Die Delegation stattet dem Heiligen Land am 7.–8. August einen virtuellen Besuch ab, da die aktuellen Entwicklungen in der Region zu einer Absage des ursprünglich für den 5.–9. August geplanten persönlichen Besuchs geführt hatten.
Der seelsorgerische Solidaritätsbesuch findet vor dem Hintergrund des anhaltenden Krieges und angesichts einer dramatischen humanitären Notlage statt und hat zum Ziel, den „Aufrufen aus dem Heiligen Land zu einem sinnvollen Dialog, der Frieden und Stabilität wiederherstellen soll, mehr Gewicht zu verleihen" – nicht zuletzt angesichts der offensichtlichen Gefahr eines in der Region und darüber hinaus eskalierenden Krieges.
Seine Seligkeit Theophilus III sprach darüber, wie wichtig nicht zuletzt zu diesem besonderen Zeitpunkt das weltweite Engagement und die begleitende Unterstützung der christlichen Präsenz im Nahen Osten und besonders in Jerusalem ist, die für ihn eine überragende Bedeutung hat.
„Als Diener des Wort Gottes versuchen wir unser Bestes, um für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung zu beten. Was hier geschieht, ist nicht nur für unsere Region und das Heilige Land sehr gefährlich, sondern für die gesamte Welt, und als spirituelle Führungskräfte haben wir die moralische Verpflichtung, uns für die Werte des Evangeliums einzusetzen und ihnen zu dienen“, sagte Patriarch Theophilos.
„Bei dieser Zusammenkunft geht es darum, eine Botschaft an die gesamte Welt und die Menschen hier im Land zu senden, eine Botschaft des Friedens und der Versöhnung – wenn diese Botschaft aus unseren Herzen kommt, dann glaube ich, dass der Herr unsere Gebete erhören wird“, fügte er hinzu.
Der ÖRK-Vorsitzende Bischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm griff diesen Gedanken auf und sagte: „Unsere Absicht ist es, Ihnen zuzuhören und zu vernehmen, was Sie uns zu sagen haben – wir wollen diese Botschaft und die Geschichten, die wir hören, der Welt laut und deutlich mitteilen.“
„Sie sollen wissen, dass wir jeden Tag und tief in unseren Herzen an Sie denken. Dabei wollen wir nicht nur versuchen zu verstehen, was geschieht, sondern wir wollen auch einen Dialog mit anderen Beteiligten beginnen, der zu Frieden und Gerechtigkeit führen soll“, sagte Bedford-Strohm.
ÖRK-Generalsekretär Pastor Prof. Dr. Jerry Pillay wies auf den Zusammenhang zwischen diesem virtuellen Treffen und dem persönlichen Solidaritätsbesuch im Februar dieses Jahres hin: „Als Kirche führen wir weiterhin unseren prophetischen Dienst fort, sprechen mit örtlichen Gemeinschaften und politischen Führungskräften und sind zuversichtlich, dass wir mit unserem Auftrag zur Beendigung des Krieges erfolgreich sein werden.“
„Wir werden weiterhin für einen Waffenstillstand und ein Ende des Krieges arbeiten. Wir werden auch die humanitäre Lage weiterhin beobachten und darauf achten, dass die Menschen Zugang zu der angebotenen Hilfe haben. Und wir werden uns mit der Frage befassen, was nach dem Krieg geschehen soll. Wir müssen planen, wie wir als Kirchen und andere Glaubensgemeinschaften gemeinsam für einen langfristigen Frieden arbeiten können“, sagte Pillay.
Dr. Michel Abs, Generalsekretär des Rates der Kirchen im Nahen Osten, erinnerte an die Worte Seiner Seligkeit Theophilos im Kontext der Lage im Nahen Osten: „Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Stimmen gehört werden. Die Botschaft der Bomben ist nicht stärker als die Botschaft der Herzen und der Liebe.“
Und weiter: „Wir sollten diejenigen Menschen, die das Land anderer besetzen, ihre Häuser zerstören und sie täglich bedrohen und demütigen, daran erinnern, dass sie der Versöhnung und der Liebe in der Zukunft eine Chance geben sollten.“
Der seelsorgerische Solidaritätsbesuch in Heiligen Land findet online am 7. und 8. August 2024 statt. Zu der Delegation gehören der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen, Bischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, ÖRK-Generalsekretär Pastor Prof. Dr. Pillay, Dr. Audeh B. Quawas, Mitglied des ÖRK-Zentralausschusses und des Exekutivausschusses, der Generalsekretär des Rates der Kirchen im Nahen Osten, Dr. Michel Abs, der Vorsitzende der ACT Alliance Erik Lysén, Rudelmar Bueno de Faria als Generalsekretär der ACT Alliance und Caritas Internationalis-Generalsekretär Alistair Dutton.
Weitere Informationen: ÖRK auf digitalem Solidaritätsbesuch im Heiligen Land (ÖRK-Pressemitteilung vom 6. August 2024)
Erklärung des Erzbischofs von Canterbury zum Rechtsgutachten des IGH zu Israel und den besetzten palästinensischen Gebieten (2. August 2024) (in englischer Sprache)