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Studierende aus aller Welt mit Lehrenden. Foto: Rhoda Mphande/ÖRK

Studierende aus aller Welt mit Lehrenden. Foto: Rhoda Mphande/ÖRK

Junge Studierende aus aller Welt sind am Dienstag am Ökumenischen Institut des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Bossey zum Zertifikatslehrgang in interreligiösen Studien (Certificate of Advanced Studies in Interreligious Studies) begrüßt worden.

Das Thema für das akademische Jahr 2018/2019 ist „Engaging for just and participatory societies - belongingness in Judaism, Christianity and Islam“ (Engagement für gerechte und partizipative Gesellschaften – Zugehörigkeitsgefühl in Judentum, Christentum und Islam). Der Lehrgang umfasst einen Fernkurs, der bereits vor drei Wochen begonnen hat. Die teilnehmenden Studierenden gehören den drei abrahamitischen Religionen an und wollen mehr über die Religionen der jeweils anderen erfahren und ihr Verständnis der multikulturellen Gesellschaft von heute verbessern.

Begrüßt wurden die Studierenden vom Studiendekan des Ökumenischen Instituts, Pater Lawrence Iwuamadi, und Prof. Dr. Pater Ioan Sauca, Direktor des Ökumenischen Instituts und Stellvertretender ÖRK-Generalsekretär. Sauca ermutigte die Teilnehmenden, in einen „Dialog der Identitäten“ einzutreten und darüber nachzudenken, „was wir als Angehörige verschiedener Religionen gemeinsam tun können, um eine Gesellschaft zu schaffen, in der wir alle friedliche Seite an Seite leben können“. Mit Stolz berichtete er, dass das Studienprogramm für ökumenische Studien bereits seit zwölf Jahren am Ökumenischen Institut angeboten wird. Der Lehrgang wurde in enger Zusammenarbeit mit der Unabhängigen Fakultät für Protestantische Theologie der Universität Genf entwickelt.

Prof. Ghislain Waterlot, Dekan der Theologischen Fakultät, lobte die langjährige und produktive Beziehung seiner Fakultät mit dem Ökumenischen Institut des ÖRK, das den interreligiösen Austausch fördere und Studierenden die einzigartige Möglichkeit biete, die Probleme unserer Zeit selbst zu erkunden und darüber nachzudenken.

„Im interreligiösen Dialog ist es am allerwichtigsten zu verstehen, dass ein solcher Dialog nicht Relativismus und Indifferenz fördert. Unsere Zukunft, die Zukunft der Welt und der Frieden zwischen den Nationen stehen auf dem Spiel. Nur durch unseren Glauben werden wir bessere Menschen. Trotz der tatsächlichen Unterschiede zwischen Religionen, beziehen wir uns auf den gleichen Gott der Liebe“, erläuterte er.

Gegenseitiger Respekt sei ein sehr wichtiges Element, erklärte auch Eric Ackermann, Vorbeter der Großen Synagoge in Genf und Präsident der interreligiösen Plattform Genf.

„Wir sind hier, um unser gemeinsames Menschsein zu entdecken, ohne unsere jeweils eigenen Identitäten aufzugeben oder zu verlieren, und uns gegenseitig zu respektieren für das, was wir sind, und wofür wir stehen. Wir alle haben in unseren Religionen Schätze, die deutlicher sichtbar werden und einfacher zu würdigen sind, wenn wir in Dialog miteinander sind“, sagte er.

Der diesjährige Lehrgang wird koordiniert von Pastorin Dr. Simone Sinn, Professorin für Ökumenische Theologie am Ökumenischen Institut. „Ich freue mich sehr über den Wissensdurst und die Neugier und die Offenheit der Studierenden, die wirklich etwas voneinander lernen wollen“, sagte sie abschließend.

 

Videointerviews der Studierenden in englischer Sprache

Das Ökumenische Institut

Engagement des ÖRK zur Stärkung von Vertrauen und Respekt zwischen den Religionen

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