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Studierende in Bossey tauschen in der mittelalterlichen Kapelle am Ökumenischen Institut in Bossey den Friedensgruß aus. Alle Fotos: Albin Hillert/ÖRK

Studierende in Bossey tauschen in der mittelalterlichen Kapelle am Ökumenischen Institut in Bossey den Friedensgruß aus. Alle Fotos: Albin Hillert/ÖRK

In einer feierlichen Zeremonie am 11. Juni wurde acht Studierenden am Ökumenischen Institut in Bossey des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) ihr Masterabschluss überreicht.

Zum Abschluss des intensiven einjährigen Studienprogramms haben die Studierenden am Dienstagvormittag ihre Abschlussarbeiten verteidigt und wurden nun in ihr weiteres Leben entlassen, das bereichert sein wird durch die in Bossey gemachten Erfahrungen.

Nach einer kurzen Andacht der Dankbarkeit in der mittelalterlichen Kapelle des Instituts gratulierten Gäste aus Nah und Fern den Studierenden zu ihrem erfolgreichen Studienabschluss.

Pater Dr. Lawrence Iwuamadi, Dekan des Ökumenischen Instituts, berichtete über die intensive Arbeit der Studierenden während ihrer Zeit in Bossey.

„In Bossey gleicht kein Jahr dem anderen. Jede Gruppe von Studierenden ist einzigartig. Hier hatten Sie die Möglichkeit, zu studieren und zu lernen, aber auch – und das ist vielleicht der wichtigste Aspekt – zu erkunden, was gelebte Ökumene bedeutet“, sagte er.

Pater Lawrence Iwuamadi ist Studiendekan am Ökumenischen Institut. Hier spricht er vor der „Ikone von Bossey“, die die Vielfalt des Christentums in aller Welt, „immer aber mit Christus im Zentrum“ zeigt.

Iwuamadi gab den Studierenden auch eine Mahnung mit auf den Weg: „Wir hoffen, dass Sie die positiven Erlebnisse und das hier in Bossey Gelernte in Ihrem Herzen mit auf Ihren Weg nehmen werden. Aber auch, dass Sie sich, wenn Sie mit Schwierigkeiten und Problemen konfrontiert sind, daran erinnern, wie wichtig es ist, Hochmut und Überheblichkeit zu vermeiden und nicht immer zu denken, dass auf jeden Fall der oder die andere sich irrt oder im Unrecht ist. Sondern dass Sie sich daran erinnern, dass Demut und Glauben Gaben von Gott sind“, sagte er.

Auch Anne-Catherine Baudoin, Lehr- und Forschungrätin für Neues Testament und das frühe Christentum an der Universität Genf nahm an der Zeremonie teil und überreichte den Absolventinnen und Absolventen ihre vorläufigen Zeugnisse über ihren abgeschlossenen Master in „Ecumenical Studies“ (ökumenische Studien).

Bei der Zeremonie vertrat Anne-Catherine Baudoin die Universität Genf, die die Studiengänge des Ökumenischen Instituts akkreditiert.

Baudoin würdigte die akademischen Leistungen der Studierenden und erklärte, dass Bossey ein ganz besonderer Ort für ein theologisches Studium sei.

„Jede und jeder von Ihnen hat ihre oder seine ganz eigene Art“, sagte sie und forderte die Studierenden dann auf, jetzt in ihre jeweilige Heimat zurückzukehren und dort darüber zu berichten, was sie in Bossey gelernt hätten.

Prof. Dr. Pater Ioan Sauca, der Stellvertretende ÖRK-Generalsekretär und Direktor des Ökumenischen Instituts, fügte hinzu, dass es in der Ökumene „um Beziehungen und Identität“ gehe, nicht aber darum, „die eigene Identität verschwinden zu lassen. In der Ökumene geht es darum, man selbst zu sein und sich gleichzeitig anderen gegenüber nicht zu verschließen.“

Die Studierenden nahmen die Gelegenheit wahr, den Lehrenden und Besucherinnen und Besuchern des Instituts an diesem Tag eine Botschaft von ihnen als Gruppe zu übermitteln.

„Dieses vergangene akademische Jahr war wie eine Reise... Und wie auf jeder Reise gab es Höhen und Tiefen, Kurven und Biegungen, von Freude und von Schwierigkeiten geprägte Momente“, las die Georgierin Salome Esebua aus der Botschaft vor.

Salome Esebua las die Botschaft der Studierenden vor. In ihrem Masterstudium hat Esebua das Verständnis der orthodoxen Kirche von Einheit und ihr Engagement in der ökumenischen Bewegung untersucht.

„Wir haben erkannt, dass Vielfalt ein Geschenk Gottes ist und uns die Möglichkeit bietet, unsere Liebe füreinander auszubauen und in Frieden zu leben“, sagte sie weiter.

Die Studierenden dankten all jenen, die „darauf vertrauen, dass eine jede Absolventin und ein jeder Absolvent, die oder der Bossey verlässt, den Pilgerweg fortsetzen wird, den wir Ökumene nennen“.

„Bossey sei der Beweis dafür, dass ein Leben in Frieden nicht nur ein Traum, sondern tatsächlich umsetzbar ist“, erklärten die Studierenden abschließend.

ÖRK-Generalsekretär Pastor Dr. Olav Fykse Tveit kam im Anschluss an die Zeremonie dazu, um den Absolventinnen und Absolventen zu ihren Leistungen zu beglückwünschen. „Ihre Fähigkeiten und Ihr Können, Ihre Bereitschaft Brücken zu bauen und Ihre Entschlossenheit, die Liebe zwischen den Kirchen und Glaubensgemeinschaften zu pflegen und zu fördern, haben mich beeindruckt“, sagte er. „Ich bitte Sie dringend: Lassen Sie nicht nach in Ihrem Engagement für die Einheit der Christen, wenn Sie in Ihre Heimat zurückkehren, denn die Welt braucht Sie – gerade jetzt.“

Am Ökumenischen Institut in Bossey studieren (in englischer Sprache)

Fotos von der Abschlusszeremonie

Ökumenisches Institut in Bossey (in englischer Sprache)