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Die Konferenz wurde von der Foundation Dialogue for Peace ausgerichtet und von Norwegens ehemaligem Ministerpräsidenten, Kjell Magne Bondevik, moderiert. 

Neben dem ÖRK vermittelten auch Rednerinnen und Redner im Namen der Islamischen Weltliga und der Weltgesundheitsorganisation Erfahrungen an Ministerien, Botschafterinnen und Botschafter, politische Persönlichkeiten, Friedensorganisationen und an das weitere Publikum. 

Sauca war eingeladen, weil der ÖRK für seine interreligiöse Zusammenarbeit für den Frieden mit dem Bridge Builder Award ausgezeichnet worden war. Weitere Hauptredner waren Seine Exzellenz Dr. Muhammad Bin Abulkarim Al-Issa, Generalsekretär der Islamischen Weltliga, die dieses Jahr ebenfalls mit dem Award ausgezeichnet wurde, Seine Exzellenz Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generalsekretär der Weltgesundheitsorganisation, letztjährige Preisträgerin, und der Generalsekretär der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften, Seine Exzellenz Jagan Chapagain.

„Tatsächlich ist ebendiese Pandemie der Anlass für die heutige Konferenz. Unterdessen greifen das Virus und dessen Varianten um sich und die immense Aufgabe des Impfens, Schützens und Helfens der Bevölkerungen beeinträchtigt auch weiterhin unsere Gesundheitsversorgungen und Wirtschaftssysteme“, sagte Sauca. „Doch wollen wir es niemals zulassen, dass die Pandemie auch unseren Mut und unseren Durchsetzungswillen beeinträchtigt!“

Sauca fasste zusammen, wie der ÖRK als eine globale Gemeinschaft christlicher Kirchen mit über 550 Millionen Mitgliedern auf die Pandemie reagierte. „Da Reisen und Konferenzen plötzlich unmöglich geworden waren, stützte sich die Wirksamkeit des ÖRK in dieser Zeit hauptsächlich auf die rasche Entwicklung von Kommunikationskanälen, über die Geschichten aus der weiteren Gemeinschaft verbreitet, Berichte über Initiativen im Zusammenhang mit COVID-19 ausgetauscht und bewährte Praktiken unter den Kirchen bei der Bewältigung von COVID-19 hervorgehoben werden konnten“, sagte er. „Daraus gingen konkrete Beispiele hervor, wie Glaubensgemeinschaften sich anpassen können und dies auch tun.“

Durch die Veröffentlichung von Beiträgen von Mitgliedern der Gemeinschaft in Form von täglichen Morgengebeten und wöchentlichen Gebetstexten sei die Identität des ÖRK als eine im Gebet und im Dienst vereinte Gemeinschaft sichtbarer gemacht worden, erklärte Sauca. 

„Sie können feststellen, dass dies eine Zeit war, in der der ÖRK neu lernen musste, welche Rolle er und die weltweite Gemeinschaft im Geschehen unseres Planeten und im Leben der Menschen spielt“, sagte er weiter. „Ein Teil unserer Verantwortung – als Einzelpersonen und als Kirchen – liegt in der Bereitschaft, uns verändern zu lassen und die Welt zu verändern, indem wir die konkreten Bedürfnisse Anderer befriedigen.“

Es stehe in unserer Verantwortung und sei unsere Berufung, in vielfältiger Weise dazu beizutragen, diese Pandemie einzudämmen, sagte Sauca. „Grundsätzlich glaube ich, dass wir die wirkliche Bedeutung unserer Arbeit erkannt haben, nicht trotz unserer Glaubensidentität, sondern durch sie. Unsere Identität als globale christliche Gemeinschaft befähigt uns, diese Krise in ihren tieferen kulturellen und geistlichen Dimensionen anzugehen, Barrieren zu durchbrechen und Brücken zu bauen und durch Beziehungen zu arbeiten.“

Religiöse Organisationen hätten eine einmalige Position inne, weil sie sich vor Ort konkret für Probleme in Bezug auf die Gesundheitsversorgung engagieren könnten, sagte Sauca. „Die grundlegenden Lehren aus dieser Pandemie beziehen sich auf unsere geteilte Verletzlichkeit – und unser geteiltes Schicksal – als eine Menschheit“, schloss er. „Unsere Wahrnehmung der Verwundbarkeit des menschlichen Lebens – und allen Lebens auf der Erde – wurde geschärft.“

 

Vollständige Rede: Dialog über COVID-19 und Konsequenzen für die globale multilaterale Zusammenarbeit - von amtierender Generalsekretär Pfr. Prof. Dr. Ioan Sauca, 30. August 2021

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