Das bunte Abendprogramm begann mit Grußworten von Vertreterinnen und Vertretern der Kirchen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz, die stellvertretend für die verschiedenen Länder zusammenkamen, um gemeinsam auf eine Welt des Friedens und der Versöhnung hinzuarbeiten. Bischöfin Petra Bosse-Huber von der Evangelischen Kirche in Deutschland und Vorsitzende des Ausschusses der gastgebenden Kirchen betonte in ihrem Grußwort, dass Versöhnung auf dem Weg hin zu Einheit kontinuierlichen Dialog und Vertrauen erfordere. Rita Famos, die Präsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz, ermutigte zu Dankbarkeit und Mut als Grundlage für die gemeinsame Auseinandersetzung mit dem Thema und den Herausforderungen unserer Zeit. Christian Albecker, der Präsident der Union der Protestantischen Kirchen von Elsass und Lothringen, erinnerte an die drei blutigen Kriege im Dreiländereck, die auch für die Welt von heute noch eine Botschaft aussenden: „Wo immer Krieg herrscht, ist auch Versöhnung möglich“.
Nach den drei Grußworten zur Eröffnung des Abends begann eine große Show, die die Teilnehmenden mit auf eine Pilgerreise durch Zeit und Raum nahm und den Rhein dabei als Orientierungshilfe nutzte. Die Reiseleitung übernahmen eine junge Fremdenführerin und ein junger Fremdenführer, die überraschend Unterstützung erhielten vom Gelehrten und Theologen Desiderius Erasmus von Rotterdam.
Das kontinuierliche Zurückgreifen auf das Bild des Rheins lieferte im Laufe der Show vielfältige Symbolik auf verschiedenen Ebenen. Erasmus von Rotterdam bezeichnete das Wasser als Quelle des Lebens und als ein Menschenrecht und unterstrich, welche große Bedeutung es in vielen Religionen habe. Wiederholt wurden auch Brücken zur Sprache gebracht und das Publikum damit daran erinnert, dass es im Thema darum ging, Menschen allen Herausforderungen und Konflikten zum Trotz zusammenzubringen.
Auf der Reise durch die Geschichte wurden dem Publikum die vielen Innovationen und Erfinderinnen und Erfinder aus der Region vorgestellt. Die Automobilproduktion, die erste E-Mail und das Biotech-Unternehmen, das den Pfizer-Impfstoff BioNTech entwickelt hat, waren nur einige Beispiele.
Auch wurde über die Gewalt und die Zwiste in der Geschichte der Region gesprochen. Die Menschen bauten zu viele Mauern und zu wenige Brücken, erklärte der Schauspieler, der Erasmus von Rotterdam verkörperte, dem Publikum. In den letzten 1.000 Jahren habe sich der Traum vom Frieden nur selten erfüllt.
Der schauspielerisch dargestellte Pilgerweg entlang des Rheins endete in Karlsruhe und es wurde abschließend die Hoffnung für Karlsruhe und die Welt zum Ausdruck gebracht: Gemeinsam zu leben in Frieden mit allen Menschen auf dieser Erde. Dafür, so betonte Bischöfin Prof. Dr. Heike Springhart, sollten und müssten wir die Geschichten von Versöhnung erzählen, immer und immer wieder, als Zeugnis für die Kraft der Versöhnung gegen die Kriege, gegen Unterdrückung, gegen verletzte Menschlichkeit. Wir würden eine Sprache sprechen, sagte sie, die Sprache der Liebe Christi.
Fotos vom Abend der gastgebenden Kirchen
Livestream der 11. Vollversammlung in Karlsruhe, Deutschland
Fotos von der 11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe, Deutschland