Image
NorthAmerica.jpg

24. Juni 2021, online: Mitglieder des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen und Personal demonstrieren ihren Willen zur Beendigung sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt durch „Donnerstags in Schwarz“-Hinweise während ihrer Online-Regionalsitzungen im Rahmen der Zentralausschusstagung im Juni 2021.

Foto:

Erzbischof Mark MacDonald von der Anglikanischen Kirche von Kanada, der die Diskussion leitete, stellte mit großem Bedauern fest, dass am gleichen Tag dieser Veranstaltung die Nachricht bekannt wurde, dass Mitglieder einer indigenen Gemeinschaft auf dem Gelände eines ehemaligen Internats in Saskatchewan 751 anonyme Gräber entdeckt haben, in vielen davon lagen die sterblichen Überreste von Kindern.

Bereits Anfang des Monats waren auf dem Areal eines früheren katholischen Internats nahe der Kleinstadt Kamloops in der westkanadischen Provinz British Columbia die nicht gekennzeichneten Gräber von 215 indigenen Kindern entdeckt worden.

„Die Gräber dieser Kinder legen Zeugnis ab von einem Genozid, der den Weg für die Versklavung von Millionen von Menschen und für die Zerstörung der Umwelt unseres Planeten geebnet hat“, sagte MacDonald.

S.E. Erzbischof Dr. Vicken Aykazian von der Armenischen Apostolischen Kirche (Heiliger Stuhl von St. Etschmiadsin) klagte voller Frustration über die anhaltende Zerstörung von Kirchen sowie religiöser und kultureller Bauwerke während der Kampfhandlungen um Bergkarabach/Arzach und der Konflikte in der gesamten Region.

„Sie haben jedes einzelne christliche Monument zerstört“, sagte Aykazian. „Sie haben vielleicht die Berichterstattung der BBC oder von Euronews gesehen, aber in den US-Nachrichten ist das kein Thema, obwohl die Kirchen systematisch zerstört werden.“

Er dankte den ökumenischen Organisationen und dem Ökumenischen Rat der Kirchen für ihre Solidaritätsadressen und ihre Gebete. „Bitte beten Sie für mein Land und für mein Volk“, bat er inständig. 

„Wir werden für Sie beten, das verspreche ich Ihnen“, sagte MacDonald.

Bischöfin Teresa Jefferson-Snorton von der Christian Methodist Episcopal Church, die ebenfalls Mitglied des ÖRK-Zentralausschusses ist, äußerte ihre Gedanken zur Impfzurückhaltung. „Man kann schon von Ironie sprechen, dass jetzt, da wir nach einem Jahr Pandemie einen wirksamen Impfstoff haben, viele unserer Kirchen so viel Zeit darauf verwenden müssen, Menschen vom Sinn einer Impfung zu überzeugen und gleichzeitig Menschen in anderen Teilen der Welt nicht einmal einen Zugang zu einem der Vakzine haben“, sagte sie. „Nach dieser furchtbaren Pandemie hätte ich niemals erwartet, dass wir uns diesen Vorbehalten gegenübersehen“, fügte sie hinzu.

Die nordamerikanischen Kirchenleitenden thematisierten während der Veranstaltung alle die Geißel des Rassismus und berichteten über die innovativen Methoden, mit denen die Kirchen dieses Übel bekämpfen.

„Wir erleben überall Bigotterie und Hass“, klagte Pastor Peter Noteboom, Generalsekretär des Kanadischen Rates der Kirchen, und ergänzte, dass es während der Pilgrim Team Visits in Nordamerika während des vergangenen Jahres nicht nur um Rassismus, sondern auch um die Auswirkungen des Klimawandels gegangen sei.

Ein weiteres sich abzeichnendes Problem ist nach Notebooms Meinung der Einsatz von Gentechnik besonders in der Lebensmittelproduktion. „Alle diese Veränderungen, die wir am Genom vornehmen – werden wir nach Jahrzehnten die Folgen dieser Eingriffe tragen müssen?“

Jim Winkler, Präsident und Generalsekretär des Nationalrates der Kirchen in den USA, erklärte, er gehe davon aus, dass die Ergebnisse der Pilgrim Team Visits während der 11. Vollversammlung des ÖRK in Karlsruhe berücksichtigt würden.

Winkler sagte ebenfalls, er freue sich auf einen Pilgrim Team Visit von Frauen mit dem Schwerpunkt Nordamerika. „Sie werden sich mit Themen befassen, die für Frauen in den USA, Kanada und Mexiko wichtig sind, und erkunden, wie Frauen und besonders Schwarze Frauen für Gerechtigkeit, ihre Familien und ihre Träume kämpfen.“

MacDonald beendete die Tagung mit Überlegungen zu der Frage, wie Rassismus, Krieg und Spaltung oft durch Grenzziehungen verschärft würden. „Für die indigene Bevölkerung war die Grenze zwischen den USA und Kanada immer eine Wunde, keine Grenze“, sagte er. „Ich glaube, wir sollten Grenzen so definieren, wie die indigenen Völker es immer gemacht haben: Sie waren der Meinung, dass die beste Maßnahme zum Erhalt des Friedens darin besteht, Grenzen als einen gemeinsamen Raum zu definieren.“

Tagung des ÖRK-Zentralausschusses 2021

11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe, Deutschland

ÖRK-Material zum Thema COVID-19

Die Arbeit des ÖRK zur Überwindung von Rassismus, Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit

Donnerstags in Schwarz