In seiner einleitenden Ansprache mit dem Titel „Ein ökumenischer Traum für das dritte Jahrtausend“ gab Bedford-Strohm, Vorsitzender des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), mit diesen Worten die Richtung vor: „Eine erfolgreiche Weiterführung des Assisi-Prozesses wäre ein Meilenstein für die Geschichte des Christentums. Wenn wir auf das zweite Jahrtausend zurückblicken, scheint es nur einen weiteren vergleichbaren Fall zu geben: das Fest der Verklärung, das ursprünglich im Osten gefeiert und 1456 auch im Westen übernommen wurde.“
Vertreterinnen und Vertreter von 16 weltumspannenden Konfessionen, darunter die Anglikanische Kirchengemeinschaft, der Baptistische Weltbund, die römisch-katholische Kirche, der Lutherische Weltbund und östlich-orthodoxe Kirchen, nahmen an der Konferenz teil. Im Fokus standen die theologischen Grundlagen für das Fest, Perikopen, liturgische Gebete sowie das Datum – in östlich-orthodoxen Traditionen wird der Tag der Schöpfung traditionell am 1. September begangen.
„Der Assisi-Prozess gleicht einem Weg – vielleicht sogar einem Pilgerweg – zur Wiederentdeckung der Schönheit eines dreifaltigen Gottes, der in Gottes Schöpfung wirkt“, betonte Bedford-Strohm den spirituellen Aspekt der Initiative.

Im Hinblick auf die ökumenische Bedeutung der Versammlung sagte Bedford-Strohm: „Ich kenne auf dieser Welt keine andere Menschengruppe, die ein vergleichbares Potenzial zur Anregung einer so dringend gebrauchten globalen geistlichen Neuausrichtung zeigt!“
Die Konferenzteilnehmenden vereinbarten, den Austausch auf regionaler Ebene fortzusetzen, um das Fest in ihrer jeweiligen Kirchentradition einzuführen. Vier von fünf katholischen Kontinentalsynoden befürworten die Initiative bereits und viele weitere globale Kirchenfamilien haben ihre Unterstützung zum Ausdruck gebracht.
„Lasst uns den Assisi-Prozess für ein gemeinsames ökumenisches Fest der Schöpfung als ein solches Zeugnis der Einheit weiterführen, damit dieser ökumenische Traum für das dritte Jahrtausend wahr wird. Es wird ein deutlicher Ausdruck dessen, wozu Jesus uns berufen hat: das Salz der Erde und das Licht der Welt zu sein!“, sagte Bedford-Strohm zum Schluss.
Nachhaltigkeit und Ökonomie des Lebens