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[Gemeinsame Pressemitteilung mit der Kommission der Kirchen für Migranten in Europa und der Konferenz Europäischer Kirchen]

Die Kommission der Kirchen für Migranten in Europa (CCME), die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) trauern um Hunderte von ertrunkenen Migrantinnen und Migranten im Mittelmeer. Es wird befürchtet, dass nicht weniger als 700 Menschen nach dem Kentern ihres Bootes vor der libyschen Küste ums Leben gekommen sind. Laut Medienberichten laufen die Rettungseinsätze und es konnten bisher 28 Überlebende gerettet werden.

„Im Gebet denken wir an diejenigen, die ihr Leben verloren haben und drücken ihren Familien unser tiefstes Mitgefühl aus.“ „Wir bedauern diese Verluste von Menschenleben“, bemerkte der KEK-Generalsekretär, Pastor R. Guy Liagre, „und sind zutiefst betrübt über diese Tragödie vor Europas Haustür“.

„Wir beten auch für diejenigen, die bei den schwierigen Rettungs- und Bergungseinsätzen beteiligt sind“, sagte er.

„Diese Katastrophe erinnert uns an das fast tägliche Geschehen im Mittelmeerraum, bei welchem italienische, maltesische und griechische Küstenwachen bei ihren Rettungsarbeiten weitgehend allein gelassen werden. Als Reaktion auf die neuste Tragödie und als Folge der so vielen anderen“ rief ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit auf „zu erneuerter Solidarität, zum Ergreifen von Maßnahmen und zur Fortsetzung und Stärkung einer kollektiven europäischen Antwort.“

„Wir verlangen wirkungsvolle europäische Such- und Rettungsaktionen und rufen die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union auf, sich erheblich und unverzüglich an solchen Einsätzen zu beteiligen, um in Zukunft zu verhindern, dass Leben von Menschen verloren gehen, die sich in ihrer Not auf diese verzweifelte Überfahrt begeben“, sagte Tveit.

Weiter fügte er an: „Diese Tragödien sind deutliche Aufrufe für die Verstärkung des Einsatzes, sich mit den Ursachen zu befassen, welche der Armut, der sozialen Unsicherheit und den Konflikten in den Ländern zu Grunde liegen, von denen die Migrantinnen und Migranten kommen.“

„Nur legale und sichere Wege nach Europa können helfen, solche Tragödien zu verhindern. Diese umfassen vermehrte Neuansiedlung von Flüchtlingen und Aufhebung von Visabestimmungen für Menschen, die aus Ländern kommen, welche in einen Konflikt verwickelt sind, wie Syrien und Eritrea. Wir brauchen sichere Wege“, sagte CCME-Generalsekretärin Doris Peschke.

Weitere Informationen: Kommission der Kirchen für Migranten in Europa (Englisch)

Weitere Informationen: Konferenz Europäischer Kirchen (Englisch)

Arbeit des ÖRK zu Migration und sozialer Gerechtigkeit