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Bossey Students

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Bei der weiteren Vertiefung des Themas stellten die Studierenden poetische Texte, Prosa, Nachrichtenclips und Lyrik zusammen und machten daraus eine Ausstellung mit dem Thema „Reden wir über Rassismus und andere Formen der Diskriminierung ...“

In seiner Eröffnungsrede ging der geschäftsführende ÖRK-Generalsekretär Priester Prof. Dr. Ioan Sauca auf die Dringlichkeit und Bedeutung dieser Frage ein und wies darauf hin, dass „dieser Dies Academicus eine Aufforderung ist, zuzuhören und vor allem die Erfahrungen zur Kenntnis zu nehmen, die Menschen mit Rassismus und ethnischer Diskriminierung gemacht haben.“ „In der ökumenischen Bewegung beginnt der Prozess des Verstehens damit, dass wir zuhören, und das gilt besonders für dieses Thema.“

Sauca forderte die Studierenden nachdrücklich auf, sich auf die besten ihrer theologischen Traditionen zu beziehen und diese gegen die Mentalität und die Praxis in Stellung zu bringen, die zu ethnischer Diskriminierung führen.  „Ich wünsche Ihnen offene Herzen und Ohren, um zu verstehen, einen wachen Verstand, um zu erkennen, und Mut und Weisheit in Ihren Überlegungen zu der Frage, wie Ihr Beitrag zu Lösung des Problems aussehen könnte.“

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In der abschließenden Keynote-Sitzung stellte Pastor Dr. Peter Cruchley, Sekretär für Missionsentwicklung beim Rat für Weltmission, eine Fallstudie über das Projekt „Erbe der Sklaverei“ vor, das seine Organisation ins Leben gerufen hat. Dieses Legacy-Projekt ist der Versuch des Rates für Weltmission, sich mit seiner historischen Komplizenschaft mit dem Sklavenhandel als Form systemimmanenter Ungerechtigkeit auseinanderzusetzen, sich dazu zu bekennen und Reue zu zeigen. Die Einstellungen, die für dieses Erbe bestimmend waren, prägen weiterhin die kollektiven Vorstellungen, wie sie sich in rassifizierten globalen ökonomischen und sozialen Strukturen manifestieren. In diesem Kontext sprach Cruchley von Rassismus als „Frage, Konstruktion und Handlungszwang des Glaubens“. Diese soziale Konstruktion müsse transzendiert werden, „indem wir uns intensiver mit dem umfassenden Thema Rassismus befassen und das globale Phänomen der Afrophobie konfrontativ angehen.“

 

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