Talanoa-Dialogs entsprach und ein Forum für die Initiativen, Sorgen und Hoffnungen der Menschen bietet. „Danach versammeln wir uns in kleinen Gruppen mit Menschen unterschiedlicher Glaubenstraditionen, um darüber nachzudenken, wie wir Teil des großen Wandels sein können, der uns aus der Klimakrise führt“, sagte Grape.

Während einer Podiumsdiskussion erinnerte Romario Dohmann von der Evangelischen Kirche am La Plata (Argentinien-Paraguay-Uruguay) und ehemaliger Student der EcoSchool on Water, Food and Climate Justice des ÖRK daran, dass junge Menschen überall auf der Welt in vorderster Reihe an Demonstrationen teilnehmen und sofortige Maßnahmen fordern, um auf lokaler und globaler Ebene etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen. „Unsere Verantwortung als Christinnen und Christen ruft uns dazu auf, unsere Rolle als Teil einer göttlichen und perfekten Schöpfung anzunehmen. Von diesem Ort aus mobilisieren sich Kirchen und Menschen, leisten Aufklärunmgsarbeit und setzen Initiativen für Klimagerechtigkeit in die Tat um“, sagte Dohmann.

„Wir wissen, dass Gott seine Schöpfung liebt“, sagte Ray Minniecon, der eine indigene Bevölkerungsgruppe der Anglikanischen Kirche in Australien vertritt. „Aber manchmal hat es den Anschein, dass die Menschheit diese Schöpfung hasst, denn man kann es nur als kriminell bezeichnen, wie wir sie beschädigen, ruinieren und brutalisieren.“ Auf die ein oder andere Weise müssen die Kirche, die Religionen und die Regierungen zu einer Zeit der Buße kommen und sagen, nein, wir haben Unrecht getan nicht nur an den Menschen des Landes, sondern auch an seinem Schöpfer. Das ist in Ihrer Verantwortung.“

Nachdem die Teilnehmenden die unterschiedlichen Beiträge gehört hatten, wurden sie für die weiteren Gespräche in kleinere Gruppen aufgeteilt.  Die Veranstaltung schloss mit einem interreligiösen Gottesdienst, zu dem sich die Menschen zum Gebet für die anstehenden zwei Wochen gemeinsamer Arbeit zur Förderung der Klimagerechtigkeit versammelten.

Diese interreligiöse Zusammenkunft, die ebenfalls im Geiste des Talanao-Dialogs stattfand, bot die Gelegenheit zu einem glaubensübergreifenden Talanoa-Aufruf auf der COP27, der Sorgen, Forderungen und Hoffnungen zum Ausdruck brachte und an das Sekretariat der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen gerichtet war.