Um den Teilnehmenden aus der ganzen Welt die Gelegenheit zu bieten, mehr über die Geschichte und die Aktivitäten in der Region zu lernen und erfahren, sowie um die Bevölkerung von Karlsruhe und Umgebung zu informieren, was der ÖRK ist und mit welchen Themen sich die ökumenische Gemeinschaft beschäftigt, wurde ein umfassendes Begleitprogramm auf die Beine gestellt.
Am Wochenende wurden mehr als 70 Ausflüge in ganz Deutschland und nach Frankreich oder in die Schweiz angeboten. In Karlsruhe selbst fanden über 200 kulturelle und informative Veranstaltungen statt. Am Sonntagmorgen öffneten die lokalen Kirchen den internationalen Gästen ihre Tore.
Bischöfin i. R. Rosemarie Wenner von der Evangelisch-methodistischen Kirche organisierte im Canisiushaus ein Begegnungsprogramm für Frauen, Männer, Familien und Geschlechtervielfalt. Das Angebot reichte von kreativem Arbeiten mit der Bibel für alle Altersgruppen in „Kirche kunterbunt“ („Messy Churches“) über Gespräche mit Menschen aller Geschlechtsidentitäten zum Pilgerweg bis zu Netzwerkarbeit für Pastorinnen aus der ganzen Welt. Wenner sagte dazu: „Wir haben Sprachbarrieren und theologische Differenzen überwunden und Geschwister in Christus kennengelernt. Welch ein Segen!“
Am Sonntag wurden in der ganzen Stadt sowohl in den Kirchen als auch unter freiem Himmel Gottesdienste gefeiert. Es gab ökumenische Feiern, aber auch Gottesdienste nach verschiedenen christlichen Traditionen.
Eine Führung im Garten der Religionen im Citypark von Karlsruhe gehörte ebenfalls zum Begegnungsprogramm, das vor Ort organisiert worden war. Der Garten wurde 2015 eröffnet als eines der 15 Projekte, die die Stadt anlässlich ihres 300. Jubiläums genehmigte. Mirja Kon-Thederan, eine Karlsruherin und Verfechterin der Interreligiosität, ist begeistert von der Art und Weise, wie der Park ganz konkret darstellt, dass „Dialog und Frieden zwischen den Religionen möglich ist.“
Der Garten besteht aus mehreren Kreisen, die mit rostfarbenen halbhohen Wänden aus Metall umfasst sind, in denen jeweils Texte und Symbole aus einer Vielfalt von Glaubenstraditionen und Philosophien eingraviert sind.
Für Kon-Thederan muss der Garten als Ganzes verstanden werden, und nicht als einzelne Teile. „Ich liebe den Bereich meines eigenen Glaubens – dem Buddhismus – doch gefällt er mir als Teil des ganzen Gartens, nicht für sich allein“, sagte sie.
Der Garten wird für interreligiöse Gebete, Dialoge, Weiterbildungen, Festivals, Picknicks, Führungen und weitere Aktivitäten genutzt. Kon-Thederan ist bereits von Interessierten aus anderen Städten kontaktiert worden, die mehr über die Erfahrungen mit dem Garten in Karlsruhe wissen möchten.
Das Begegnungsprogramm vor Ort bietet allen und jeder Altersgruppe etwas.
Nach einem Empfang durch den Oberbürgermeister von Karlsruhe, Dr. Frank Mentrup, waren die Teilnehmenden der Vollversammlung eingeladen, sich ein spezielles Lichtspiel auf der Fassade des Schlosses Karlsruhe anzusehen.
Für den Abend der gastgebenden Kirchen wurde eine kraftvolle und emotionale Reise auf dem Rhein angeboten, mit einem Blick auf die Geschichte der Region und auf aktuelle Herausforderungen sowie mit verschiedenen Beiträgen.
Wenn die Teilnehmenden von der Vollversammlung nach Hause reisen, sind ihr Kopf und ihr Herz von der reichen und herzlichen Gastfreundschaft der gastgebenden Kirchen erfüllt.
Fotos der 11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe, Deutschland
Die 11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe, Deutschland