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Vom 2. bis zum 6. Oktober hat sich der Ständige Ausschuss für Konsens und Zusammenarbeit (PCCC) auf Rhodos, Griechenland auf Einladung S.E. Metropolit Kyrillos von Rhodos vom Ökumenischen Patriarchat auf Rhodos, Griechenland getroffen, um über die Spaltungen innerhalb von Kirchen und Gemeinschaften zu sprechen und Fragen im Zusammenhang mit einer fairen Vertretung innerhalb des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) zu erörtern.

Den Vorsitz teilten sich der  Metropolit von Sassima Gennadios und Bischof Simo Peura (Evangelisch-Lutherische Kirche Finnlands). Der PCCC wurde über die laufende Arbeit der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung informiert und befasste sich mit einer Reihe von Themen, z. B. Konsens, Vorbereitungen auf die Elfte Vollversammlung des ÖRK, Mitgliedschaftsfragen, „faire und angemessene Vertretung“, Änderungen der Verfassung, Gebet und „gemeinsames Gebet“ in der ökumenischen Bewegung.

Das Programm beinhaltete ebenfalls mehrere Besuche heiliger und archäologischer Stätten sowie Begegnungen mit örtlichen orthodoxen Gemeinschaften. Die Mitglieder des PCCC hatten die Gelegenheit, sich intensiv mit der Geschichte der Insel Rhodos zu befassen und das spannende Leben in der Orthodoxen Kirche von heute kennenzulernen.

Der Metropolit Gennadios sagte: „Dieses Treffen findet mit Gottes Segen auf der Insel Rhodos statt, einem Ort unter der spirituellen und administrativen Zuständigkeit des ökumenischen Patriarchats, der ein fester Bestandteil der ökumenischen Geschichte ist. Hier haben zahlreiche interorthodoxe und ökumenische Veranstaltungen stattgefunden, die Geschichte geschrieben haben. Rhodos war immer ein Begegnungspunkt der Zivilisationen und ist historisch gesehen die Heimat der orthodoxen Ostkirchen und der römisch-katholischen, armenischen, jüdischen und muslimischen Gemeinschaften.  Die orthodoxe Ostkirche befasst sich weiterhin mit den positiven Ergebnissen der wegweisenden Einberufung des Heiligen und Großen Konzils der Orthodoxen Kirche 2016 auf Kreta, Griechenland und den sich daraus ergebenden Aufgaben.“

Die Mitglieder des Ausschusses tauschten Erfahrungen und Praktiken ihres Kirchenlebens aus und sprachen über gemeinsame Herausforderungen wie die Überwindung von Spaltungen innerhalb von Kirchen und Gemeinschaften, Gewalt (u.a. das jüngste Massaker in Las Vegas, USA), Rassismus, zunehmende Militarisierung und Korruption in Regierung und Verwaltung, aber auch über gelungene Versöhnung, Zusammenarbeit und Hoffnung.

Darüber hinaus berichteten sie über Vorfälle wachsender Radikalisierung und interreligiöser Spannungen in Gesellschaften, die bisher gute Erfahrungen mit interreligiöser Zusammenarbeit hatten.

Die Teilnehmenden sprachen über Religionsfreiheit als wichtiges Thema für Menschen christlichen Glaubens in Indonesien - einem Land, in dem Millionen von Christinnen und Christen gemeinsam mit der größten muslimischen Bevölkerung der Welt leben.

Bischof Simo Peura sagte: „Das 500-jährige Reformationsjubiläum bietet die Gelegenheit, der reichen und bedeutungsvollen Geschichte der Kirchen der Reformation zu gedenken und sich ebenfalls Gedanken über die Spaltung innerhalb der Kirchen zu machen.“

In Russland sind 100 Jahre seit der Februarrevolution vergangen, ebenfalls 1917 wurde Patriarch Tichon, heute als der Heilige Tichon verehrt,  von einem Konzil der Landeskirche zum ersten Patriarchen der Russisch-Orthodoxen Kirche nach der Revolution ernannt.

Der PCCC ist ein Ausschuss des ÖRK-Zentralausschusses. Die Zusammenkunft auf Rhodos ist das zweite PCCC-Treffen seit der ÖRK-Vollversammlung 2013 in Busan in der Republik Korea. Der PCCC besteht aus 14 Mitgliedern des Zentralausschusses, davon gehört die Hälfte der östlich-orthodoxen und der orientalisch-orthodoxen Kirche an.

Entsprechend der Verfassung und Satzung des ÖRK hat der PCCC folgende wichtige Aufgaben: Die Autorität, das Mandat, die Anliegen und die Dynamik der Sonderkommission zur orthodoxen Mitarbeit weiterzuführen; die Leitungsgremien während und zwischen den Vollversammlungen zu beraten und ihnen Empfehlungen zu unterbreiten; eine bessere Mitwirkung der Orthodoxen im Leben und Wirken des ÖRK insgesamt zu fördern; eine beratende Funktion auszuüben und Möglichkeiten für ein gemeinsames Vorgehen in Fragen von allgemeinem Interesse zu bieten; und auf Angelegenheiten zu achten, die die Ekklesiologie betreffen.

Inspiriert durch tägliche Gebete, kann der Ausschuss auf ein produktives Zusammentreffen im Geiste der christlichen Gemeinschaft und Liebe zurückblicken und bleibt weiterhin der Ausübung seines Mandates verpflichtet.

Die nächste Tagung des PCCC ist für Mai 2018 geplant.

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