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© Estelle Marais/ACT

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Als Leiterin für Grundsatzfragen von Christian Aid, wichtiges Mitglied des Act-Bündnisses (Act Alliance), hat Allison Kelly ein wachsames Auge auf die nachhaltige Entwicklung dessen, was als die prophetische Stimme der Kirche angesehen wird, für die 2015 ein geschäftiges Jahr ist.

„Wir sprechen oft von der prophetischen Kirche und wir formulieren klar unser Verständnis einer Welt, 'in der Alle am Fest des Lebens teilhaben sollen'. Doch ist jetzt nicht der Zeitpunkt, auch über das Wie, und nicht nur über das Was prophetischer zu sein?“, fragte sie kürzlich an einem Treffen.

Kelly hinterfragte, ob diejenigen, die an der prophetischen Stimme mitarbeiteten, auch wirklich behaupten könnten, sie nutzten alle Ressourcen und Talente mit der bestmöglichen Wirkung, um marginalisierten und verletzlichen Gemeinschaften weltweit zu helfen, sich mit den Machtstrukturen in Verbindung zu setzen, die ihr Leben beeinflussen.

Sie sagte, 2015 sei ein bedeutsames Jahr, gekennzeichnet durch eine Serie von Gipfeltreffen und anderen globalen Konferenzen, auf denen politische Führungspersönlichkeiten durch ihre Entscheidungen - „oder durch ihre Passivität und die Abwesenheit von politischem Wille“ - unsere Welt für die nähere Zukunft formen würden.

Der Anfang machte im März die Weltkonferenz zur Verringerung des Katastrophenrisikos in Japan.

Im Juli werden dann zahlreiche politische und wirtschaftliche Führungspersönlichkeiten aus der ganzen Welt nach Addis Abeba zum dritten Globalen Gipfel zur Entwicklungsfinanzierung fliegen.

„Diese Konferenz ist ausschlaggebend, denn was hier entschieden wird, wird alle anderen globalen Abkommen über Entwicklung und Klima beeinflussen“, erklärte Kelly.

„Über all diese Tagungen hinweg und auf dem langen Weg dahin gab es starke kirchliche Advocacy, bedeutendes Engagement aus der Zivilgesellschaft und kreative Kampagnenführungen“.

Das ACT-Bündnis, der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK), der World YWCA (Christlicher Verein Junger Menschen) und ihre Mitglieder beteiligten sich aktiv an solchen Initiativen, oft in deren Leitung, „mit dem Ziel, diese Abkommen zu beeinflussen, um eine bessere Welt zu gestalten“.

Im September werden wir mitbekommen, wie Führungspersönlichkeiten dieser Welt nach New York zur Generalversammlung der Vereinten Nationen fliegen, von der viele hoffen, dass sie eine neue Serie von Zielen für nachhaltige Entwicklung verabschieden wird, mit 17 Zielen und 169 Unterzielen für 2015 - 2030.

„Im Oktober wird das Globale Forum zu Migration und Entwicklung in Istanbul stattfinden - vielleicht ein bisschen verloren unter all den anderen globalen Anlässen, doch im aktuellen Kontext auch wichtiger denn je“, sagte Kelly.

Abgeschlossen wird das Jahr mit der COP 21 in Paris, auf der das Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC), ein bindendes globales Abkommen, welches 2020 in Kraft tritt, unterzeichnet werden soll. Es wird die weltweiten Treibhausgas-Emissionen gerecht über die Nationen verteilt einschränken, um zu verhindern, dass die Erderwärmung über die Zwei-Grad-Grenze steigt.

Kelly bemerkte weiter: „Das Jahr 2015 wird zwar im Dezember zu Ende gehen, doch die globalen Gipfeltreffen hören dort nicht auf, denn 2016 werden der UN-Weltgipfel für humanitäre Hilfe [in Istanbul] und die UN-Sondersitzung zum Thema Drogen und Entwicklung stattfinden“.

Das Ökumenische Strategische Forum hat ein neues Format und eine neue Struktur, in welcher die Gemeinschaft aufgerufen ist, zentrale Fragen und Strategien für unser Handeln als Kirchen, als Räte und ökumenische Partner zu diskutieren. Das erste Treffen fand vom 21. bis 22. Mai statt und wurde vom ÖRK in enger Zusammenarbeit mit dem ACT-Bündnis einberufen.

Kommission der Kirchen für internationale Angelegenheiten

Ecumenical Advocacy Alliance (Ökumenisches Aktionsbündnis, in englischer Sprache)

ACT Alliance (ACT-Bündnis, in englischer Sprache)

Christian Aid (in englischer Sprache)