Die Ukrainische Orthodoxe Kirche (Moskauer Patriarchat) berichtete, dass sie allen Menschen in Not helfe: dem Militär, den Krankenhäusern und Flüchtlingen im ganzen Land.
Die Klöster leisten Flüchtlingen, Binnenvertriebenen und allen vom Krieg betroffenen Menschen alle mögliche humanitäre Hilfe. In Zusammenarbeit mit Geistlichen und Freiwilligen wurden in Kirchen auch Aufnahmestellen für Flüchtlinge eingerichtet. Diese sind zum Teil rund um die Uhr geöffnet und verteilen warme Kleider, Matten, Schlafsäcke und Medikamente.
Warteschlangen und Checkpoints an den Grenzen der Ukraine werden von Flüchtlingen überflutet, mit Kolonnen von bis zu zehn Kilometern.
„Wir versuchen, allen zu helfen“, berichtete eine Kirchengemeinde in Lwiw, während Essenspakete in ein Flüchtlingszentrum gebracht wurden, das in der Arena Lwiw, dem örtlichen Fußballstadion eingerichtet worden war. Dort arbeiten die Kirchen mit den Sozialschutz-Behörden der Stadt Lwiw zusammen.
„Die Geistlichen und alle Angestellten unserer Kirchen scheuen keine Anstrengung, um allen Menschen zu helfen, die in Not sind“, berichtete man in der Volodymyr-Volyn-Diözese der Ukrainischen Orthodoxen Kirche (Moskauer Patriarchat).
Auch zahlreiche Ärzte im Ruhestand unter den Gemeindemitgliedern helfen aus.
Die orthodoxen Kirchen in der Ukraine stellen daneben auch Keller zur Verfügung, um Schutz zu bieten vor Bomben, und helfen durch das Läuten der Glocken als Alarm, eine drohende Bombardierung anzuzeigen.
Pater Mykolay Danylevych, stellvertretender Vorsitzender des Amtes für kirchliche Außenbeziehungen der Ukrainischen Orthodoxen Kirche (Moskauer Patriarchat) sagte, dass die Priester die vielen Menschen auch im Gebet begleiteten. „Die Priester beten, trösten und ermutigen die Menschen und bieten spirituelle, ja sogar psychologische Hilfe“, sagte er.
Bedarf an humanitärer Hilfe steigt
In der Ukraine und in den Ländern, in die viele Menschen flüchten – Polen, Ungarn, Republik Moldau, Rumänien sowie Belarus und Russische Föderation – wird humanitäre Hilfe dringend benötigt.
Die Mitglieder von ACT Alliance reagieren auf diese Bedürfnisse. Die Kirchen organisieren Spendenaktionen, sammeln Kleider, Nahrungsmittel und Hygieneartikel und organisieren Unterkünfte für die Flüchtlinge.
ACT Alliance hat eine Warnmeldung veröffentlicht und unterstützt die nationalen Mitglieder durch einen Soforthilfe-Fonds, während ein Aufruf für Hilfe aus mehreren Ländern helfen soll, die Hilfe in der Ukraine und in den benachbarten Ländern auszubauen.
Die Partnerorganisationen der Katholischen Hilfsdienste (CRS) und von Caritas bieten unmittelbare Unterstützung, um die laufenden Bedürfnisse zu befriedigen, während sich die Situation weiter zuspitzt.
„CRS und die Partnerorganisationen vor Ort bereiten sich in der Ukraine und in den Nachbarländern vor, um sichere Unterbringung, warme Mahlzeiten, Hygieneartikel, Transporte zu sicheren Orten, Beratung, Unterstützung und Vieles mehr zu bieten“, berichteten die CRS.
Das Rote Kreuz bietet lebensrettende Hilfe für Menschen in Not – sowohl in der Ukraine als auch in den angrenzenden Gebieten.
„Viele betroffene Menschen waren schon vor dem Konflikt gefährdet und sind nun noch schlimmeren Situationen ausgeliefert, weil sie ihr Zuhause und ihren Lebensunterhalt verlieren und gezwungen sind, irgendwo Schutz zu suchen oder auf der Suche nach Sicherheit ihr Land zu verlassen. Um eine noch größere humanitäre Katastrophe zu verhindern, brauchen diese Menschen dringend Essen, Wasser und Unterkunft, aber auch medizinische Nothilfe, Schutzmaßnahmen und psychosoziale Unterstützung“, sagte Birgitte Bischoff Ebbesen, Regionaldirektorin für Europa der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften.
Seine Eminenz Erzbischof Elpidophoros von Amerika, Griechisch-Orthodoxe Erzdiözese von Amerika, kündigte eine große Sammelkampagne an, die den am meisten Betroffenen helfen wird.
Erzbischof Elpidophoros sagte auch, dass in Zusammenarbeit mit den Internationalen orthodoxen christlichen Wohltätigkeitsorganisationen (IOCC) eine Nothilfe für die Ukraine geschaffen werde. „Wir vereinen unseren Geist mit dem Geist Seiner Allheiligkeit und ermahnen all unsere Gläubigen: Betet für alle Menschen in der Ukraine und unterstützt sie auch mit konkreter Hilfe; die Menschen der Orthodoxen Kirche der Ukraine und diejenigen der Ukrainischen Orthodoxen Kirche (Moskauer Patriarchat), die Gläubigen der katholischen und der jüdischen Gemeinschaften sowie alle Menschen, die sich in dieser Kriegssituation befinden“, sagte Erzbischof Elpidophoros.
Die Zwischenkirchliche Hilfe in Ungarn stellte auf der ungarischen Seite des Grenzübergangs von Beregsurány eine 24-Stunden-Anlaufstelle für Flüchtlinge auf die Beine.
Laut Berichten ist die Wartekolonne der Flüchtlinge, die versuchen, die Grenze nach Ungarn zu überqueren, mehrere Kilometer lang.
Die Anlaufstelle in Asztély, in der Nähe des Grenzübergangs, wurde in einem geheizten Pavillon eingerichtet, der in den kommenden Tagen durch zusätzliche Zelte und mobile Toiletten ergänzt werden soll.
Der Lutherische Weltbund (LWB) lancierte einen Spendenaufruf, um die Kirchen und die Menschen in der Ukraine zu unterstützen, die aus ihren Häusern fliehen und Schutz suchen sowie Dinge des täglichen Bedarfs brauchen, wie Wasser und Nahrung.
LWB-Generalsekretärin Pastorin Anne Burghardt sagte, diese Unterstützung sei „lebenswichtig für die Menschen, die verzweifelt nach Schutz vor Schüssen und Bomben suchen. Jede Spende zählt.“
Bischof Christian Alsted der Evangelisch-methodistischen Zentralkonferenz, die die nordischen, baltischen und eurasischen Länder, einschließlich Russland und die Ukraine umfasst, forderte in einem Hirtenbrief zum Gebet auf, das ebenfalls eine Form der Antwort auf die Krise sei.
„Wir beten für einen Sinneswandel der Führer, wir beten für Deeskalation und Dialog statt Gewalt und Krieg“, sagte Bischof Alsted. „Ich rufe alle unsere Gemeinden auf, für die Menschen in der Ukraine und für die Führer der Welt einzutreten, die die Macht haben, den Krieg zu beenden.“
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