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Rudelmar Bueno de Faria, ÖRK-Vertreter bei den Vereinten Nationen, mit weiteren Teilnehmenden des Treffens. © Laura Munoz/El Medio Comunica

Rudelmar Bueno de Faria, ÖRK-Vertreter bei den Vereinten Nationen, mit weiteren Teilnehmenden des Treffens. © Laura Munoz/El Medio Comunica

Vertreterinnen und Vertreter von über 150 Organisationen aus dem religiösen Bereich sind am 5. November in Bogota, Kolumbien, zusammengetroffen, um ihre Rolle im kolumbianischen Friedensprozess zu erörtern. Bei dem vom Innenministerium des lateinamerikanischen Landes organisierten Treffen war auch der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) vertreten.

Eines der Hauptreferate steuerte Rudelmar Bueno de Faria, ÖRK-Vertreter bei den Vereinten Nationen, bei. Anlässlich dieses ersten derartigen internationalen Treffens von Glaubensgemeinschaften und Organisationen aus dem religiösen Bereich, das laut seinem Motto deren Rolle in der Friedensarbeit behandelte, sprach de Faria von den Erfahrungen, die der ÖRK bei der Vermittlung von Friedensverhandlungen und -dialogen in Ländern wie Südafrika, El Salvador, Guatemala und dem Südsudan gesammelt hat, sowie dem konkreten Beitrag, den die Kirchen in Kolumbien leisten.

„In Kolumbien haben Kirchen und religiöse Organisationen eine grundlegende, entscheidende Rolle in den Prozessen der Friedensförderung, Versöhnung und des Wiederaufbaus. Sie haben eine ethisch-moralische Autorität, mit der sichergestellt werden kann, dass die Friedensprozesse sich auf Gerechtigkeit stützen“, so de Faria.

„Die Kirchen sind in den entlegensten Teilen des Landes präsent, wo der Staat sich schwertut, eine ähnliche Präsenz zu gewährleisten. Sie nehmen im Versöhnungsprozess eine entscheidende Funktion wahr“, erläuterte er.

Innenminister Juan Fernando Cristo würdigte die Friedensarbeit von Führungspersönlichkeiten aus dem religiösen Bereich und ermutigte sie zur Fortsetzung ihrer Bemühungen.

„Die Arbeit der Kirchen aller Traditionen in Kolumbien ist von entscheidender Bedeutung für den Friedensförderungsprozess überall in unserem Land. Ihre Sprache ist ausgerichtet auf Vergebung, Versöhnung und Wiederaufbau, damit können die Kirchen einen großen Beitrag leisten“, betonte der Minister.

Die Einladung an den ÖRK zur Teilnahme am Treffen erfolgte im Nachgang zum jüngsten Kolumbienbesuch von ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit, in dessen Rahmen er auch mit Präsident Juan Manuel Santos sowie mit Cristo zusammengetroffen war.

Lorena Rios, die im Innenministerium für religiöse Angelegenheiten zuständig ist, betonte, bei diesem Treffen seien erstmals religiöse Institutionen und Organisationen in den Plan für die nationale Entwicklung eingebunden worden. „Akteurinnen und Akteure aus dem religiösen Bereich sind von entscheidender Bedeutung für die Förderung von Kultur, Bewusstsein und Frieden“, so Rios.

Im Rahmen des Treffens fand ein Erfahrungsaustausch der teilnehmenden kolumbianischen Organisationen statt, die zudem erörterten, wie sie sich dergestalt in den Friedensplan einbringen können, dass die aktuelle Situation der Glaubensgemeinschaften und religiösen Organisationen Berücksichtigung findet und ein Ausbildungszentrum für die Friedensarbeit geschaffen werden kann.

Pressemeldung des kolumbianischen Innenministeriums vom 5. November 2015: „‚Las organizaciones basadas en la fe son claves para la paz que busca el país‘: Juan Fernando Cristo“

Weitere Informationen über die ÖRK-Mitgliedskirche in Kolumbien

ÖRK fordert Schutz von Kirchenleitenden in Kolumbien (ÖRK-Pressemitteilung vom 30. Januar 2015 in englischer Sprache)

ÖRK bekräftigt wichtige Funktion der Kirchen im kolumbianischen Friedensprozess (ÖRK-Pressemitteilung vom 09. September 2015 in englischer Sprache)

ÖRK begrüßt historischen Schritt zum Frieden in Kolumbien (ÖRK-Pressemitteilung vom 24. September 2015 in englischer Sprache)