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Pastor I Made Budiarsa spricht mit CCIA-Mitgliedern über die Stiftung Widhya Asih. Bild: Ivars Kupcis/ÖRK

Pastor I Made Budiarsa spricht mit CCIA-Mitgliedern über die Stiftung Widhya Asih. Bild: Ivars Kupcis/ÖRK

Von Ivars Kupcis*

Hinter den Luxushotels, den Sandstränden und den prächtigen Landschaften, mit denen Bali Touristen aus der ganzen Welt verwöhnt, herrscht eine bittere Armut, und die Kinder sind die am stärksten gefährdeten Opfer.

Gegründet von der Protestantisch-Christlichen Kirche auf Bali, betreibt die Stiftung Widhya Asih auf Bali (Indonesien) sieben Waisenheime und ist einer der führenden sozialen Dienste, die sich im Kampf gegen die Armut für die Inselbewohnerinnen und -bewohner einsetzen.

„Unser Hauptanliegen ist es, Waisenkindern zu helfen. Sie sind die ärmsten Menschen unter uns“, sagt Pastor I Made Budiarsa, Direktor des Waisenhauses Widhya Asih in Badung. Das Waisenhaus bietet einen sicheren Lebensraum, nahrhaftes Essen, Gesundheitsversorgung und Zugang zu Schulbildung sowie Ausbildungen für verschiedene praktische grundlegende Fertigkeiten. Wir „helfen den Kindern, sich selber zu helfen und aus der Spirale der Armut auszubrechen“.

Das Waisenhaus in der Region von Badung ist für Kinder zwischen 12 und 18 Jahren aus extrem armen Familien zu einem sichern Ort geworden. Manche Kinder sind auch Opfer von Gewalt, Ausbeutung oder Naturkatastrophen, deshalb wurde das Angebot auf Kinder in Not im Allgemeinen ausgeweitet und beschränkt sich nicht nur auf diejenigen, die ihre Eltern verloren haben.

Die im Waisenhaus lebenden Kinder gehören sechs verschiedenen Religionen an. Aus diesem Grund sind gegenseitiger Respekt und das Verständnis untereinander Grundlagen, die gelernt werden müssen. „Wir können nicht die Sicht einer bestimmten Religion aufdrängen, aber wir können die Liebe Christi in unserer Arbeit widerspiegeln und umsetzten“, sagt Budiarsa und erzählt, dass die Kinder vor den Mahlzeiten gemeinsam beten.

Gebäude des Waisenhauses Widhya Asih in der Region Badung auf Bali, Indonesien Bild: Ivars Kupcis/ÖRK

„Wir müssen uns dafür einsetzen, dass jedes Kind auf der Welt die Möglichkeiten hat, die nach Gottes Plan alle Kinder weltweit haben sollten“, sagte Pastor Frank Chikane, Vorsitzender der Kommission der Kirchen für internationale Angelegenheiten des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) bei einem Besuch des Waisenhauses. „Der Tag, an dem wir sagen können, dass wir das Ziel erreicht haben, wird der Tag sein, an dem jedes Kind die gleichen Möglichkeiten haben wird“.

Jedes Jahr erhalten zahlreiche Kinder Stipendien, finanziert durch den Verkauf von handgefertigten Gegenständen und Accessoires, die mit Hilfe der Frauengruppe der Protestantischen Kirche auf Bali hergestellt werden. Dazu gehören Halsketten, Ohrringe und verschiedene andere Accessoires und Dekorationsgegenstände, die aus Kunststoffabfällen hergestellt werden.

Laut Verasea Manurung, Sekretärin der Frauengruppe, ist eines der wichtigsten Projekte der Gruppe das Programm „sauber und grün“, das anhand von Schulungen in Dorfgemeinschaften die Abfalltrennung fördert. Eine weitere Initiative der Frauengruppe im Zusammenhang mit Umwelt und Nachhaltigkeit beschäftigt sich mit dem Anpflanzen von Bäumen. Im Rahmen des Programms werden jährlich etwa 500 Bäume gepflanzt, auch die Bäume rund um die Kirchen in Bali.

*Ivars Kupcis ist Mitarbeiter der Kommunikationsabteilung beim Ökumenischen Rat der Kirchen.

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Fotos des CCIA-Besuchs bei der Stiftung Widhya Asih